Scorpions scheitern an eigener Unfähigkeit - Kassel entführt drei Punkte

Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeScorpions erlegen tapfer kämpfende Wölfe
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Alles neu bei den Hannover Scorpions? Mitnichten! Das Bild, dass die

Leidborg-Truppe gestern gegen die Kassel Huskies bot, kennt man aus den

vergangenen Jahren schon zur Genüge. Dass die Scorpions nicht in der Lage

sind, ein effektives Powerplay aufzuziehen, ist ja hinlänglich bekannt.

Diemsla haben sie es nicht nur hinbekommen, bei insgesamt 8

Überzahlsituationen kein eigenes Tor zu erzielen, sondern zu allem

Überfluss auch noch eines kassiert, und zwar ausgerechnet den

entscheidenden Treffer zum 2:4.


Dabei spielte ein auf dem Eis an der blauen Linie liegender Schläger

Schicksal. Die Scorpions hatten sich gerade in Powerplayformation im

gegnerischen Drittel aufgestellt, als Patrick Köppchen einen Querpass an

der blauen LInie zu seinem Mitspieler spielen wollte. Es kam, wie es

kommen musste, der Puck traf den auf dem Eis liegenden Schläger, der

daraufhin zersplitterte und den Puck ablenkte. Kassels Swanson reagierte

geistesgegenwärtig als erster, schnappte sich die Scheibe und fuhr

allein auf Künast zu und lochte ein, bevor die Scorpions überhaupt

begriffen, was geschah.


Aber der Reihe nach. Das Spiel begann genauso verkorkst, wie es endete.

Nach nur 42 Sekunden bekam Kassel eine Strafe und die Scorpions waren in

Überzahl, mit der sie wie gewohnt nichts anfangen konnten. Beinahe wäre

es da schon ins Auge gegangen, da die Kasseler sich just in dem Moment

befreiten, als Greig von der Strafbank zurückkam, sofort an den Puck kam

und allein auf Künast zulief. Doch der Scorpions-Goalie parierte

bravourös.


In der 5. Minute lief das Spiel umgekehrt und Cipolla lief bei einem

Unterzahl-Break auf das Kasseler Tor zu. Jedoch hatte auch Gage keine

nennenswerten Probleme, den Schuss zu entschärfen. Fünf Minuten später war es dann so weit, die Huskies erteilten den

Scorpions eine Lehrstunde in effektivem Überzahlspiel, die Tobias Abstreiter mit dem Tor zum 0:1 abschloss.

Anfang des zweiten Drittels war zwar kurz das Glück auf Seiten des

Heimteams, als ein völlig harmloser Kullerpuck eher zufällig ins

Gäste-Tor trudelte. Der Treffer zum 1:1 wurde Augusta zugeschrieben. 69

Sekunden später legte Thomas Dolak mit einem schön herausgespieltem

Spielzug das 2:1 nach, während die Schlittenhunde etwas verwirrt übers

Eis kurvten.


Doch nach einer halben Stunde Spielzeit fand Kassel wieder in die Spur

und markierte in der 34. durch Serikow den Ausgleich und ging knapp vier

Minuten später durch einen gut plazierten Schuss des völlig frei

stehenden Drury erneut in Führung. Die Entstehung des letzten und

entscheidenden Tores wurde oben schon im Detail beschrieben.

Insgesamt gesehen war es wie schon so oft. Die Scorpions spielten sich

unzählige Chancen heraus, waren aber zu unfähig, den Puck im Tor

unterzubringen, während Kassel seine Chancen eiskalt verwandelte. Das

Torschußverhältnis von 42 (!) für die Scorpions zu 25 für Kassel spricht

Bände und macht deutlich, dass die Scorpions nicht unbedingt das

schwächere Team waren. Aber viele Aktionen gelangen einfach nicht, das

Team wirkte nervös und stellenweise fahrlässig.


Aber es ist eine junge Truppe, der man solche Spiele verzeihen sollte.

Das sah auch Coach Leidborg bei der Pressekonferenz so: "So eine

Niederlage kann man akzeptieren. Im zweiten Drittel hatten wir eine gute

Phase, in der wir das Spiel umgedreht und so gespielt haben, wie ich mir

das vorstelle. Dann haben wir uns mit unnötigen Strafen selbst aus dem

Rhythmus gebracht. Das vierte Tor war bezeichnend für unser Glück

heute...Keine Vorwürfe an mein Team!"


Kassels Coach McParland freute sich über die drei Punkte: "Es war eine

sehr gute Auswärtspartie von uns. Gage war heute ein solider Torwart,

der hervorragend gespielt hat. Wir haben kein Tor von den Special Teams

der Scorpions kassiert und souverän auf dem Eis reagiert und wir nehmen

die drei Punkte gern mit nach Hause. Danke schön!"


Besorgniserregend sind nach wie vor die Zuschauerzahlen. Es verirrten

sich nur 5238 Zuschauer in die Arena, darunter mindestens 500 aus

Kassel. Die Aktion "Ladies, das Eis wird heiß!" welche die nächsten vier

Heimspiele gilt und allen weiblichen Eishockeyfans einen Sonderpreis von

nur 6 Euro Eintritt pro Spiel gewährt, hat zumindest gestern noch keine

sichtbare Wirkung gezeigt. Das Pokalspiel gegen Krefeld lockt ebenfalls

mit ermäßigten Preisen. Erwachsene zahlen 9 Euro, Kinder 5 Euro.

Dennoch ist nach den bisherigen Erfahrungen davon auszugehen, dass der

Zuschauerschnitt bei den ungeliebten Dienstagsspielen wieder weit unter

5.000 liegen dürfte. Doch nicht nur die Scorpions waren heute vom Pech verfolgt, auch die

Indians, die inzwischen wieder den geliebten Namen ECH tragen, verloren

unglücklich am Pferdeturm mit 2:3 gegen die Blue Lions Leipzig. (S. Palaser)


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