Scorpions punkten wieder - Pech im Penaltyschiessen

Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeScorpions erlegen tapfer kämpfende Wölfe
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Nach langer Zeit dürfen die Hannover Scorpions sich auch mal wieder über einen

Punkt freuen, was in der momentanen Situation natürlich schon als Erfolg

zu werten ist, aber auch gegen die Augsburger Panther war, wie schon so

oft in dieser Saison, mehr drin und man kann auch von zwei verschenkten

Zählern sprechen. Die Scorpions begannen wie üblich furios, erzielten

nach 140 Sekunden auch ein Tor, welches aber nicht gegeben wurde, da es

mit dem Schlittschuh erzielt wurde. Das erste Powerplay des Spiels

nutzten die Scorpions allerdings wieder einmal dazu, zu beweisen, wie

harmlos sie in Überzahl sind und kassierten bei der Gelegenheit das 0:1

durch Shawn Carter. Doch die Augsburger beließen es nicht bei dem

Unterzahltreffer, sondern legten 76 Sekunden später durch Oravec nach.

Dem 0:2 vorausgegangen war eine katastrophale Abwehrleistung und

Abspielfehler seitens der Scorpions. Kurz vor ende des ersten Drittels gelabng den tapfer weiterkämpfenden

Hausherren wenigstens der Anschlußtreffer zum 1:2 durch Thomas Dolak

nach einem Zuspiel von Goalie Ilpo Kauhanen.

Im zweiten Drittel konnten die Skorpione tatsächlich einmal ein Powerplay zum Ausgleich durch

Verteidiger Steve Wilson verwerten. Doch die Freude währte nicht lange.

Schon wenige Minuten später kassierte man, erneut bei eigener Überzahl

(!), das 2:3. Glücklicherweise wollten die Scorpions sich durch die

Unterzahltore der Augsburger nicht schocken lasssen und demonstrierten

zu Beginn des letzten Drittels, dass sie auch in der Lage sind, in

Unterzahl zu treffen. Rikard Franzén hatte kaum auf der Strafbank Platz

genommen, da traf seine Mannschaft auch schon zum hochverdienten 3:3

Ausgleich durch Matthias Lööf.

Das war auch der letzte Höhepunkt der regulären Spielzeit, da beide

Teams mit der Punkteteilung zufrieden zu sein schienen und keine hohen

Risiken mehr eingingen. Das anschließende Penaltyschießen beinhaltete

noch mehrere Kuriositäten. Kauhanen hielt von den ersten drei Augsburger

Schüssen nicht einen einzigen, zwei gingen rein, einer traf den Pfosten,

während auf der anderen Seite nur Christian erfolgreich war. Nach dem

dritten Schuss ersetzte Leidborg Kauhanen durch Ersatzkeeper Rohde, der den

ersten Penalty auf sein Tor auch glänzend parierte, während Haas auf der

anderen Seite traf. Doch Augsburg machte mit dem letzten und

entscheidenden Penalty alles klar und holte sich den glücklichen

Zusatzpunkt.

Das sah auch Trainer Laporte auf der anschließenden Pressekonferenz so:

"Ich hab mir das Spiel der Scorpions am Donnerstag in Frankfurt

angesehen und wusste, dass sie kämpfen bis zum Ende! Von daher

sind wir sehr glücklich, hier zwei Punkte entführen zu können!"

Scorpions-Coach Gunnar Leidborg war gespaltener Meinung:

"Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits

bin ich zufrieden mit dem einen Punkt, andererseits hat die Mannschaft

auch heute wieder gut gespielt und sich nicht aufgegeben. Wir machen

aber immer noch zuviele Defensivfehler. Dieser kleine Erfolg ist für uns in der momentanen Lage mental schon

eine Riesensache. Das mag schwer verständlich sein, aber ich erklärs mal so: Ein Kind, das

normalerweise immer viele Geschenke zu Weihnachten bekommt, freut sich

natürlich nicht, wenn es plötzlich nur ein einziges Geschenk bekommt.

Ein Kind, dass jahrelang gar kein Geschenk bekommt, freut sich über ein

einziges natpürlich sehr. Wir sind auf einem guten Weg!"

Der Aussage kann man nur zustimmen. Seit die Kompetenzen klar aufgeteilt

wurden und Gunnar Leidborg die alleinge Verantwortung über das Training

übernommen hat, ist ein gewisser Aufwärtstrend zu erkennen. Ging man bei

seinem Debüt in Nürnberg noch mit 2:8 unter, zeigte man gegen Iserlohn

schon wieder eine ordentliche kämpferische Leistung und verlor

unglücklich mit 1:4. In Frankfurt sah man lange Zeit wie der Sieger aus,

bevor ein einziger Fehler für den Ausgleich der Lions sorgte und die

Scorpions auch dieses Spiel mehr als unglücklich aus der Hand gaben

(3.4). Gegen die Panther konnte man sich trotz individueller Fehler

wenigstens einen Punkt erkämpfen, Penaltyschießen ist eh immer

Glückssache. Also darf man den Scorpions am kommenden Wochenende in

Kassel und gegen die Krefelder durchaus den einen oder anderen Punkt

zutrauen.

Das momentan heißdiskutierte Thema Fusion bekommt auch im Internet mehr

Unterstützung von den Eishockeyinteressierten Hannoveranern, als man

gedacht hätte. So war der Stand bei einer Internet-Umfrage am Sonntagvormittag sehr eindeutig. 730 Stimmen wurden Pro

Fusion abgegeben, während nur 170 Stimmen Contra Fusion waren. Ein

klares Indiz dafür, dass die deutliche Mehrzahl der Eishockeyfans doch

einer vernunftgesteuerten und zukunftsorientierten Lösung aufgeschlossen

gegenübersteht.


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