Scorpions schießen sich aus TabellenkellerHannover - München 6:2

Sie kamen, sahen und siegten: Die Rede ist natürlich nicht von ehemaligen römischen Kaisern, sondern von Denis Shvidki und Chris Herperger. Die beiden Dauerverletzten bei den Hannover Scorpions, die erst in der letzten Woche wieder zum Team stießen und erstmals zusammen das Eis betraten, zeigten gleich, wie wichtig sie für ihre Mannschaft seien können. Herperger sammelte in seiner zweiten Partie für seinen Arbeitgeber vier Punkte (1 Tor und 3 Vorlagen), Shvidki zwei Punkte (je ein Tor und eine Vorlage).
Dabei schien es am Anfang durchaus eine ausgeglichene Partie. Beide Vertretungen mischten munter mit und auch wenn die Scorpions optische Vorteile hatten, die Münchner Gäste waren stets gefährlich. Das 1:0 kam dann doch etwas überraschend. Herperger spielte Ivan Ciernik (15.) frei und der überwand Jochen Reimer im Gehäuse der Red Bulls zum 1:0. „Wer einen Herperger ärgert, der darf sich nicht wundern, wenn es nach hinten los geht“, wird Scorpions-Trainer Igor Pavlov gedacht haben, als sein „Mann des Tages“ in der 18. Minute auf die berühmte Bank musste und weil der Gegner diesen Vorteil nicht nutzen konnte, sorgte eben dieser für eine Vorentscheidung, als er Reimer prüfte, diesen zwar nicht überwinden konnte, aber Shvidki, der zwei „Goldjunge“ im Slot richtig stand und Reimer tunnelte. An diesem Schock hatten die bayrischen Gäste dann doch zu knabbern und weil die Selbstsicherheit nicht sonderlich ausgeprägt war, wurde ihnen von den Hausherren klar und deutlich gezeigt, wie es besser geht. In der 27. Minute erzielte Maris Jass mit einem Handgelenkschuss ins kurze Eck das 3:0 und 99 Sekunden später durfte sich der bereits ausgezeichnete Chris Herperger (29.) über sein 4:0 freuen, als er urplötzlich von der gesamten Münchner Defensive übersehen wurde und diesen Vorteil zur Freude seines Teams ausnutzte. Jetzt nahmen die Scorpions den Speed aus dem Spiel und verhalfen unglücklich dem Gegner zum Ehrentor im zweiten Abschnitt, als ein abgefälschter Puck, abgefeuert von Bryan Adams (35.) sich seinen Weg am wieder stark haltenden Dmitri Pätzold vorbei suchte. Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Zwei Minuten später traf Eric Regan (37.) zum 5:1. Die Partie war mit diesem Tor gelaufen. Zwar zeigten die Gäste im letzten Drittel Gegenwehr, wollten wenigstens eine Ergebniskorrektur, schafften diese auch durch Martin Hinterstocker (42.), sahen aber gegen die konzentriert auftretenden Scorpions kein Land. In der 54. Minute schoss dann jener Akteur, der schon das erste Tor des Tages markiert hatte, auch das letzte, Ivan Ciernik.
Fazit: Das Spiel zeigte, dass die Scorpions, bei konzentrierter Spielweise, jeden Gegner schlagen können. Jetzt heißt es, auf diese Leistung aufzubauen und am Freitag in Iserlohn fortzusetzen. Auf die Münchner Red Bulls warten nicht nur bayrische Tage am Wochenende (Ingolstadt und Straubing), sondern auch heiße, denn jetzt heißt es punkten um sich vom Tabellenkeller zu lösen, auch wenn es nach dieser Leistung schwer fallen wird.