Sieg im „Sechs-Punkte Spiel“ – Freezers schlagen Lions

„Oh wie ist das schön“ schallte es durch das
weite Rund der Color Line Arena im letzten Drittel. Lange her, dass die Fans
der Hamburg Freezers solche Loblieder auf ihr Team sangen. Der ungefährdete 4:1-Sieg
über schwache Löwen schien den Freezers-Anhänger gefallen zu haben, auch wenn
die Gastgeber bei objektiver Betrachtung nur zeitweise zu Überzeugen wussten.
Aber worauf es bei den Hamburgern zurzeit vor allem ankommt, stimmte: das
Ergebnis. Der erste Dreier seid fünf Spielen war zudem ein enorm wichtiger, die
formschwachen Lions sind harter Konkurrent um die Playoffplätze.
Dabei begann die Partie aus
Freezers-Sicht alles andere als viel versprechend: Nach einem haarsträubenden
Patzer von Verteidiger Martin Walter schloss Michael Hackert (8.) nach Zuspiel
von Rekordspieler Dwayne Norris (600. DEL-Spiel) erfolgreich ab und überwand
Boris Rousson zum 1:0 für die Gäste. Der Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf
sich warten, Marc Beaucage sorgte knapp drei Minuten später dafür, dass beide
Teams mit je einem Treffer in die erste Drittelpause gingen.
Den Sieg hatten die Freezers auch
ihrer besseren Chancenauswertung zu verdanken. Paradebeispiel dafür
Spielabschnitt zwei: Trotz 14 Schüssen auf den Kasten von Freezers-Schlussmann
Rousson schafften es die Lions nicht, ein einziges Tor zu erzielen. Den
Hausherren reichten hingegen sieben Schüsse um die erstmalige Führung zu
erzielen. Torschütze war Alan Letang, der bereits 34 Sekunden nach
Wiederanpfiff traf. Für den Defensiv-Verteidger war dies erst der zweite
Saisontreffer.
Mit Hilfe einer doppelten
Überzahl bauten die Freezers in der 47. Minute nach einem Treffer von Alexander
Barta die Führung auf 3:1 aus. Für den Hamburger Kapitän war dies das
50.-DEL-Tor. Der Treffer täuschte jedoch nicht über das enorm schwache
Überzahlspiel der Freezers an diesem Abend hinweg, insgesamt 13 weitere
Möglichkeiten ließen die Eisblauen ungenutzt. Glücklicherweise waren die Gäste
aus Frankfurt bei numerischer Überlegenheit keinen Deut besser und ließen
ihrerseits elf Möglichkeiten ungenutzt verstreichen. Trotz der vielen Strafen
zeigte Hauptschiedsrichter Rick Looker eine gute Leistung und verfolgte über
die komplette Spielzeit eine klare Linie. Pech hatte der Amerikaner kurz vor
Ende als er mit einem Spieler zusammenprallte ohne ihn kommen zu sehen. Die
Folge: eine schmerzhafte Nackenverletzung.
Den Schlusspunkt unter die
niveauarme Partie setzte einer, von dem man es am wenigsten erwartet hätte:
Verteidiger Martin Walter traf mit einem beachtenswerten Hammer für die
Freezers zum 4:1-Entstand. Die Sprechchöre nach dem Spiel schien dann aber doch
übertrieben: neben seinem ersten Saisontreffer bot Walter die obligatorisch
schwache Leistung. (dp)