Sechster Müller-Sieg zum Abschied aus Duisburg

Unmut über den Wechsel? Fangesänge gegen Robert Müller? Weit davon entfernt. Schon vor Spielbeginn feierten die mitgereisten Duisburger Fans ihren scheidenden Keeper. Nach dem 4:2 (0:0, 2:1, 2:1)-Sieg bei den Düsseldorfer EG Metro Stars bedankte sich der Nationaltorhüter nicht nur mit einer Welle, sondern auch mit einem „Kuselkopp” bei den Anhängern des EV Duisburg. Die Füchse feierten in Düsseldorf den vierten Sieg in Serie, den sechsten in den letzten acht Spielen – und damit das erste Sechs-Punkte-Wochenende in dieser Saison. Und das gegen die rheinischen Top-Clubs Köln und Düsseldorf.
Die defensiv agierenden Duisburg gingen durch Adam Courchaine in Führung. In Überzahl stach er den Puck nach Peter Högardhs Vorarbeit über die Linie. Beim 2:0 ging es anders herum. Courchaine entkam seinem Gegenspieler in Unterzahl, den Querpass nahm Högardh direkt zum 2:0. „Gerade wegen der vielen Strafzeiten, die wir kassiert haben, kam Düsseldorf noch einmal zurück“, sagte EVD-Trainer Peter Draisaitl. Schon 15 Sekunden nach dem zweiten Duisburger Treffer nutzte Andy Hedlund doch noch die Überzahl zum 1:2-Anschluss. Ebenfalls in Überzahl traf Jason Pinizzotto zum Ausgleich (48.). Die zwar dezimierten, aber dennoch enttäuschenden Düsseldorfer fanden dennoch nicht ins Spiel. Im Gegenteil. Courchaine war auch am dritten Duisburger Tor beteiligt; seine Vorarbeit nutzte der heran rauschende Dustin van Ballegooie (Foto) in seinem ersten Spiel nach der Verletzungspause. Das zweite Unterzahltor – ins leere Netz diesmal – markierte Högardh in der 59. Minute.
„Es war eine wunderschöne Zeit”, sagte Müller selbst – auch wenn diese Zeit eben nur sehr kurz war. Zwölf Spiele, um genau zu sein mit erstaunlichen sechs Siegen und sechs Niederlagen. „Ich habe hier in Duisburg wieder den Spaß am Eishockey gefunden. Es hat mir auch selbst viel gebracht, beim EVD gespielt zu haben.” Etwas, dass auch Trainer Peter Draisaitl angedeutet hat. „Wir haben alle profitiert. Das Team durch den Erfolg, Robert durch die Spielpraxis – und Lukas Lang konnte in dieser Zeit auch einiges von ihm lernen.” Tatsächlich war Müller maßgeblich am Aufschwung der Füchse beteiligt. Vom 2:8 am 31. Oktober in Frankfurt bis zum 4:1 am Freitag gegen Köln, als die Nachricht bekannt wurde, hat sich einiges getan.
Für den EVD bleibt zu hoffen, dass die Verteidiger weiterhin mit dem Selbstvertrauen spielen, wie sie es mit Müller im Rücken getan haben. Denn selbst der so oft gescholtene Jeff Paul spielte zuletzt so stark wie nie zuvor in dieser Spielzeit. Aber schon im letzten Jahr kam „Barzi” zurück und spielte sich in die Nähe der Nationalmannschaft. Vielleicht gelingt etwas ähnliches ja nun dem Gespann Rohde und Lang . . .
Tore: 0:1 (22:03) Courchaine (Högardh, van Ballegooie/5-4), 0:2 (24:41) Högardh (Courchaine/4-5), 1:2 (24:56) Hedlund (Ratchuk/5-4), 2:2 (47:46) Pinizzotto (Dietrich, Panzer), 2:3 (53:07) van Ballegooie (Courchaine, Liimatainen/5-4), 2:4 (58:48) Högardh (4-5/ENG). Strafen: Düsseldorf 10, Duisburg 20. Zuschauer: 5413. (the / City-Press)