Scorpions siegen kurz vor Mitternacht
Es
war das längste Spiel der Scorpions-Historie
und wahrlich kein Spiel für Herzkranke. Vier Stunden und sieben Minuten
dauerte die erste Viertelfinalbegegnung zwischen den Hannover Scorpions und den
Ice Tigers aus Nürnberg, ehe David Wolf kurz vor Mitternacht für die
Niedersachsen die Entscheidung brachte.
Mit
kontrollierter Offensiver gingen die Mannen vom heutigen Geburtstagkind Hans
Zach in die erste Viertelfinalbegegnung. Die Ice Tigers hatten in den ersten
Minuten zwar das optische Übergewicht, kamen jedoch nicht zu den nötigen
zwingenden Torchancen. Die hatte die Hausherren in der siebten Minute durch
Mondt (7.), der wie Kathan nur eine Minute später, jedoch das Ziel verfehlte.
Mit der ersten Überzahlmöglichkeit kamen die Franken durch Albers mit einem
Schuss von der blauen Linie nach elf Minuten zur ersten torgefährlichen Chance.
Mit einer Doppelchance für Tigers-Stürmer G. Leeb endete das erste – torlose -
Drittel.
Als
das Drittel der vergebenen Chancen kann man, aus Sicht der Scorpions, den
Mittelabschnitt bezeichnen. Beinahe im Minutentakt vergaben sie beste
Gelegenheiten. Werder Dolak (22.), Vikingstad (25.) oder auch Hlinka (31.) im
Alleingang nach einem Wechselfehler der Gäste, konnten den Puck im Gehäuse von
Ehelechner unterbringen. So kam es kurz vor der zweiten Pause fast wie es kommen
musste. Quasi aus dem Nichts traf aus dem Gewühl Grygiel zur, nicht unbedingt
verdienten, Führung für die Nürnberger.
Der
Rückstand zeigte bei den Niedersachsen zum Schlussabschnitt keine Wirkung. Nach
40 gespielten Sekunden war Cottreau im Powerplay mit einem Schuss von der
blauen Linie zum 1:1 erfolgreich. Die Partie in der Folgezeit total offen,
wogte hin und her. Mondt (44.) traf nur den Pfosten. Nürnbergs Fical traf eine
Minute später nur Scott. Wiederum nur eine Minute darauf hatte Schultz die
erneute Führung für sein Team auf der Kelle, wie im Gegenzug Mitchell, der
knapp verfehlte. Abgezockter machte es in der 49. Minute Wolf. Nach einer
Drangphase vor Gäste, versenkte der Youngster bei einem Entlastungsangriff den
Puck zur Freude der knapp 4500 Fans im unteren Eck des Gäste-Tores. Diese antworteten
nicht minder Cool. G. Leeb hielt bei der Hereingabe vor dem Scorpions-Tor nur
die Kelle zum 2:2 rein. Dessen Bruder Brad hielt in der 55. Minute die Kulisse
in Atem, als er alleine auf Scott zufuhr, der aber in großartiger Manier die
Chance zunichtemachte.
Auch
die nächsten 20 Minuten brachten keine Entscheidung. Teilweise war die Spannung
fast schon unerträglich, übertrug sich teilweise auf die Akteure auf dem Eis.
Keiner wollten den ersten Fehler machen. Bestimmten die Leinestädter die
Anfangsphase der Verlängerung, so kamen auch die Nürnberger zu der Möglichkeit
für die Entscheidung zu sorgen. Nachdem Dzieduszycki (72.) scheiterte, konnten
auch Barta (73.) und Fical (77.) den Puck nicht im Tor unterbringen. Auch die
zweite Verlängerung brachte keine Entscheidung, so dass die Fans bis 23:38 Uhr
ausharren mussten, ehe ein Aufschrei die Nachtstille an der Expo Plaza
durchbrach. Erneut war es Wolf, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend
sein Team und Fans nach 109 Minuten erlöste.
Statistik: 0:1 (38:23)
Grygiel (Mann); 1:1 (40:40) Cottreau (Dzieduszycki, Mitchell) 5-4; 2:1 (48:21)
Wolf (Boos, Cottreau); 2:2 (52:13) G. Leeb (Leask, B. Leeb) 4-4; 3:2 (108:09)
Wolf (Boos)
Strafminuten:
Hannover 8 – Nürnberg 12 + 5 + Spieldauer für Schultz
Schiedsrichter:
Dahle, Jablukov
Zuschauer:
4596
Jens
Wilke - Foto by MendaxPress