Severson schießt kampfstarke Tigers zum ersten DEL-Sieg

DEL-Aufsteiger
Straubing kam am Freitagabend in einer hart umkämpften und
hochspannenden Partie gegen den ERC Ingolstadt zu einem 2:1 (0:0; 1:1;
1:0) und verdiente sich so vor der tollen Kulisse von 5.403 Zuschauern
im ersten Punktspiel der neuen Saison allen Respekt.
Das altehrwürdige und
nun den neuen Ansprüchen angepasste Eisstadion am Pulverturm bildete am
Freitagabend einen stimmungsvollen und würdigen Rahmen für den
DEL-Aufsteiger aus der Gäubodenstadt, der für die neue Spielzeit als
„Underdog“ gehandelt wird.
Die von Trainer Erich
Kühnhackl gut eingestellten Straubing Tigers starteten unbeeindruckt
von ihrer Rolle forsch und respektlos in ihr erstes Drittel in der DEL.
Von Begann an versuchten sie gegen den höher eingeschätzten ERC
Ingolstadt das hohe Tempo in der Eliteliga nicht nur anzunehmen,
sondern auch mitzubestimmen.
Bis unter die
Haarspitzen motiviert, verbuchten die Tigers so auch zunächst die
klareren Torchancen und das zumeist im Powerplay, konnten daraus in den
ersten 20 Minuten aber kein Kapital schlagen. Die Gäste, die lediglich
eine nennenswerte Möglichkeit durch Christoph Melischko bei eigener
Unterzahl verzeichneten und eine frühe Zwei-Mann-Überzahl ungenutzt
ließen, durften zunächst froh sein, mit einem torlosen Zwischenergebnis
den Weg in die Kabinen anzutreten.
Nachdem der
Straubinger Anhang in der 24. Spielminute den ersten DEL-Treffer, der
im Powerplay auf das Konto von Kapitän Sepp Lehner ging, lautstark
bejubeln konnte, gewann die Partie zusätzlich an Fahrt. Ingolstadt
suchte unmittelbar nach der Antwort und hätte sie ebenfalls in Überzahl
beinahe gefunden. Lichterloh brannte es vor dem Kasten von Mike Bales,
der mit Glück und Können sowie der Unterstützung seiner Mitspieler Cam
Severson und Calvin Elfring, die für ihn ausputzten, diese Phase ohne
Gegentor überstand.
Erst eine
Unachtsamkeit der Straubinger Hintermannschaft bescherte den Gästen
gegen Ende des Mittelabschnitts den Ausgleich. Als in der 39. Minute
drei Ingolstädter gegen nur einen Straubinger Verteidiger einen Konter
fuhren, schloss Doug Ast mit einem satten Schuss zum nunmehr verdienten
Ausgleich ab.
Im letzten Drittel
wurde weiter von beiden Mannschaften mit offenem Visier gespielt, doch
Tore blieben Mangelware. Straubing sorgte dabei weiterhin für Gefahr
und hatte in der 47. Minute bei zwei Mann mehr auf dem Eis durch Lehner
und Elfring die Führung ebenso auf dem Schläger wie in der 52. Minute
duuch Severson und Eklund, die nacheinander nur knapp an Jim Waite im
Ingolstädter Kasten scheiterten.
In den letzten beiden
Spielminuten waren die Nerven auf dem Eis und auf den Rängen wie
Drahtseile gespannt. Straubing, dem ersten DEL-Punkt nahe, geriet noch
einmal in Unterzahl. Doch 23 Sekunden vor dem Ende kam es zu einer
überraschenden Wende der Situation und die Halle glich einem Tollhaus.
Straubings Erstlinienstürmer Cam Severson war bei eigener Unterzahl vor
dem gegnerischen Tor zu Fall gebracht worden und Schiedsrichter Oswald
entschied auf Penalty. Der NHL-erfahrene Kanadier übernahm selbst die
Verantwortung und schoss die Hausherren eiskalt zum Sieg und ersten
Dreier in der DEL.
Gästetrainer
Ron Kennedy erkannte nach der Begegnung an, dass es ein verdienter Sieg
der Hausherren war: "Straubing hat mit großem Kampfgeist gewonnen."
Erich Kühnhackl, der erstmals an der Bande einer DEL-Truppe steht, fand
vor allem lobende Worte für seine Mannschaft: "Die Jungs haben über
weite Strecken das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Sie haben
gelernt, dass sie kämpfen müssen. Es spricht für diese Mannschaft, dass
sich jeder voll eingesetzt hat."
TORE:
1:0 (23:54) Lehner (Dunham, Gallant; 5:4)
1:1 (38:30) Ast (Barta, Tory)
2:1 (59:37) Severson (Penalty)
Strafminuten: Straubing 16 – Ingolstadt 20 plus 10 für Goodall wegen Check von hinten
Zuschauer: 5.403
Hauptschiedsrichter: Christian Oswald (Bad Wörishofen)