Sebastian Staudt – Ein Torhüter ohne Macke?Am Rande der Bande

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Für Sebastian Staudt gibt es nur Eishockey, seinen Hund und seine Freundin. Ob es letztendlich in dieser Reihenfolge ist, sei dahingestellt. Mit Sören Sturm und Michael Endraß trifft Staudt aber auf zwei alte Bekannte. „Mit Michi Endraß habe ich in den U-Nationalmannschaften zusammengespielt. Den Sören kenne ich eigentlich schon seitdem wir kleine Kinder sind. Wir spielen schon seit den Bambini permanent gegeneinander.“ Sturm stimmt zu: „Wir haben schon oft gegeneinander gespielt, aber auch zusammen in der Nationalmannschaft.“

Staudts Wechsel von Chemnitz nach Straubing ergab sich kurz vor Weihnachten, als Vorgänger Jan Guryca einem Angebot aus dem heimischen Bad Nauheim nachging. „Der Kontakt zu Straubing kam über meinen Berater Lars Wünsche zustande. Das war aber eigentlich recht unspektakulär. Es gab zwar noch ein paar Vereine, die Interesse hatten, aber ich habe dann mit meinem Berater gesprochen, und wenn man so eine Chance bekommt, dann muss man die einfach mitnehmen. Kurz vor Weihnachten dann Klamotten packen und nach Straubing. Deswegen war Weihnachten dieses Jahr auch etwas kurz und es war weniger mit der Familie. Es war aber ein schönes Weihnachtsgeschenk.“ In Straubing hat er aber nun den Vielspieler Jason Bacashihua vor sich. Es musste ihm also klar sein, dass er nicht besonders viel Eiszeit bekommen wird. Für Staudt war es trotzdem die richtige Entscheidung: „Ja, ich denke schon, weil ich denke, dass das Training mich hier weiterbringt. Ich hatte zwar die Chance, in Dresden mittrainieren zu können, wofür ich mich auch 1.000 Mal bedanke, aber Straubing ist halt eine DEL-Mannschaft.“

In der Vita von Staudt stehen einige Clubs. Neben seinem Heimatclub Krefeld auch Bremerhaven, Leipzig, Schwenningen, Chemnitz und die Kassel Huskies. Für diese machte er in der Spielzeit 2008/09 seine ersten beiden DEL-Spiele. „Kassel hatte mit Adam Hauser und Sebastian Elwing zwei Torhüter, aber Elwing hatte die Möglichkeit, nach München in die zweite Liga zu wechseln, was er dann auch tat. Ich war zu der Zeit in Leipzig. Über Fabian Dahlem, den ich noch von der Nationalmannschaft kannte, kam der Kontakt zustande und ich erhielt eine Förderlizenz.“ Im Spiel der Huskies gegen die DEG fing sich Hauser 15 Sekunden vor Spielende eine Matchstrafe ein, nachdem er Adam Courchaine mit der Stockhand erst niederstreckte und dann auf diesen eingeprügelte. Somit bestritt Staudt am 23. Januar 2009 sein erstes DEL-Spiel. Der Gegner waren die Ice Tigers aus Nürnberg. Das Ergebnis war jedoch eine enttäuschende 2:7-Niederlage. „Das war wirklich schwer. Adams Matchstrafe war am Dienstagabend, am Donnerstag bin ich nach Kassel gefahren und Freitag musste ich spielen. Der Sprung von der Oberliga in die DEL ist schon enorm gewesen.“ Auch diesmal ging es von der Oberliga in die DEL, allerdings gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied. „Ich habe die ganze Saison mit Dresden trainiert und hatte die Jahre zuvor auch immer um die 20 Spiele für Bremerhaven. Da ist mir die Umstellung diesmal wesentlich einfacher gefallen.“

Bei dem Wild Boys Chemnitz war der 25-Jährige einer der Publikumslieblinge und Führungsspieler, was ihm fast etwas peinlich zu sein scheint. Mit einem langen und verlegenen „Ja“, antwortet er. „Aber es war klar, dass ich Führungsspieler sein muss, weil ich aus der zweiten Liga gekommen bin. Ich wollte und musste Führungsspieler der sehr jungen Mannschaft sein. Wenn du hinten einen Torwart hast, wo man sich drauf verlassen kann, wo man sagen kann, okay, wenn ich vorne mal einen Fehler mache, den hält er mir hinten. Ich habe halt mein Bestmögliches versucht und denke, dass ich den Jungs ein bisschen den Rücken freihalten konnte.“

In Straubing ist die erste Play-off-Runde auch bei Staudt noch nicht abgeschrieben. „Wir haben noch acht Spiele, da sind immer noch Punkte zu vergeben. Wir spielen auch noch gegen Berlin und Iserlohn. Man kann schon sagen, jaja, das sagen die immer. Natürlich wissen wir auch, dass es knapp wird, aber solange es rechnerisch möglich ist, ist es noch möglich.“

Ansonsten ist der Backup allgemein sportbegeistert. Doch weder Bayern, Dortmund noch Schalke-Fans in der Straubinger Kabine haben mit ihm Verstärkung bekommen: „Ich schau‘ gerne Fußball. Zuerst verfolge ich meinen Heimatverein, den KFC Uerdingen, ansonsten schaue ich die Bundesliga allgemein. Letzte Saison hatte ich die Möglichkeit viele Spiele von Werder Bremen zu sehen, da habe ich noch ein Auge mehr drauf, als auf irgendeine andere Mannschaft.“

Wie bei sehr vielen anderen Spielern gehören auch die Ergebnisse der NHL zur Tageslektüre. Doch Staudt geht noch weiter und meint mit Ironie in der Stimme: „Meine Freundin liebt mich, weil ich andauernd die NHL ansehe. Die ist immer ganz begeistert. Vor allem, weil ich die NHL 24 Stunden am Tag ansehen kann. Ich bin ein echter Fan der Toronto Maple Leafs, da versuche ich jedes Spiel zu sehen. Nicht live, aber am Nachmittag.“

Die nächsten Tage könnten vielleicht sogar stressig werden, Staudt sieht es anders und freut sich: „Die zwei Wochen Olympia sind wie ein Segen.“ Man kann nur hoffen, dass seine Freundin ein zeitaufwendiges Hobby oder ein neues, dickes Buch hat.


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