Selbstkritik und Schiri-Schelte – Gerstberger nimmt StellungDüsseldorfer EG

Natürlich war es eine „Schwalbe“ von ERC-Angreifer Luciano Aquino. „Das ist die unglaublichste Strafzeit, die ich in meiner ganzen Karriere kassiert habe und sie macht mich sehr wütend“, sagte DEG-Verteidiger Jason Holland nach der Fehlentscheidung von Schiedsrichter Christian Oswald. „Oswald stand direkt vor der Bank der Panther und die haben da so lange die Welle gemacht, bis er den Arm gehoben hat“, sagte DEG-Trainer Jeff Tomlinson.
Der Ärger bei der Düsseldorfer EG war groß, allerdings blieben zuvor auch zwei Fouls von Andy Hedlund gegen Jared Ross sowie Marco Nowak gegen Rick Girard ungeahndet und so falsch die Strafe gegen Jason Holland dann war, das 2:3 in Ingolstadt hatte sich die DEG allein zuzuschreiben. In die Verlängerung nämlich hätten die Düsseldorfer gar nicht erst gemusst, wenn nicht zuvor eine Fahrkarte nach der anderen geschossen worden wäre. „Wir hatten genug Möglichkeiten, das 3:1 zu machen, waren aber irgendwie zu nervös“, sagte Stürmer Patrick Reimer und Tomlinson ergänzte: „So haben wir uns selbst in die letztlich entscheidende Situation gebracht.“
Selbstkritik und Kritik hielten sich an der Brehmstraße auch einen Tag nach der unnötigen Niederlage an der Donau die Waage. „Es geht mir gar nicht um den Spielausgang. Wir hatten genügend Chancen und hätten den Sack ja schon längst zuhaben können, aber Christian Oswald und Daniel Piechaczek haben als Hauptschiedsrichter völlig konträre Entscheidungen getroffen“, sagte DEG-Manager Walter Köberle und regte sich auch gestern noch über die Leistungen der beiden Unparteiischen auf. "Es geht einfach nicht, in den Play-offs einen derart unfähigen Schiedsrichter wie Oswald zu nominieren“, sagte Köberle. Der wird Oswald, der übrigens süffisanterweise aus Köberles Geburtsstadt Kaufbeuren stammt, künftig ablehnen, auch wenn dies natürlich wenig Aussicht auf Erfolg hat.
Natürlich ist es bei diesen heftigen Verbal-Attacken nur fair, auch Christian Oswald die Chance zu geben, sich zu äußern, doch die DEL wollte den Schiedsrichter lieber aus der Schusslinie nehmen. Dafür stellte sich der Schiedsrichter-Beauftragte Holger Gerstberger und sagte: „Nach Auswertung der Bilder kann man zu der Erkenntnis gelangen, dass diese Strafe nicht auszusprechen war. Allerdings wehre ich mich dagegen, deswegen gleich eine ganze Person in Frage zu stellen. Mitunter muss man den Grund für eine Niederlage auch mal bei der eigenen Mannschaft suchen.“