Scott war der Unterschied
Treffer der Rückkehrer und ein sehenswertes Tor von Kamil Piros entschieden das Match gegen den Neuling. Denn Kapitän Dave McLlwain durfte zum ersten Mal wieder nach seiner Sperre von drei Spielen heran, und Mats Trygg hatte seine Schulterverlertzung überstanden. Zu guter Letzter war endlich wieder Todd Warriner dabei. Lange rätselten alle möglichen Leute an der ominösen Verletzung des 33-jährigen Kanadiers herum. Zu früh wurde das Comeback jenes Cracks bekanntgegeben, der an einer Einblutung im Knöchel litt. Doch in der Anfangsphase der Partie gegen die unbequemen Niedersachsen war alles vergessen. Da verwertete der Außenstürmer die Vorarbeit von Dave McLlwain zum 1:0 für die Haie. Und auch der norwegische Verteidiger Mats Trygg traf. Dazwischen sorgte Kamil Piros für Extra-Applaus. Als der Mittelstürmer, der in den Augen vieler Betrachter nicht immer das Letzte gibt und mitunter angeschubst werden muss, quasi Auge in Auge seinem Kontrahenten, dem ehemaligen Haie-Goalie Chris Rogles gegenüberstand und den Schlussmann düpierte, war die Vorentscheidung gefallen.
Haie-Chefcoach Doug Mason lobte die Wolfsburger, die weiß Gott kein Sparringspartner waren, über den grünen Klee. „Wir haben nicht gut gespielt, aber gewonnen. Travis Scott machte den Unterschied“, befand der Holland-Kanadier treffend. Kein Wunder, dass ausgerechnet zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt die Truppe des Bad Tölzer Bandenchefs Toni Krinner wieder herankam. Wolfsburg kämpfte über die gesamten 60 Minuten, hatte nur das Pech, eben auf diesen Travis Scott zu treffen, der immer mehr zu einer überragenden Figur in der ganzen Liga wird.
„Die vielen Komplimente nutzen uns nichts. Es kam nichts Zählbares zu Stande“, bilanzierte Gästemanager Charly Fliegauf. „Wir können der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat halt ihre Chancen nicht genutzt. Der Unterschied war, wie es Doug Mason schon sagte, Travis Scott.“
Und zu guter Letzt gab es auch noch Erinnerungen an Hannover. Der Wolfsburger Tony Voce, der beim Deutschland Cup das US-Trikot trug, musste von Linienrichter Robert Schelewski (ebenfalls in Hannover auf dem Eis) zur Strafbank geleitet werden. „Ich musste ein bisschen Kraft aufwenden“, so der Essener Unparteiische grinsend. Tore: 1:0 (6;24) Warriner (McLlwain), 2:0 (27;20) Piros (Julien), 2:1 (39;05) Ulmer (Fibiger, Henrich), 3:1 (50;16) Trygg (Slaney). - Zuschauer: 10.688. - Strafminuten: Köln 14, Wolfsburg 14 + 10 Voce. - Schiedsrichter: Levonen (Turku/Finnland). (jakna - Foto by City-Press)