Scorpions verlieren in Kassel hart umkämpftes Nordderby
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeDie Heimkehr an seine alte Wirkungsstädte hätte sich der Trainer der Hannover Scorpions, Gunnar Leidborg, sicherlich etwas anders gewünscht, auch wenn die ohne Lorenz Funk angetretenen Scorpions engagiert spielten. Dennoch musste Leidborg zusehen, wie sein altes Team durch eine engagierte kämpferische Leistung das Spiel über weite Strecken kontrollierte. Zur Freude der 3346 Zuschauer erzielten die Huskies bereits in der 5. Minute das 1:0 durch Stephan Retzer, der durch einen schönen Pass von Ted Drury freigespielt worden war. Die Antwort der Gäste ließ jedoch nicht lange auf sich warten und bereits eine Minute später schoss Öberg den Ausgleich. Beide Teams gingen nun ausgesprochen bissig in die Zweikämpfe und es entwickelte sich ein spannendes Derby. So schoss Drury über den bereits am Boden liegenden Kauhanen an die Latte und es gab Chancen auf beiden Seiten. Dann jedoch ließ Hannovers Schlussmann ein harmloses Schüsschen von Drury durch die Beine rutschen (15.) und die Scorpions verloren ihren Rhythmus. Zu allem Überfluss gab es zu Anfang des zweiten Drittels auch noch für Hannovers Gordon Borberg eine nicht wirklich nachzuvollziehende Speildauer-Strafe und die Unterzahlsituation führte zum 3:1 durch Nick Naumenko (22.). Den Weitschuss von der blauen Linie hätte Kauhanen, der sicherlich nicht seinen besten Tag hatte, allerdings halten müssen. Die Zuschauer waren in dieser Phase des Spiels jedenfalls begeistert von dem offensiven Spiel ihrer Mannschaft. Auch wenn die Scorpions in der 29. Minute durch Jeff Christian noch einmal verkürzen konnten, so hatte man eigentlich nicht mehr das Gefühl, dass die Begegnung noch einmal kippen würde. Neben dem technisch guten Spiel der Gastgeber hatte daran sicher auch das nicht immer gerechtfertige Ungleichgewicht an Strafzeiten gegen die Scorpions einen Anteil. Im letzten Drittel machten diese sich dann aber auch durch überflüssige Strafen, unter anderem gegen Haas und wegen Zeitspiels, selbst das Leben schwer. Ted Crowley sorgte in der 45. Minute mit seinem Treffer zum 4:2 für endgültige klarheit. Die Gäste erweckten danach nicht mehr den Eindruck, als wollten sie sich noch einmal aufbäumen, und so konnten die Huskies ihren ersten wohlverdienten Heimsieg einfahren. Den Hannoveranern bleibt dagegen die Hoffnung, dass in zukünftigen Spielen mit weniger einseitigen Unterzahlsituationen der durchaus vorhandene Kampfgeist auch wieder einmal belohnt wird.