"Sid ist ein cooler Typ!"

"Sid ist ein cooler Typ!""Sid ist ein cooler Typ!"
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Mit Michel Ouellet wechselt ein echter Torjäger

nach Hamburg: In über 500 Profi-Einsätzen sammelte der 28-Jährige

mehr als 300 Scorerpunkte, traf und assistierte regelmäßig in der

NHL, AHL und der NLA. Im Interview spricht der Flügelstürmer über

seine Spielweise und ganz besondere Teamkollegen.

    Michel, auf was für einen Spielertypen dürfen sich die Fans der

Hamburg Freezers freuen?

    "Ich kann in jeder Situation auf dem Eis stehen. Ob Über- oder

U­nterzahl, fünf gegen fünf - egal. Ich arbeite als Stürmer auch gern

nach hinten, damit habe ich keine Probleme. Obwohl das Toreschießen

natürlich am meisten Spaß macht! Ich komme immer mit einer positiven

Einstellung zum Training oder Spiel und freue mich auf die Zeit ­mit

meinen Teamkollegen!"

    Was gab den Ausschlag für einen Wechsel aus der Schweiz nach

Norddeutschland?

    "Ich weiß, dass das Team der Freezers drei schlechte Jahre hinter

sich hat. Auch aus diesem Grund werden viele neue Spieler in Hamburg

auf dem Eis stehen, die in jedem Spiel an ihre Grenzen gehen. Diese

Einstellung gefällt mir und ich will helfen, Richers Philosophie von

einem schnellen und kämpferischen Spiel umzusetzen. Mein neuer

Trainer hat mich in unseren Gesprächen überzeugt und ich teile seine

Vorstellungen."

    Und was weißt du über deine neue Heimat?

    "Ein paar Freunde von mir spielen in der DEL und von daher weiß

ich das Niveau ganz gut einzuschätzen. Die Spielweise in Deutschland

kommt der nordamerikanischen, die ich sehr mag, ziemlich nahe. Die

Größe der Eisfläche ist vielleicht der gravierendste Unterschied. Auf

jeden Fall werde ich mich in der DEL schneller zurechtfinden als in

der Schweiz. Mit Tampa war ich 2008 auch schon einmal im

Trainingslager in Berlin. Aber außer der Spielstätte habe ich leider

nicht viel sehen können. In der Schweiz habe ich ein paar Brocken

Deutsch aufgeschnappt, viel mehr als "Hallo" und "Auf Wiedersehen"

kann ich aber noch nicht sagen. In dieser Hinsicht habe ich auf jeden

Fall Nachholbedarf!"

    Nach starken Leistungen in der Jugend und der AHL wurdest du 2005

"befördert" und warst Teil des NHL-Teams der Penguins. In Pittsburgh

gehörten Spieler wie Sergei Gonchar, Mario Lemieux und Sidney Crosby

zum Kader - ein Traum eines jeden Teamkollegen!

    "Auf jeden Fall! Die Jungs waren alle klasse, aber einer war

herausragend: Sidney Crosby! Es gibt keinen Spieler wie ihn. Er hat

sich voll und ganz dem Eishockey verschrieben, es dreht sich in

seinem Leben alles um seinen Sport. In jeder Partie hat er 100%

gegeben und sich für das Team aufgerieben. Allein ihm von der Bank

aus zuzuschauen war ein Genuss und hat einen selbst nach vorn

gebracht. Auch neben dem Eis ist er ein cooler Typ und richtig guter

Teamkollege. Die Zeit in der NHL war einfach herausragend, auch die

erfolgreichen Jahre in der AHL werde ich nie vergessen. Ich habe

damals sehr gut gespielt, dieses Niveau möchte ich bei den Freezers

natürlich wieder erreichen."

    2008 bist du innerhalb der NHL von Pittsburgh nach Tampa

gewechselt. Dein erstes Jahr dort verlief ähnlich gut, doch dann

folgte ein kleiner Karriereknick. Was waren aus deiner Sicht die

Gründe?

    "Du hast Recht, in meinem ersten Jahr in Tampa habe ich mich sehr

wohl gefühlt, vieles hat gepasst. Doch dann kaufte ein neuer Besitzer

den Klub und die Dinge nahmen ihren Lauf. Auf einmal waren wir 18

Stürmer im Kader und ein paar Jungs und ich spielten auf einmal keine

Rolle mehr. Der neue Besitzer hatte einfach andere Vorlieben, so dass

es mich nach Vancouver verschlug. Dort kam ich allerdings erst gegen

Ende der Vorbereitung an, so dass ich fast ausschließlich in der AHL

zum Einsatz kam. In Manitoba lief es für mich eigentlich ganz gut (46

Spiele/40 Punkte), bis ich mich an der Schulter verletzte. Den

gesamten letzten Sommer lag ich quasi auf Eis und konnte mich für

kein AHL- oder NHL-Team empfehlen. Also suchte ich im Herbst meine

Chance in Fribourg, wo mich nach zwei Wochen eine

Oberschenkelverletzung längere Zeit außer Gefecht setzte. Auch weil

von fünf Ausländern nur vier spielberechtigt waren, kam ich nie

wieder richtig zum Zug. Unterm Strich war das letzte Jahr eine

Enttäuschung für mich - deswegen sind meine Ziele relativ einfach zu

umschreiben: Ich möchte viel spielen und mit meiner Mannschaft Spaß

auf dem Eis haben - dann kommt der Erfolg von ganz allein."


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