Scorpions: Nach Verlängerung die Tabellenführung verteidigt
In
einem packenden Derby behielten die Hannover Scorpions die Oberhand, und
bezwangen die Grizzly Adams aus Wolfsburg mit 4:3 nach Verlängerung
Das Spiel: Passend zur
stimmungsvollen Kulisse entwickelte sich im ersten Durchgang ein schnelles
Spiel, mit wenig großen Torchancen, ohne jedoch langweilig zu wirken. Der frischgebackene
Spitzenreiter zeigte von Beginn an, dass er den Platz an der Sonne so leicht
nicht wieder hergeben wollte, hatte aber nach zwei Minuten Glück, als die Gäste
aus Ost-Niedersachsen einen Konter in Unterzahl nicht vollenden konnten. Beide
Mannschaften fighteten wie es in einem Derby sein sollte. Nach 13 Minuten
scheiterte Klaus Kathan zweimal, beim Versuch die Führung zu markieren, denkbar
knapp. So dauerte es fast bis zur Pausensirene ehe die Fans der Landeshauptstädter
jubeln durften. Seelenruhig schoben sich die Scorpions solange die Scheibe
zurecht, bis Sascha Goc in Position war, und dieser humorlos den Puck in den
Winkel des von Oliver Jonas gehüteten Wolfsburger-Gehäuses drosch.
Der
Mittelabschnitt gestaltete sich ähnlich intensiv wie das erste Drittel. Oscar
Ackeström (21.) wischte den Puck von der Torlinie, als Dimitri Pätzold bereits
geschlagen war. Als die Hausherren zwei Minuten später eine Überzahlmöglichkeit
bekamen, schlugen sie zu. Prächtig bedient von Andy Reiß und Thomas Dolak, war
es erneut Goc der zum zweiten Treffer für seine Mannschaft ausholte. Die Grizzly
Adams keineswegs geschockt, kamen eineinhalb Minuten später zum Anschluss. In
Überzahl vollendete Marvin Degon zum 1:2 aus Sicht der Volkswagenstädter.
Erneut in Überzahl hatten diese in der 36. Minute die Chance zum Ausgleich.
Gleich zwei Scorpionsspieler büßten auf dem Sünderbänkchen, doch Pätzold
reagierte zweimal glänzend bei den Geschossen der Gäste.
Der
Anschlusstreffer musste die Gäste enorm angespornt haben. Denn von Drittelbeginn
an setzten sie ihren Kontrahenten brutal unter Druck, ließen den Skorpionen
kaum Zeit zum Luftholen. Nachdem Pätzold einen Schuss von Jan-Axel Alavaara im
letzten Moment noch an den Pfosten lenken konnte, war es Sekunden später
Ex-Scorpion Mike Green, der an alter Wirkungsstätte nach 44 Minute zum 2:2
traf. Die Partie wurde hektischer, Wolfsburg trotzdem weiter nur im
Vorwärtsgang. Zur Mitte des Drittels gelang den Hannoveranern sich aus der
Umklammerung zu befreien, und kamen prompt durch Andy Reiß (50.) zur ersten
Torchance nach langer Zeit. Die nächste Chance für den Gastgeber saß. Eric
Schneider traf sieben Minuten vor dem Ende zur erneuten Führung, als er aus der
Halbdistanz traf. Doch die Grizzlys erholten sich von diesem Nackenschlag und
bissen zurück. 58 Minuten waren absolviert, als Petr Macholda einen Konter
abschloss.
Die
Verlängerung stand den vorangegangen 60 Minuten im Nichts nach, beide Teams
wollten den Sieg. Das bessere Ende hatte dabei der Spitzenreiter, als Aris
Brimanis einen toll vorgetragenen Angriff mühelos zum umjubelten 4:3
vollendete.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Toll das es uns gelungen ist, vor so einer tollen Kulisse in
Overtime zu gewinnen. Bis zu unserem 2:0 standen wir stabil, nach dem 2:2 ging
es hin und her. Beide Teams hätten heute gewinnen können. Wir können froh sein
am Ende die zwei Punkte geholt zu haben. Und sind es auch.“
Anton
Krinner (Wolfsburg): „Ich gratuliere Hannover zum Sieg. Es war schwierig für
uns, Hannover hat momentan einen Lauf. Zufrieden bin ich mit dem Einsatz und
Leidenschaft meiner Mannschaft, wir sind mehrmals nach Rückständen zurückgekommen.
Nicht zufrieden bin ich mit den vielen unnötigen Strafen, dadurch hat es am
Ende nicht für uns gereicht.“
Statistik: 1:0 (19:45) Goc
(Dolak, Kathan); 2:0 (22:13) Goc (Reiß, Dolak) 5-4; 2:1 (23:47) Degon
(Papineau, Hospelt) 5-4; 2:2 (43:58) Green (Alavaara, Rekis) 5-4; 3:2 (52:38)
Schneider (Mitchell, Herperger) 4-4; 3:3 (57:10) Macholda (Ulmer, Milley) 4-4;
4:3 (62:51) Brimanis (Vikingstad, Ackeström) 5-4
Strafminuten:
Hannover 20 + 10 für Boss – Wolfsburg 16
Schiedsrichter:
Piechaczek (Finning)
Zuschauer:
5767
Jens
Wilke - Fotos by MendaxPress