Scorpions: Sieger im Nordderby
Scorpions: Sieger im Nordderby
Nach
einer dramatischen Schlussphase behielten die Hannover Scorpions im Nordderby
gegen die Hamburg Freezers die Oberhand, und gewannen am Ende vor einer tollen
Kulisse mit 5:4.
Das Spiel: Rassige erste
20 Minuten erlebten die 8821 Zuschauer in der prächtig gefüllten TUI-Arena, in
der die Gastgeber einen Traumstart erwischten. 106 Sekunden waren absolviert,
als - nach Tic-Tac-Toe-Vorbereitung von Thomas Dolak und Tore Vikingstad - Sascha
Goc nur noch den Puck ins Hamburger Gehäuse einschieben brauchte. Die Freezers
im Spiel eins nach Bill Stewart zunächst unbeeindruckt, kamen drei Minuten
später, unter tätiger Mithilfe von Scorpions-Keeper Alex Jung, zum Ausgleich.
Einen Schlagschuss von Andy Delmore rutschte Jung durch die Hosenträger. Die
Niedersachsen in der Folgezeit die tonangebende Mannschaft und erzielten in der
achten Minuten die erneute Führung. Traumpass von Oskar Ackeström auf Eric
Schneider, der sich in eiskalter Manier Jean-Marc Pelletier ausguckte und das
2:1 markierte. Die Hansestädter weiter unter Druck, kamen dennoch zum
Ausgleich. Ein vergleichsweise harmlos wirkender Schuss (14.) ließ Jung erneut
unglücklich aussehen, Thomas Pielmeier war der Schütze zum, zu diesem Zeitpunkt
überraschenden, Ausgleich.
Der
Spitzenreiter wirkte nach dem Ausgleich angeschlagen. Scorpions-Trainer Hans
Zach reagierte in der Drittelpause, brachte für den unglücklich haltenden Jung
Dimitri Pätzold, und damit auch Ruhe in das Spiel seiner Mannschaft. Sie wartete
ab, und setzte die entscheidenden Nadelstiche. 29 Minuten waren absolviert als
Tino Boos einen vorher abgefälschten Puck aufnahm, und im Fallen den dritten
Treffer für seine Mannschaft erzielen konnte. Die Gäste fanden kein Mittel das Spiel
an sich zu reißen. Schuld war auch Pätzold, der jeden Schuss der Hamburger
parierte, und indirekt auch am vierten hannoverschen Treffer beteiligt war.
Nachdem er in der 38. Minute erneut einen Schuss abwehren konnte, nutzte Goc
den Rebound passte zum freistehenden Schneider, der im Break in erneuter eiskalter
Art und Weise zum scheinbaren vorentscheidenden 4:2 einlochte.
Sichtlich
bemüht das Spiel noch zu drehen, kamen die Gäste zum letzten Drittel aus der
Kabine, und hatten in der 44. Minute bei eigener Überzahl die große Chance wieder
in die Partie zu kommen. Doch Pech im Abschluss und „dank“ eines Pätzold´s im
Scorpions-Gehäuse verstrich diese Strafzeit erfolglos. Wie man effektiv vor dem
Tor agiert zeigte der Spitzenreiter. Nach einer feinen Einzelleistung traf Adam
Mitchell zum 5:2, profitierte aber davon, das bei seinem Schuss der Puck aus Pelletiers
Fanghand rutschte. Die „Nachhilfe“ schien gewirkt zu haben, denn die Freezers
kamen noch einmal zurück in die Partie. Nach 56 Minuten traf Richard Mueller
zum 5:3 Anschluss, und 128 Sekunden vor dem Ende schöpften die knapp 500
mitgereisten Fans aus Hamburg endgültig noch einmal Hoffnung. In Überzahl traf
Clarke Wilm von der blauen Linie zum 5:4. Es war der Schlusspunkt in einem insgesamt
gesehen tollen Nordderby.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Die Mannschaft leistet tolle Arbeit, gehen hohes Tempo, begeistert
die Fans. Sie spielt jedes Spiel mit der gleichen Konzentration. Haben
natürlich Glück das wir kaum Verletzte haben, aber wenn das passiert stecken
wir das weg. Heute haben wir eine konstante Leistung über 60 Minuten gezeigt.“
Bob
Leslie (Hamburg): „Wir haben eine typische hannoversche Mannschaft gesehen,
sehr zweikampfstark. Im zweiten Drittel haben wir zwei individuelle Fehler
gemacht, und sie haben im richtigen Moment die entscheidenden Tore geschossen.
Man hat gesehen warum sie an der Spitze stehen.“
Statistik: 1:0 (1:46) S.
Goc (Dolak, Vikingstad) 5-4; 1:1 (4:09) Delmore (Sarno) 5-4; 2:1 (7:57)
Schneider (Lambert, Ackeström) 5-4; 2:2 (13:19) Pielmeier (Sarno, Leask); 3:2
(28:46) Boos (Dzieduszycki, Mondt); 4:2 (37:56) Schneider (S. Goc); 5:2 (46:54)
Mitchell (Schneider, Herperger); 5:3 (55:39) Mueller (Sarno); 5:4 (57:52) Wilm
(Fortier) 5-4
Strafminuten:
Hannover 12 – Hamburg 16
Schiedsrichter:
Hascher
Zuschauer:
8821
Jens
Wilke - Fotos by MendaxPress