Verteidiger Shawn Belle kam erst vor knapp vier Wochen zu den Mannheimer Adlern, absolvierte einen Try-Out und überzeugte sowohl Trainer, Manager als auch seine Teamkollegen. Seine körperliche Präsenz, eine gute Spielübersicht und Teamfähigkeit sind wichtige Kriterien gewesen, die die Adler noch gesucht haben, um die Defensive zu "verfeinern. Die Akklimatisierung in der DEL ist dem großgewachsenen Verteidiger ebenso schnell gelungen wie die Integration ins Team.
Shawn, Sie sind nun seit etwa einem Monat in Mannheim und haben in den ersten sieben DEL-Spielen gleich sechs Siege feiern können. Das nennt man einen optimalen Einstand.
Ja, das war schon ein sehr guter Start für mich. Ich habe in den ersten Spielen versucht mein Spiel zu verbessern und mich an die Spielweise zu gewöhnen. Aber man muss auch dem ganzen Team ein richtiges Kompliment machen. Wir harmonieren schon sehr gut und sind auf einem wirklich guten Weg.
Das letzte Spiel in Berlin ging knapp im Penalty-Schießen verloren. Wie haben Sie dieses Match empfunden?
Das war ein richtig gutes Spiel. Wir wussten, dass Berlin nach der Niederlage vor zwei Wochen dieses Mal ganz anders auftreten würde. Die Halle war recht laut und beide Teams haben auf einem hohen Niveau gespielt. Schade, dass wir das Spiel im Penalty-Schiessen verloren haben.
Sie sind einer dieser riesigen Verteidiger, die die gegnerischen Stürmer in der Regel nicht so gerne mögen und den die eigenen Goalies lieben. Wie würden Sie ihre Arbeit auf dem Eis einordnen?
Ich profitiere auf dem Eis viel von meiner Schnelligkeit. Ich mag es, schnell zu skaten und versuche stets überall zur Stelle zu sein und solide zu stehen. Da kommt mir die große Eisfläche natürlich entgegen. Außerdem spiele ich sehr körperlich, was man sicherlich schon in der einen oder anderen Szene sehen konnte. Das ist eben mein Spiel und dafür habe ich ja auch die körperlichen Maße. Wenn die Stürmer einem dann etwas aus dem Weg gehen, dann hat man seine Arbeit wohl ziemlich gut erledigt.
Sie haben bisher über 20 NHL-Spiele absolviert. Da muss das Match gegen die Buffalo Sabres doch eine tolle Sache gewesen sein?
Das war es auch. Die Sabres waren wirklich stark und haben dieses Jahr ein gutes Team. Leider haben wir sie im ersten Drittel zu sehr spielen lassen. Aber mit der Zeit kamen wir immer besser ins Spiel und hatten unsere Chancen. Mit ein bisschen mehr Spritzigkeit wäre da sicherlich noch etwas gegangen. Das 3:8 spiegelt daher sicherlich nicht unsere wirkliche Leistungskraft wieder.
Bevor Sie nach Mannheim gekommen sind, haben Sie in der vergangenen Saison in vier Teams gespielt, unter anderem bei den Edmonton Oilers und den Colorado Avalanche. Waren diese und die dauernden Wechsel auch ein Grund dafür einen neuen Weg einzuschlagen?
In meiner Heimat bin ich einfach nicht mehr weitergekommen. Kaum war man in der AHL, wurde man wieder in die NHL geholt, wenig später ging es wieder zu einem anderen Team in die AHL. Das schlaucht mit der Zeit. Ich kenne viele aus Nordamerika, die jetzt nach der letzten Saison sogar ohne Job da stehen und einen Club suchen. Es strömen einfach so viele Talente nach Nordamerika in die dortigen Ligen. Vielleicht wäre ich selbst bald daheim gesessen und hätte Däumchen gedreht und dafür bin ich nicht der Typ. Ich möchte eine Perspektive haben. Als das Angebot aus Mannheim kam, habe ich nur kurz überlegt und wusste sofort, dass ich diesen Weg einschlagen will.
(Das komplette Interview gibt es bei www.adler-mannheim.de)