Showdown in Krefeld: Nur der Sieg zählt

Die Devise für die Hamburg
Freezers im Duell bei den Krefeld Pinguinen (19.30 Uhr/live bei Premiere) ist
klar: Verlieren verboten! Nur der Sieg zählt, wenn die Freezers am
Donnerstagabend im König-Palast auflaufen. Bei einer Niederlage würde der
Rückstand auf die Pre-Playoff-Plätze bereits happige sieben Punkte betragen.
Bei sechs verbleibenden Spielen zwar theoretische machbar, für diese Freezers
jedoch kaum. Eins ist also klar: lassen die Hamburger heute Punkte am Rhein
liegen, ist das erstmalige Scheitern in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey
Liga wahrscheinlich. Das Tabellennachbar Krefeld keinen Zentimeter Eis
preisgeben wird, ist ebenso klar. „Es wird kein normales Spiel“, sprach
Pinguine-Coach Jiri Ehrenberger vor dem Match aus, was die Beteiligten auf
beiden Seiten bereits realisiert haben sollten.
Helfen beim
Drei-Punkte-Unterfangen könnte den Hamburg Freezers die angespannte
Personalsituation am Rhein. Die Zuversicht von Ehrenberger in Puncto Kadertiefe
wirkt etwas wie Zweckoptimismus. Gleich hinter mehreren Akteuren stehen
Fragezeichen. Vor allem der Einsatz von Brian Maloney, der sich am Wochenende
das Knie verdrehte, ist stark gefährdet. Zudem mussten Boris Blank (Bronchitis)
und Leader Herberts Vasiljves (Fieber) in den letzten Trainingseinheiten passen.
Zwar werden beiden wohl auflaufen, aber 100-prozentig fit treten sie im Showdown
gegen Hamburg nicht an. Der unter einer Sehnenscheidenentzündung leidende
Henrik Hölscher hofft laut eigener Aussagen darauf, wieder spielen zu können.
Anders sieht es bei den Freezers
aus: Trainer Bill Stewart kann aus dem Vollen schöpfen, dem Kanadier steht der
komplette Kader zur Verfügung. Doch zumindest auf der Torhüter-Position sorgt
das für Theater: Jean-Marc Pelletier ist nach seiner Innenbandverletzung wieder
einsatzbereit, Stewart will den sympathischen Schlussmann aber nicht einsetzen:
Obwohl Philippe Sauve das Abschlusstraining auf Grund eines grippalen Infekts
verpasste und sich erst das OK für einen Einsatz in Krefeld holen musste,
machte Stewart mehrfach unumwunden deutlich, wer seine Nummer eins sein wird. „Phil
ist krank, nicht tot“, reagierte der 50-Jährige zudem unnötig gereizt auf
Nachfragen der Presse.
Dabei sollten die Hamburger doch
mit der nötigen Ruhe in das „Spiel des Jahres“ gegen Krefeld gehen können.
Immerhin fegten die Hansestädter vergangenen Sonntag die Eisbären Berlin und
damit den frisch gekürten Pokalsieger mit 7:1 vom Eis, sammelten nach dem
Debakel in Frankfurt (1:7) also wieder wichtiges Selbstvertrauen. Die Pinguine
sind nach der Länderspielpause schlechter aus den Startlöchern gekommen und
blieben in beiden bestrittenen Partien sieglos. Ein Blick in die Historie bringt
wenig Aufschluss: Zwar behielten die Seidenstädter in zwei von drei Vergleichen
in dieser Spielzeit die Oberhand, dafür siegten die Freezers in König-Palast,
wo es heute zum entscheidenden Duell kommt. Schaut man noch weiter zurück,
bestätigt sich, dass beide Mannschaften stets auf Augenhöhe konkurrierten: in 24
Aufeinandertreffen siegten beide Teams ein dutzend Mal. (dp)