Sieg im Hessenderby – Kassel mit 2:1 gegen Frankfurt erfolgreich
Sieg im Hessenderby – Kassel mit 2:1 gegen Frankfurt erfolgreichMehr als zweieinhalb Jahre hatten die
Fans der Kassel Huskies darauf warten müssen. Gestern Abend war es dann endlich
wieder soweit - das Hessenderby zwischen den Huskies und den Frankfurt Lions
stand auf dem Spielplan. Und sie sollten nicht enttäuscht werden, die
nordhessischen Eishockeyfans: Die Huskies gingen nach einer spannenden Partie
mit 2:1 (1:0; 0:1; 1:0) als Sieger vom Eis.
Vor der Saison hatte Trainer Richer noch
angekündigt, man könne für die Saison nichts versprechen, wolle aber Frankfurt
schlagen. Nach der erwarteten Niederlage in Südhessen sollte es nun also in
Kassel klappen. Passend dazu ließen sich schon am Nachmittag die ersten
Schneeflocken in Kassel nieder und versetzten die Fans in wahre
Eishockeystimmung. 6100 Anhänger zog es in die Kasseler Eissporthalle, die damit
zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauft war.
Und die Zuschauer sahen eine von Beginn
an ausgeglichene und dadurch spannende Partie: Nachdem auf beiden Seiten bereits
einige Chancen vergeben worden waren, mussten sich die Schlittenhunde eineinhalb
Minuten lang zu dritt gegen fünf Frankfurter wehren – und sie taten dies mit
Bravour. Wie schon gegen den amtierenden Meister aus Berlin war das
Unterzahlspiel auch gestern Abend das Glanzstück des Kasseler Spiels. Großen
Teil daran hatte wiederum Adam Hauser im Tor.
In der 14. Minute dann großer Jubel bei
den Huskies und ihren Fans: Captain Hugo Boisvert gelingt es nach einem
Schlagschuss von Drew Bannister, die Scheibe zum 1:0 über die Linie zu bringen.
Dieser Powerplay-Treffer sollte aber auch alles sein, was die Huskies mit einem
Mann mehr auf dem Eis zustande brachten. Auf der anderen Seite prüften
Taylor, Biron und Wörle Hauser noch einmal bei Frankfurter Überzahl, doch es
blieb vorerst bei der 1:0-Führung für die Gastgeber.
Die Lions kamen hellwach aus der Kabine
und machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten: Schuss um Schuss landete aber
sicher beim Kasseler Goalie. Einzig in der 29. Minute war Hauser machtlos:
Osterlohs Schlenzer von der blauen Linie in die rechte Ecke saß zum
1:1-Ausgleich. Ein verdientes Tor durch einen glücklichen Schuss – ein Tor, wie
die Kasseler es sich öfter mal wünschen würden.
Gestern klappte es aber auch ohne einen
solchen Treffer gut, weil die Huskies eben doch auch anders können: Keine halbe
Minute war im letzten Abschnitt gespielt, da nahm Ryan Kraft einem Frankfurter
die sicher geglaubte Scheibe hinter dem Kasten der Lions ab, passte zu Martin
Bartek vor das Tor, der wiederum sah Alex Leavitt in aussichtsreicherer Position
am Pfosten lauern und es stand 2:1 für die Nordhessen.
Am Ende mussten sie noch einmal zittern,
die Kasseler und ihre Fans, denn trotz fünfminütiger Überzahl und einer weiteren
Strafe gegen die Lions kamen die Frankfurter immer wieder gefährlich vor das
Kasseler Tor. Mit viel Einsatz retteten sie den Sieg gegen den Erzrivalen aber
doch noch über die Zeit – Derby gut, alles gut.
Stimmen zum Spiel:
Rich
Chernomaz, Trainer Frankfurt Lions:
„Glückwunsch an Kassel. Sie haben
verdient gewonnen, denn sie waren die bessere Mannschaft – vor allem bei fünf
gegen fünf. Wir haben zu viele Strafen mit dem Schläger bekommen und hatten
dadurch im letzten Drittel keine Chance mehr ein Tor zu schießen. Es ist egal
gegen welches Team man spielt, wenn man zu viele Strafen nimmt und die
Zweikämpfe nicht gewinnt, hat man keine Chance zu siegen.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
„Wir haben heute zwei sehr disziplinierte
Mannschaften gesehen. Dadurch gab es im ersten Drittel kaum Chancen bei fünf
gegen fünf. Wir wussten, dass wir gegen Frankfurt besonders in den Zweikämpfen
gut sein müssten, um zu gewinnen. Die Unterzahl hat bei uns heute wieder sehr
gut funktioniert, genau wie das Defensivspiel bei fünf gegen fünf. Ich bin sehr
glücklich mit der Leistung. Sonst haben wir oft hart gearbeitet, gut gespielt
und doch in den letzten Sekunden noch ein Gegentor kassiert. Heute war das zum
Glück nicht so. Der Sieg geht an die Fans, die zwei Jahre lang auf dieses Derby
warten mussten.“
Leona Malorny - Fotos www.snapfactory.de