Scorpions: Trotz Niederlage im Derby - beste Werbung für das Eishockey

Über
7000 Zuschauer bildeten am heutigen Abend eine tolle Kulisse für eine tolle
Begegnung. In einem echten Spitzenspiel verloren die Hannover Scorpions ihr
letztes Vorrundenheimspiel gegen die Hamburg Freezers mit 1:2.
Das Spiel: Von Beginn an
spürte man diese gewisse Derbyatmosphäre. Die Zielsetzungen bei beiden Teams
waren klar. Für Hannover ging es die wohl letzte Gelegenheit für die direkte Play-Off-Qualifikation zu nutzen. Für die Hamburger darum, die besagte
Ausscheidung zu erreichen. Die Scorpions nahmen sofort das Zepter in die Hand,
versuchten mit Druck zum Tor die Führung zu erzielen. Adam Mitchell (3.) hatte
die erste Möglichkeit, vergab aber. Die Freezers standen sicher in der
Defensive, lauerten immer wieder auf die passenden Kontergelegenheiten. Sascha
Goc stand in der 15. Minute mutterseelenallein vor Philipe Sauve, war aber doch
am Ende zu überrascht ob dieser fast schon hundertprozentigen Gelegenheit. Dank
einer Überzahl kamen die Hansestädter zum Ende des ersten Abschnittes zu den
ersten guten Chancen. Ein Schlenzer von Marty Wilford landete im Gewühl vor dem
Tor, in der Folgeszene ging der Puck über das Tor.
Zum
Mittelabschnitt hatten sich die Freezers mächtig viel vorgenommen. Sie stellten
auf totale Offensive um, und überraschten ihren Kontrahenten. Es brannte
mächtig im Drittel der Hausherren, und fast schon folgerichtig fiel die
Führung. Eine schöne Kombination über Andy Delmore und Peter Sarno vollendete
Vitalij Aab nach 26 Minuten zum 1:0. Was sich danach abspielte machte mehr als
deutlich, warum die Jungs von der Elbe momentan das Team der Stunde in der DEL
sind. Nur eine Minute nach der Führung traf Marc Beaucage den Pfosten, und als
absolute Demonstration ihres Selbstbewusstseins zeigten sie in der 30. Minute
ein Überzahlspiel, was man in dieser Saison in der TUI-Arena selten erleben
durfte. Eine große Portion Glück, und Alex Jung im Tor, bewahrten die
Hannoveraner vor einem weiteren Treffer. Für Entlastung für die Zach-Jungs sorgte
eine Hamburger Strafzeit nach 34 Minuten. Verpasste bei einer 6-5 Situation Mitchell
den Ausgleich, so war es Teamkollege Eric Schneider, der nach einem Goc Schuss
den Abpraller am kurzen Pfosten zum 1:1 verwertete.
Vom
Ausgleich unbeeindruckt, zogen die Gäste auch im Schlussdrittel ihr Spiel auf.
Als logische Konsequenz folgte der erneute Führungstreffer für die Hamburger.
Nach einem Hintertorpass von Kapitän Alexander Barta stand John Tripp
goldrichtig, und lochte zum 2:1 ein. Delmore (43.) mit einem Pfostenschuss
verpasste die endgültige Entscheidung, ehe die Scorpions wieder besser in die
Partie kamen. Sie bissen, kämpften sich zurück, versuchten zum Ende noch einmal
alles. Die ganz große Gelegenheit bot sich ihnen in der Schlussminute. Sarno bekam
eine Strafzeit, und nachdem Jung seinen Kasten verließ, kam auf den Rängen noch
einmal Stimmung auf. Doch es sollte trotz zahlreicher Szenen vor dem Hamburger
Tor nicht mehr zum Ausgleich reichen. Mit viel Dusel verteidigten die Freezers
ihren knappen Vorsprung, und landeten damit ihren sechsten Sieg in Folge. Für
die Scorpions wäre ein Punkt des ersten Drittels und dem Aufbäumen am Ende
nicht unverdient gewesen.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Es war ein starkes Spiel von Hamburg, sie spielen sehr gutes
Eishockey. Meine Mannschaft hat heute auch sehr gut gespielt, beide Teams
hätten gewinnen können. Insgesamt war es eine tolle Leistung beider Teams,
tolle Zuschauer, und auch eine sehr gute Leistung des Schiedsrichters.“
Bill
Stewart (Hamburg): „Es war ein Arbeitssieg meiner Mannschaft. Beide Torhüter
waren die besten Spieler auf dem Eis. Wir haben ein richtiges Play-Off-Spiel
gesehen.“
Statistik: 0:1 (25:57) Aab
(Delmore, Sarno); 1:1 (34:33) Schneider (S. Goc, Dolak) 5-4; 1:2 (42:01) Tripp
(Barta, Aab)
Strafen:
Hannover 12 – Hamburg 14
Schiedsrichter:
Looker
Zuschauer:
7296
Jens
Wilke