Scott King sichert den Roosters zwei Punkte
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnFrankfurts Coach Rich Chernomaz war nach dem Match enttäuscht und wütend. Seine Lions hatten im Spiel gegen die Iserlohn Roosters eine 3-1 Führung noch aus der Hand gegeben und mussten sich am Ende mit nur einem Punkt zufrieden geben.
Die 5400 Zuschauer in der Eissporthalle am Frankfurter Ratsweg sahen ein gutklassiges DEL Spiel in dem beide Teams um jeden Puck kämpften. Dennoch kamen die spielerischen Glanzpunkte keineswegs zu kurz.
Die ersten guten Gelegenheiten hatten die Lions im Spiel. Ratchuk und wenig später Lebeau prüften Mike Fountain im Iserlohner Gehäuse. Für die Roosters vergab Higgins in der sechsten Minute aus aussichtsreicher Position. Als Iserlohns Defender David Cooper in der 11. Spielminute für insgesamt vier Strafminuten auf die Sünderbank musste, schien der Führungstreffer der Lions nur eine Frage der Zeit. Die klug aufbauenden Hessen demonstrierten auch gleich ihr spielerisches Vermögen in Überzahl, aber Keeper Mike Fountain erwies sich ein ums andere Mal als Meister seines Faches. Belanger scheiterte völlig freistehend vor ihm (12.) und Bouchards Schlagschuss (15.) entschärfte der Kanadier ebenfalls bravourös. Glück für die Sauerländer nur wenig später, als erneut Bouchard nur den Pfosten traf. Mit Glück und Geschick überstanden die Roosters die vierminütige Unterzahl. Die Lions blieben allerdings am Drücker. Harder scheiterte binnen weniger Sekunden zweimal an Fountain. Als die Zuschauer gedanklich schon auf dem Weg zum "Äpplerstand" waren, dann doch noch die verdiente Führung für die Lions. Etz hatte auf Zuspiel von Jocher und Sulkovsky 25 Sekunden vor Drittelende getroffen. Psychologisch alles andere als günstig für die Roosters.
Im zweiten Abschnitt kassierten die Lions nach 71 gespielten Sekunden eine Strafzeit. Bouchard saß wegen hohen Stocks draußen. Sandrock und Cipolla vergaben während dieser Überzahl die besten Gelegenheiten für die Roosters. Die Lions blieben ihrem System treu und spielten die Roosters mit ihren schnellen Kontern aus. Martin Reichel gelang in der 25. Spielminute auf Zuspiel von Harder die 2-0 Führung. Die Weichen schienen damit auf Sieg für die Lions gestellt worden zu sein. Weitere gute Gelegenheiten vergaben Klenner per Schlagschuss und Lebeau für die Lions. Die Roosters jedoch kämpften weiter um jeden Puck und glaubten an ihre Chance. In der 29. Minute ergatterte King den Puck auf der rechten Seite. Sein schnell gespielter Pass auf Cipolla ließ den Stürmer frei vor Frankfurts Keeper Gordon auftauchen. Cipolla klinkte in die rechte untere Ecke ein und stellte damit seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Nach dem Treffer gestalteten beide Teams das Spiel ausgeglichen. Zwingende Torchancen waren in den Folgeminuten Mangelware, Erst alsCipolla in der 15. Minute wegen Hakens hinaus gestellt wurde "brannte" es wieder vor dem Tor. Ganze 22 Sekunden saß Cipolla auf der Sünderbank, da konnte er wieder zurück auf das Eis. Ausgerechnet der Ex-Iserlohner Michael Hackert hatte per Nachschuss zum 3-1 für Frankfurt getroffen. Weitere Strafzeiten konnten die Teams nicht in Zählbares ummünzen. Die Schlussphase des zweiten Drittels hatte es dann wieder in sich. Es kam die Zeit des Scott King. Zunächst verkürzte er nach genau 38 Spielminuten auf 3-2. Higgins hatte von rechts geschossen und der am linken Bullykreis lauernde King nahm den Abpraller dankend auf. Nur 100 Sekunden später war es erneut Scott King, der den Ausgleich markierte. Auf Zuspiel von Cooper war er erneut zur Stelle.
Zu Beginn des letzten Abschnitts wurden im Eisstadion die Drittelergebnisse aus den anderen Stadien durchgesagt. Angespornt von der zwischenzeitlichen Führung der Freiburger gegen die Eisbären peitschten die Lions Anhänger ihr Team nach vorn. Die Torhüter rückten mehr und mehr in den Blickpunkt des Spiels . Mit Glanzparaden stellten beide Keeper ihre Klasse unter Beweis. Gute Gelegenheiten für die Roosters vergaben King, Verwey (rechts am Tor vorbei) und Brüggemann, dessen Schüsschen über Gordons Fanghand aber nicht über die Torlinie ging. In der 50. Spielminute noch einmal Unterzahl für die Roosters. Bartolone saß draußen. Ratchuk und Stanton vergaben aber aus aussichtsreicher Position für die Lions. Die Lions in den letzten Minuten mit weiteren Gelegenheiten. Lebeau scheiterte u.a. knapp mit einem Bauerntrick. Der Siegtreffer wollte jedoch keinem der beiden Teams mehr gelingen.
Im anschliessenden Penaltyschießen trafen in der ersten Runde nur King (Roosters) und Young (Lions) für ihre Teams. Anschließend vergab Lebeau für die Lions, während King seinen Penalty erneut "versenken" konnte und den Roosters damit zwei wichtige Punkte sicherte.
Insgesamt war auch dieses Spiel für die Roosters wieder ein Schritt nach vorne in die richtige Richtung. Die Handschrift des neuen Trainers Doug Mason wird immer deutlicher erkennbar.
In der Tabelle sind die Roosters wieder auf Rang zehn geklettert. Frankfurt bleibt als Tabellenzweiter den Eisbären weiterhin auf den Fersen. Das nächste Spiel bestreiten die Roosters erst am kommenden Sonntag. Dann gastieren die Augsburger Panther am Seilersee. (hockeywelt.de)