Scorpions: Niederlage in letzter Sekunde
Scorpions: Niederlage in letzter Sekunde
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Die Woche begann so gut für
die Hannover Scorpions. Klubchef Günther Papenburg ließ verlauten, dass die
Hannover Scorpions nicht verkauft werden. Umso dramatischer der Saisonauftakt.
In letzter Sekunde verloren die Niedersachsen die Auftakt-Partie gegen die
Frankfurt Lions mit 2:3.
Das Spiel:
Im Stile einer Heimmannschaft nahmen die Hausherren von Beginn an das Heft in
die Hand. Mit Eric Nickulas, dessen Einsatz vor der Partie fraglich war,
berannten die Scorpions das Tor der Gäste. Doch die ganz großen Möglichkeiten
sollten sich nicht einstellen. Alles was auf das Gehäuse der Hessen kam,
parierte Lions-Keeper Ian Gordon oder der Puck ging vorbei. Dennoch brachte die
zweite Strafe für die Gäste die Belohnung. Hatte Eric Schneider (9.) mit einem
spektakulären Baseballschlag die Chance zur Führung, so machten es seine
Teamkollegen zwei Minuten später besser. Einen Schlagschuss von
Scorpions-Kapitän Dan Lambert konnte Gordon noch parieren, im Anschluss nutzte
das Zach-Team die Konfussion in der Lions-Defensive.
Neuzugang Chris Herperger
passte zum freistehenden Andy Morczinietz, der ohne Mühe den ersten
Saisontreffer für die Niedersachsen markierte. Doch mit der Führung war es
vorerst vorbei mit der Scorpions Offensive, ihr Spiel erlitt plötzlich einen
Bruch. Dank einer Überzahl (14.) kamen die Frankfurter besser in die Partie.
Nach 16 Minuten folgerichtig die erste Chance zum Ausgleich, wie auch in der 18.
Minute als Layne Ulmer den Puck im leeren Tor nicht unterbringen konnte. Und als
sich die Fans in der TUI-Arena bereits auf den Weg zum Pausenbier machten, kam
es wie es kommen musste. Einen Abpraller von der Bande verwerte Jason Young eine
Sekunde vor der Pausensirene zum glücklichen Ausgleich.
Dieser Ausgleich drehte das
Spiel zugunsten der Gäste. Traten sie nun mit breiterer Brust auf, umso
unsicherer, hektischer war das Spiel der Hannoveraner in der Folgezeit. Aus dem
Nichts kam nach 23 Minuten der nächste Nackenschlag für die Scorpions. Aus einem
ungefährlich aussehenden Angriff markierte Richie Regehr, per Handgelenkschuss
in den Winkel, die Führung für seine Mannschaft. Bezeichnend für das Spiel der
Heimmannschaft im Mitteldrittel die 26. Minute. Nickulas hatte freistehend mit
der Gelegenheit zum Ausgleich, aber der er zögerte zu lange mit dem Abschluss.
Auch Überzahlsituationen zum Ende des Mittelabschnittes ließen die Scorpions auf
fahrige Art und Weise ohne Torerfolg verstreichen.
Doch sie bissen sich zurück
ins Spiel. Im Stile einer Zach-Mannschaft zeigten sie den Willen das Spiel noch
zu ihren Gunsten zu drehen. Rainer Köttsdorfer (45.) gab den Startschuss, und es
entwickelte sich ein mitreißendes Schlussdrittel. Unter Mithilfe von diversen
Strafzeiten hatten beide Teams Chancen zu weiteren Torerfolgen. Nachdem Jeff
Heerema (48.) nach feinem Solo knapp verzog, hatte erneut Nickulas zwei Minuten
später den Ausgleich auf dem Schläger. Jedoch vergab der Scorpions-Stürmer. Bei
einer doppelten Überzahl nahm Lions-Coach Rich Chernomaz eine Auszeit (53.),
doch seine Jungs nutzten die Chance nicht. Im Gegenteil. Drei Minuten vor dem
Ende waren sie in eigener Unterzahl nicht aufmerksam genug, und so konnte
Routinier Stephane Robitaille im Fallen einen Abpraller von Gordon zum
verdienten 2:2 unterbringen. Die anschließende Verlängerung brachte den 5348
Zuschauern in der TUI-Arena feinstes Coast-to-coast- Eishockey, indem die Löwen
das glücklichere Händchen hatten. Exakt bei 64:59 schlug der Puck im Tor von
Alex Jung ein. Layne Ulmer hieß der Held auf Frankfurter Seite.
Die Trainer:
Hans Zach: „Ich habe zu Beginn so ein enges Spiel kommen sehen. Es war heute ein
kampfbetontes Spiel. Meine Mannschaft hat großartig gekämpft, gerade in
Unterzahl. Was die beiden Tore in letzter Sekunde angeht – so ist Eishockey.
Dennoch trifft es meine Mannschaft hart.“ Rich Chernomaz: „Beide Mannschaften
waren heute sehr gut in den Zweikämpfen: Das zweite Drittel war heute unser
bestes Drittel, im letzten Drittel standen wir sehr gut in der Defensive.“
Tore:
1:0 (10:50) Morczinietz (Nickulas, Herperger); 1:1 (19:59) Young (Taylor) 5-4;
1:2 (22:54) Regehr (Kopitz, Vorobjev); 2:2 (56:11) Robitaille (Dolak) 5-4; 2:3
(64:59) L. Ulmer (Marshall)
Strafen:
Hannover 18 – Frankfurt 18
Schiedsrichter:
Oswald (Bad Wörrishofen)
Zuschauer:
5348
Jens Wilke - Foto by
mendaxPress