Scorpions siegen glücklich im Nord-Derby
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeWar das der Auftakt zum Aufschwung bei den Hannover Scorpions? Gut,
zumindest was den Tabellenstand angeht, kann es auch nicht mehr
schlechter werden und die zwei Punkte aus dem Nordderby bei den Hamburg Freezers reichten auch nicht aus, um
die rote Laterne abzugeben. Man ist jetzt zwar mit den Iserlohn Roosters
punktgleich, jedoch haben die Sauerländer das bessere Torverhältnis.
Aber auf der Leistung bei den Freezers kann man aufbauen. Der 6:0 Kantersieg
über die Krefelder Pinguine am Dienstag im Pokal scheint tatsächlich die
erhoffte Wirkung gehabt und den Scorpions neues Selbstbewußtsein
eingeflößt zu haben.
Schon in der 3. Minute verpasste Nemirovsky die Chance zur Führung, aber
die vierte Reihe der Scorpions, bestehend aus ihm, Röthke und Lanier
setzte sich im Drittel der Freezers fest. Nur eine Strafzeit gegen die
Scorpions in der 7. sorgte für dauerhafte Entlastung der Freezers. Denn
was sich während dieser Strafzeit abspielte und letztendlich zum 1:0 für
die Freezers führte, war wieder einmal ein leuchtendes Beispiel für das
Pech, dass die Scorpions beinahe magisch verfolgt. Die Scorpions spielen
ein passables Unterzahlspiel, als Schopper auf der Strafbank sitzt, bis
auf Goalie Christian Künast befinden sich sämtliche Akteure auf dem Eis
im neutralen Drittel oder im Drittel der Freezers. Künast sieht den Puck
in sein Drittel rutschen und fängt ihn in Höhe des linken Bulykreises
mit dem Schläger ab. Völig unbedrängt will er den Puck einem seiner
Mitspieler zuspielen, um die Situation zu entschärfen, passt aber
zielgenau auf den Schläger von Jacek Plachta, der dieses Geschenk
umgehend nutzt und den Puck fast von der Mittellinie ins verwaiste Tor
von Künast schlägt, der so schnell gar nicht wieder in seine Kiste hätte
kommen können, um den Treffer zu verhindern. Natürlich fiel der Treffer
auch nur eine Sekunde, bevor Schoppers Strafzeit ohnehin abgelaufen
wäre.
Nach diesem bösen Bock des Scorpions-Keepers, der in der vergangenen
Saison ja noch das Tor der Freezers bewachte, bohrten die Hamburg-Fans
mit Gesängen "Künast ist ein Hamburger...." in der Wunde.
In der 10. hätten die Freezers beinahe erhöhen können, als die Latte die
Scorpions rettete. Doch auch die Scorpions, vor allem deren vierte Reihe spielte
unverdrossen weiter und kamen zu tollen Chancen (14., 16.) ohne jedoch
zwingendes zu erreichen.
Im zweiten Abschnitt, und zwar genau 110 Sekunden nach
Wiederanpfiff machte der Scorpions-Kapitän Len Soccio kurzen Prozess und
erzielte den Ausgleich. Doch die Freude währte nicht lange, denn Reid konnte ein erneutes
Überzahlspiel der Freezers abschließen .
Danach gelang kaum noch etwas und es dauerte bis zur 50. Minute, ehe die
Scorpions durch Augusta den verdienten Ausgleich schafften.
Anschließend wollten beide Parteien nichts mehr riskieren und die
Partie endete Unentschieden. Das anschließende Penalty-Schießen
konnten die Scorpions dank Treffer von Robert Hock und Patrik Augusta
für sich entscheiden, da von den Freezers-Schützen niemand den Puck
in Künasts Kasten bugsieren konnte.
Hamburgs Co-Trainer Mike Schmid analysierte die Partie trocken: "Wir
hatten Hannover nicht unterschätzt und Künst hat sehr gut gehalten. 15
Torschüsse für uns im zweiten Drittel, sprechen eine deutliche Sprache.
Diesmal hatten die Scorpions das Glück und wir eben Pech...."
Das Powerplay der Scorpions ist natürlich immer noch mangelhaft, aber
auch das wird schon....am Besten schon am Dienstag in der TUI-Arena
gegen die Nürnberg Ice Tigers! Denn die Scorpions müssen jetzt um jeden
Preis nachlegen, um in der Tabelle wieder in höhere Gefilde zu kommen. Zudem herrscht immer noch ein Grummeln im Magen von Fans und Verantwortlichen der Scorpions vor, wenn man an die letztjährige Heimpartie gegen die Ice Tigers denkt, die ausgefallen war und erst nach langem Hin und Her am grünen Tisch entschieden wurde. (S. Palaser)