Scorpions vor Einzug ins Halbfinale
Nach
dramatischen 60 Minuten, und einer furiosen Aufholjagd, gewannen am heutigen
Nachmittag die Hannover Scorpions mit 4:3 gegen die Grizzly Adams aus
Wolfsburg
Das Spiel: Die
Ausgangslage war vor dem Spiel klar. Wer heute Nachmittag gewinnt, hat den
Vorteil eines Matchballes im nächsten Spiel. Bei den Scorpions fehlte Thomas
Dolak, dafür rückte Adam Mitchell wieder in den Kader. Die Gäste agierten
gegenüber Freitag unverändert. Mit Druck gestalteten die Gastgeber die
Anfangsphase, könnten aber die sich bietenden Gelegenheiten nicht nutzen. Auch
eine fünfminütige Überzahl – nach umstrittener Matchstrafe gegen Ken Magowan(5.)
- brachte keinen Erfolg für die Zach-Mannen. Im Gegenteil. Die Grizzlys wehrten
sich mit Mann und Maus gegen den drohenden Rückstand, und kamen nach Ablauf der
Strafe selber zum Torerfolg. In eigener Überzahl traf Arvids Rekis mit einem
Schlagschuss zur Führung. Von da an war der Wurm drin im Spiel der
Hannoveraner. Zwar kam Eric Schneider in der 15. Minute zu einer guten Chance,
scheiterte aber wie seine Teamkollegen zuvor am heute wieder überragenden
Jonas. Die Wolfsburger ihrerseits nutzten auch die zweite Powerplaysituation.
Sebastian Furchner mit einem fulminanten Schlagschuss von der blauen Linie
erzielte das 2:0 aus Sicht seiner Mannschaft.

Zerfahren
war über weite Strecken der Mittelabschnitt, der Rückstand zeigte Wirkung bei
den Skorpionen. Zwar kamen sie zu guten Gelegenheiten zum Anschluss, doch
scheiterten Oscar Ackeström (25.), Niki Mondt (27.), sowie Martin Hlinka in der
32. Minute, als der Slowake von der Strafbank den Treffer verpasste. Die
Wolfsburger ihrerseits zeigten sich abwartend, kamen aber immer wieder
gefährlich vor das Tor von Dimitri Pätzold. Nach einer Matchstrafe gegen Klaus
Kathan, nach einem Zweikampf mit Petr Macholda, kam auch die Kulisse zurück. Sie
trieben ihre Mannschaft nach vorne, mit Erfolg. Mitchell erzielte nach 39
Minuten, nach feiner Vorarbeit von Tore Vikingstad und Schneider, den 1:2
Anschlusstreffer.

Trotz
des Anschlusstreffers kurz vor der Pause, folgte im letzten Drittel zunächst
der nächste Nackenschlag für die Landeshauptstädter. Kai Hospelt (43.) traf trocken
zum 1:3. Der dritte Gegentreffer beeindruckte die Hausherren wenig. Keine zwei
Minute später traf Ackeström im Nachschuss zum 2:3, und als nach 48 Minuten in
Unterzahl Niki Mondt den Ausgleich markierte, glich die Arena an der Expo-Plaza
einem Tollhaus. Es spielte nur noch eine Mannschaft. Die Scorpions kannten nur
noch eine Richtung, und der Dauerdruck wurde belohnt. Der gebürtige
Hannoveraner Andy Reiss bescherte seiner Mannschaft mit dem 4:3 fünf Minuten vor
dem Ende den dritten Sieg in dieser Viertelfinalserie.

Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Es ist verrückt, das ausgerechnet die beiden Matchstrafen die
jeweilige Mannschaft aufgebaut hat. Wir haben nach dem 1:3 unglaublichen
Charakter gezeigt. Ich wusste, dass die Mannschaft diesen Charakter hat. Wir
haben am Ende den nötigen Druck aufbauen können.“
Toni
Krinner (Wolfsburg): „Hannover ist mit dem Druck hervorragend umgegangen, und
haben bei dem Rückstand Geduld bewiesen. Wir haben mit dem dezimierten Kader
hervorragend gekämpft. Der Druck ist nun bei uns, und wir werden versuchen am
Dienstag die Nerven zu bewahren.“
Statistik: 0:1 (11:03)
Rekis (Alavaara, Furchner) 5-4; 0:2 (18:29) Furchner (Alavaara, Ulmer) 5-4; 1:2
(38:54) Mitchell (Schneider, Vikingstad) 6-5; 1:3 (42:57) Hospelt; 2:3 (44:47)
Ackeström (Blank, Festerling); 3:3 (47:51) Mondt (Boos, S. Goc) 4-5; 4:3
(54:36) Reiss (Schneider, Vikingstad)
Strafminuten:
Hannover 12 + Matchstrafe für Kathan – Wolfsburg 10 + Matchstrafe für Magowan
Schiedsrichter:
Klau, Piechaczek
Zuschauer:
4651
Jens
Wilke - Fotos MendaxPress