Servus „ServusTV“!Fernsehrechte
Es ist offiziell! Das deutsche Eishockey kommt ins freie Fernsehen. Mit der sportsman media group, die ihren Hauptsitz in München hat, konnte die DEL einen Nachfolger für das Pay-TV-Unternehmen Sky finden. Die Sportrechte- und Medienpartneragentur vermarktet in den kommenden vier Spielzeiten weltweit alle Medienrechte der Deutschen Eishockey-Liga. Übertragen wird das wöchentliche Top-Sonntagsspiel ab 17.30 Uhr (Spielbeginn 17.45 Uhr) auf dem österreichischen „Red-Bull“-Fernsehsender ServusTV, einschließlich der Höhepunkte aller weiteren Begegnungen. Freitags präsentiert das Online-Portal Laola1.tv die DEL-Partie des Tages, die zusätzlich auf der Webseite von ServusTV gezeigt wird. Während der Play-offs gibt es eine Konferenzschaltung zwischen allen Matches.
Tendenziell wird ein Spielbeginn der anderen Sonntagsspiele auf 14.30 und 16.30 Uhr angestrebt. So könnten Bilder anderer Spiele bereits in die Übertragung des Livespiels integriert werden.
„Wir haben uns nicht gegen Sky, sondern für die sportsman media group entschieden“, stellte Gernot Tripcke klar. Der Pay-TV-Sender habe viel für das Eishockey getan, „doch was das ganzheitliche Konzept der Agentur mit ServusTV und Laola1.tv bietet, konnte uns Sky nicht geben“, erklärte der DEL-Geschäftsführer. Mehr Spiele im Free-TV, Highlights und qualitativ hochwertige Übertragungen in echtem HD heißt die Lösung, die der Deutschen Eishockey-Liga gerecht werden soll. „Eishockey ist die schnellste und schönste Mannschaftssportart“, schwärmt Martin Blank, Geschäftsführer von ServusTV, der den Ruf des Senders als „Eishockeykanal“ nur gutheißen kann. „Wir wollen Deutschland zeigen, dass dieser Sport einen höheren Stellenwert verdient hat.“ Matthias Schumann, Kommunikationsleiter der DEL, ist dessen Meinung: „Hinsichtlich der Publikumszahlen in den Stadien steht Eishockey schließlich direkt hinter Fußball an zweiter Stelle.“ Doch nicht nur die Fans sollen von dem neuen Übertragungskonzept profitieren. Neue Zielgruppen sollen erreicht und Sponsoren auf die Vereine aufmerksam gemacht werden. „Eishockey ist ein teurer Sport“, daher müsse man jetzt die Gelegenheit beim Schopf packen und neue Maßstäbe in der freien Medienlandschaft setzen. Eurosport erreichte mit seinen Live-Übertragungen durchschnittliche Quoten von 150.000 bis 160.000 und Spitzeneinschaltquoten von rund 300.000 Zuschauern pro Spiel – „ein realistisches Marktziel“, wie Schumann findet.
Höhere Nachfrage, kein Vorzug des EHC Red Bull München
Dass die neuen Medienpartner aus Österreich und München den Pay-TV-Sender aus Unterföhrung ablösen werden, „ist auch bereits seit zwei Wochen in trockenen Tüchern“, bestätigte Tripcke. Aufgrund verschiedener Fristeinhaltungen konnte die offizielle Bekanntgabe jedoch erst am heutigen Montag erfolgen. Erste Gespräche zwischen den Beteiligten gab es bereits vor drei Monaten. Die sportsman media group holte ServusTV und Laola1.tv ins Boot und legte der Deutschen Eishockey-Liga sein Konzept vor – mit Erfolg. Denn auch den Online-Auftritt der DEL wird der neue Vermarkter „erneuern“ und verbessern. „Das hätten wir selbst so nicht aufbauen können“, gibt Tripcke zu. Wie genau die Medienvermarktung aussehen soll, wird in den kommenden Wochen diskutiert. Entsprechende Marketingmaßnahmen sollen dann kurz vor Saisonbeginn vor allem „on air“, also direkt auf den Übertragungskanälen, erfolgen. „Wenn ein bestimmter Bekanntheitsgrad erreicht ist, wird sich sicherlich auch die Nachfrage steigern“, blickt sportsman-Geschäftsführer Karl Wieseneder nach vorne. „Was wir in den letzten beiden Jahren mit der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) in Österreich geschafft haben, möchten wir nun in Deutschland erreichen“, nimmt sich Martin Blank vom Sender ServusTV, dessen Inhaber kein anderer als Red-Bull-„Chef“ Dietrich Mateschitz ist, vor. Eins zu eins übertragbar sei das EBEL-Programm auf die DEL jedoch nicht.
Dass der EHC München ab der kommenden Saison nun ebenfalls den roten Bullen als Namenssponsor im Vereinslogo trägt, sei „überraschend“. Einen Vorzug der bayerischen Landeshauptstädter soll es bei den Übertragungen auch nicht geben. Im Gegenteil: „In Österreich hatten wir anfangs das gleiche Thema mit dem EC Red Bull Salzburg. Wir haben dann den ‚Hausverein‘ sogar kritischer betrachtet, damit erst gar keine Diskussionen aufkommen“, erklärt Blank und versichert: „Wir versprechen, neutral zu bleiben.“
Was den Empfang des Senders aus dem Nachbarland betrifft, erreicht ServusTV aktuell 80 Prozent im deutschen Verbreitungsgebiet und ist über Astra Satellit 19,2° zu erreichen, digital via IP-TV über Entertain Deutsche Telekom. In Bayern, Baden Württemberg und Nordrhein-Westfalen soll bereits nahezu jeder Haushalt den Sender empfangen können. Nähere Informationen gibt es dazu im Internet unter www.servustv.com oder die kostenfreie Hotline 0800/1003070.
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