Scorpions punkten wieder - Pech im Penaltyschiessen
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeNach langer Zeit dürfen die Hannover Scorpions sich auch mal wieder über einen
Punkt freuen, was in der momentanen Situation natürlich schon als Erfolg
zu werten ist, aber auch gegen die Augsburger Panther war, wie schon so
oft in dieser Saison, mehr drin und man kann auch von zwei verschenkten
Zählern sprechen. Die Scorpions begannen wie üblich furios, erzielten
nach 140 Sekunden auch ein Tor, welches aber nicht gegeben wurde, da es
mit dem Schlittschuh erzielt wurde. Das erste Powerplay des Spiels
nutzten die Scorpions allerdings wieder einmal dazu, zu beweisen, wie
harmlos sie in Überzahl sind und kassierten bei der Gelegenheit das 0:1
durch Shawn Carter. Doch die Augsburger beließen es nicht bei dem
Unterzahltreffer, sondern legten 76 Sekunden später durch Oravec nach.
Dem 0:2 vorausgegangen war eine katastrophale Abwehrleistung und
Abspielfehler seitens der Scorpions. Kurz vor ende des ersten Drittels gelabng den tapfer weiterkämpfenden
Hausherren wenigstens der Anschlußtreffer zum 1:2 durch Thomas Dolak
nach einem Zuspiel von Goalie Ilpo Kauhanen.
Im zweiten Drittel konnten die Skorpione tatsächlich einmal ein Powerplay zum Ausgleich durch
Verteidiger Steve Wilson verwerten. Doch die Freude währte nicht lange.
Schon wenige Minuten später kassierte man, erneut bei eigener Überzahl
(!), das 2:3. Glücklicherweise wollten die Scorpions sich durch die
Unterzahltore der Augsburger nicht schocken lasssen und demonstrierten
zu Beginn des letzten Drittels, dass sie auch in der Lage sind, in
Unterzahl zu treffen. Rikard Franzén hatte kaum auf der Strafbank Platz
genommen, da traf seine Mannschaft auch schon zum hochverdienten 3:3
Ausgleich durch Matthias Lööf.
Das war auch der letzte Höhepunkt der regulären Spielzeit, da beide
Teams mit der Punkteteilung zufrieden zu sein schienen und keine hohen
Risiken mehr eingingen. Das anschließende Penaltyschießen beinhaltete
noch mehrere Kuriositäten. Kauhanen hielt von den ersten drei Augsburger
Schüssen nicht einen einzigen, zwei gingen rein, einer traf den Pfosten,
während auf der anderen Seite nur Christian erfolgreich war. Nach dem
dritten Schuss ersetzte Leidborg Kauhanen durch Ersatzkeeper Rohde, der den
ersten Penalty auf sein Tor auch glänzend parierte, während Haas auf der
anderen Seite traf. Doch Augsburg machte mit dem letzten und
entscheidenden Penalty alles klar und holte sich den glücklichen
Zusatzpunkt.
Das sah auch Trainer Laporte auf der anschließenden Pressekonferenz so:
"Ich hab mir das Spiel der Scorpions am Donnerstag in Frankfurt
angesehen und wusste, dass sie kämpfen bis zum Ende! Von daher
sind wir sehr glücklich, hier zwei Punkte entführen zu können!"
Scorpions-Coach Gunnar Leidborg war gespaltener Meinung:
"Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits
bin ich zufrieden mit dem einen Punkt, andererseits hat die Mannschaft
auch heute wieder gut gespielt und sich nicht aufgegeben. Wir machen
aber immer noch zuviele Defensivfehler. Dieser kleine Erfolg ist für uns in der momentanen Lage mental schon
eine Riesensache. Das mag schwer verständlich sein, aber ich erklärs mal so: Ein Kind, das
normalerweise immer viele Geschenke zu Weihnachten bekommt, freut sich
natürlich nicht, wenn es plötzlich nur ein einziges Geschenk bekommt.
Ein Kind, dass jahrelang gar kein Geschenk bekommt, freut sich über ein
einziges natpürlich sehr. Wir sind auf einem guten Weg!"
Der Aussage kann man nur zustimmen. Seit die Kompetenzen klar aufgeteilt
wurden und Gunnar Leidborg die alleinge Verantwortung über das Training
übernommen hat, ist ein gewisser Aufwärtstrend zu erkennen. Ging man bei
seinem Debüt in Nürnberg noch mit 2:8 unter, zeigte man gegen Iserlohn
schon wieder eine ordentliche kämpferische Leistung und verlor
unglücklich mit 1:4. In Frankfurt sah man lange Zeit wie der Sieger aus,
bevor ein einziger Fehler für den Ausgleich der Lions sorgte und die
Scorpions auch dieses Spiel mehr als unglücklich aus der Hand gaben
(3.4). Gegen die Panther konnte man sich trotz individueller Fehler
wenigstens einen Punkt erkämpfen, Penaltyschießen ist eh immer
Glückssache. Also darf man den Scorpions am kommenden Wochenende in
Kassel und gegen die Krefelder durchaus den einen oder anderen Punkt
zutrauen.
Das momentan heißdiskutierte Thema Fusion bekommt auch im Internet mehr
Unterstützung von den Eishockeyinteressierten Hannoveranern, als man
gedacht hätte. So war der Stand bei einer Internet-Umfrage am Sonntagvormittag sehr eindeutig. 730 Stimmen wurden Pro
Fusion abgegeben, während nur 170 Stimmen Contra Fusion waren. Ein
klares Indiz dafür, dass die deutliche Mehrzahl der Eishockeyfans doch
einer vernunftgesteuerten und zukunftsorientierten Lösung aufgeschlossen
gegenübersteht.