Sechs-Punkte-Wochenende für geschwächte Panther
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtStefan Wagner, der Manager der Ingolstädter Panther, brachte es nach dem 4:3-Sieg seines Teams gegen die Metro Stars aus Düsseldorf auf den Punkt: „Was wollt ihr denn? Wir haben doch am Wochenende sechs Punkte geholt, und ihr ruft immer nach Verstärkungen!“
Was ihn im Gespräch mit den versammelten Medienvertretern so erzürnte, war die Tatsache, dass bei der öffentlichen Diskussion um die Panther nicht der sportliche Erfolg (derzeit dritter Rang in der DEL-Tabelle) im Vordergrund steht, sondern das Ratespiel „welcher NHL-Star wird wann verpflichtet?“.
Seit Wochen geistern jede Menge Namen potentieller Neuzugänge durch die Medien und die einschlägigen Fan-Foren. Schließlich haben die Panther noch drei Ausländerlizenzen zu vergeben, und da wird natürlich heftig spekuliert. So auch am Sonntagabend vor, während und nach dem Spiel gegen die DEG. Während der eine Insider schwor, dass die Panther bereits zwei Cracks aus Übersee verpflichtet hätten, wusste der eine nur von einem „todsicheren“ Neuzugang.
„Sämtliche Spekulationen entbehren jeder Grundlage“, meinte dagegen Stefan Wagner. „Natürlich suchen wir nach Spielern, die uns verstärken könnten und die auch nach einem möglichen Ende des Lockouts bei uns bleiben würden. Die letzten Nächte saßen wir immer wieder am Telefon und haben verhandelt. Aber konkret ist noch nichts.“ Schließlich müsse man abwarten, ob Andy McDonald, der an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung leidet und der diese Woche zur weiteren Behandlung in die USA fliegen wird, überhaupt noch einmal im Pantherdress auflaufen kann. „Möglicherweise werden wir erst nach der Länderspielpause unsere neuen Spieler präsentieren. Die Zeit arbeitet für uns. Rob Blake, der hoch gehandelte Verteidiger, wird auf jeden Fall nicht dabei sein.“
Bei der ganzen Diskussion um die NHL und die möglichen Neuzugänge könnte man fast vergessen, dass die Panther zur Zeit auch noch Eishockey spielen, und das sogar recht erfolgreich: Trotz des Fehlens der Dauerverletzten Ast (soll Mitte Februar wieder spielen), Armstrong (ist kommendes Wochenende fit) und McDonald (Genesung ungewiss) waren sie sowohl im neuen KönigPalast gegen Krefeld (3:2), als auch gegen die DEG siegreich.
Bemerkenswert am Erfolg gegen die Düsseldorfer war vor allem die Tatsache, dass drei der vier Panther-Tore in Überzahl erzielt wurden. Nur das 1:0 durch Marco Sturm in der 7. Minute war kein Powerplay-Treffer. Ansonsten trafen vor 4210 Zuschauern Ferguson und Goodall im zweiten Abschnitt und Jiranek im letzten Drittel für die Panther.
Erwähnenswert war ferner die ziemlich inkonsequente Spielleitung durch den schwedischen Unparteiischen Ulf Rönnmark. Zu Beginn der Begegnung ließ er sehr viele Fouls durchgehen, während er im weiteren Verlauf plötzlich auf kleinliche Regelauslegung umschaltete. Fazit: Das können manche deutsche Schiedsrichter wesentlich besser!
Interessierte Beobachter dieser Begegnung in der Saturn-Arena war übrigens auch die gesamte Führungsriege der Nürnberg Ice Tigers. Während (noch Teilzeit)-Bundestrainer Poss die nächsten beiden Gegner seines Teams filmte („für die Zukunftsplanung in Nürnberg bin ich nicht mehr zuständig“), machten sich Präsident Frey und Manager Sykora eifrig Notizen. Wen sie bei ihrer Spionagetour wohl besonders im Auge hatten? Es darf erneut spekuliert werden! (an)