Scorpions: Unglückliches 3:4 gegen Roosters

Im letzten Spiel vor dem Deutschland-Cup unterlagen ersatzgeschwächte Hannover Scorpions den Iserlohn Roosters, nach einer intensiv geführten Partie, mit 3:4
Das Spiel: Man merkte den Hausherren zu Beginn der gestrigen Partie die personelle Situation an. Ohne Patrick Köppchen, Thomas Dolak und Rene´ Röthke konnten sie gegen die Gäste aus dem Sauerland in den ersten knapp zehn Minuten nur reagieren. Die Iserlohner, ihrerseits ohne David Sulkovsky, Collin Danielsmeier und Bob Wren angetreten, machten den frischeren Eindruck und kamen folgerichtig auch zu den ersten Gelegenheiten. Ein Feuerwerk an Schüssen musste Scorpions-Keeper Alex Jung nach sechs Minuten über sich ergehen lassen. Die Gäste in Überzahl, schossen aus allen Lagen, jedoch ohne Erfolg. Ars Brimanis hatte dann die erste Gelegenheit für seine Scorpions, doch bei seinem Konter nach acht Minuten schoss er den Puck nur auf Norm Maracle. Die Hannoveraner kamen besser in die Partie,. Boos´ Solo nach 14 Minuten war nicht von Erfolg gekrönt, wie auch Eric Schneiders Rückhandschuss zwei Minuten später. Der Puck ging an Mann und Maus nur Zentimeter am Iserlohner Gehäuse vorbei. Noch knapper scheiterte Andreas Morczinietz in der 18. Minute. Ist der Stürmer in der bisherigen Saison ohnehin nicht mit der nötigen Portion Glück im Torabschluss gesegnet, so war diese Gelegenheit fast schon exemplarisch. Unbedrängt fuhr er um das Iserlohner Tor herum, legte sich den Puck auf dem Schläger zurecht, und schoss das Spielgerät an die Latte. Nach diesen Chancen für die Scorpions kam es fast schon wie es kommen musste. Chris Herperger musste in der Schlussminute auf die Strafbank, und die anschließende Überzahl spielten die Gäste bis zur letzten Sekunde aus. Wunderbar wurde Toptorschütze Michael Wolf freigespielt, und dieser hatte keine Mühe die Führung zu markieren.
Keineswegs geknickt kamen die Scorpions aus der Pause. Chris Bright (22.) verpasste mit einem weiteren Lattentreffer den Ausgleich, welcher drei Minuten später fallen sollte. Die Niedersachsen nun spielbestimmend, konnten einen Abpraller von Maracle nutzen. Herperger war zur Stelle und erzielte das 1:1. Der Scorpions-Glückseeligkeit nicht genug, fiel gar die Führung. In einer fast schon unübersichtlichen Situation am kurzen Pfosten, entschied Schiedsrichter Schütz nach Studium des Videos auf Tor für die Scorpions. Kapitän Dan Lambert war der Torschütze. Die 4414 Zuschauer begeistert, durften sich aber nur sechs Minuten freuen. Die Rossters erneut in personeller Überlegenheit, Paul Traynor zog ab und den anschließenden Abpraller verwertete Pat Kavanagh zum Ausgleich.
Im Schlussabschnitt merkte man den Scorpions den Kräfteverschleiß der bisherigen Saison an. Waren sie zu Beginn der Partie eh schon personell arg gebeutelt, so musste im zweiten Durchgang Jonas Lanier (Knöchel) verletzt raus. Auch bekam Herperger eine zehn Minutenstrafe aufgebrummt. Er echauffierte sich zu sehr über eine Entscheidung des Schiedsrichters, der sich mit zunehmenden Verlauf immer mehr in den Mittelpunkt pfiff. Die Sauerländer bevorzugten nun immer mehr das körperliche Spiel, profitierten aber auch von der teils recht einseitigen Regelauslegung von Schütz. Fast schon folgerichtig die Gästeführung. Quasi unbedrängt legte Kavanagh in der 45. Minute auf seinen Teamkollegen Jimmy Roy auf, der zum 3:2 aus Sicht aus Sicht seiner Mannschaft einschoss. Dennoch kamen die Hannoveraner nochmal zurück in die Partie. Die Iserlohner in der Defensive nicht konsequent genug, bekamen den Puck nicht aus ihrem Drittel heraus. Sascha Goc fing den Puck an der blauen Linie ab und hämmerte in bewährter Manier den Puck zum 3:3 (50.) in die Maschen. Endgültig zum Buhmann machte sich der Referee drei Minuten später. Er sprach für für Mike Green und Nikolai Goc zwei Strafen gleichzeitig aus, und diese Gelegenheit ließen sich die Sauerländer nicht nehmen. Chris Schmidt markierte mit seinem Schlagschuss die Vorentscheidung. Bittere Ironie des Schicksals für die Scorpions – bei diesen beiden Strafen reagierte Schütz eine der wenigen Male in dieser Partie richtig. Das Zach-Team versuchte noch einmal alles, sammelten noch einmal alle ihre Kräfte. Jedoch ohne Erfolg. Auch das Herausnehmen von Torwart Jung brachte keinen Erfolg mehr. So blieb es am Ende beim doch verdienten 4:3 Erfolg für die Iserlohn Rossters.
Stimmen: Hans Zach: „Zu einem guten Spiel wie heute gehören zwei gute Teams und ein guter Schiedsrichter, den wir heute leider nicht hatten. Iserlohn war gut genug, um heute mit einem Tor Unterschied zu gewinnen. Wir hoffen nach der Deutschland-Cup Pause personell wieder einigermaßen komplett antreten zu können.“
Rick Adduono: „Jedes mal wenn du gegen ein Zach-Team spielst, wird es ein enges Spiel mit meistens einem Tor Unterschied. In Hannover zu gewinnen ist harte Arbeit. Es hätte heute aber auch anders herum ausgehen können.“
Statistik: 0:1 (19:59) Wolf (Tapper, Traynor) 5-4; 1:1 (24:59) Herperger (Köttsdorfer, Blank); 2:1 (28:55) Lambert (Schneider, Brimanis); 2:2 (34:48) Kavanagh (Traynor) 5-4; 2:3 (44:32) Roy (Kavanagh, Ready); 3:3 (49:35) S. Goc (Reiß); 3:4 (52:26) Schmidt (Kavanagh) 5-3
Strafen: Hannover 18 + 10 für Herperger + 10 für Boos – Iserlohn 14
Schiedsrichter: Schütz (Moers)
Zuschauer. 4412
Jens Wilke - Foto Mendax-Press
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