Scorpions mit vierter Heimniederlage
Zwei
Punkte verschenkten die Hannover Scorpions am heutigen Nachmittag. Nach guten
ersten 30 Minuten gaben die Niedersachsen eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand,
so dass die Iserlohn Roosters nach 65 Minuten mit dem 5:4 Erfolg zwei Punkte
zurück ins Sauerland nehmen dürfen.
Von
der ersten Sekunde an waren die Scorpions heiß auf den ersten „Wochenend-Sechser“.
Bereits nach wenigen Augenblicken scheiterten Rainer Köttstorfer und Martin
Hlinka hintereinander an Jonas Langmann, und genauso schwungvoll sollte es weitergehen,
die Hausherren ließen ihrem Gegner kaum Zeit zum Luftholen. Folgerichtig nach
fünf Minuten die verdiente Führung. 32 Sekunden der Strafzeit für den
Iserlohner Marty Wilford waren abgelaufen, da war der Puck im Tor. Adam
Mitchell war im Nachschuss erfolgreich. Weiter ging es mit dem hannoverschen
Offensivwirbel, Kathan traf in der siebten Minute nur den Pfosten. Mehr Glück
hatte nach 15 Minuten Teamkollege Ben Cottreau, der in Unterzahl bei einem
Konter mit einem satten Schuss die verdiente 2:0 Pausenführung erzielte.
Besser
in die Partie kamen die Sauerländer im Mittelabschnitt. Zwar hatten sie Glück
als Tore Vikingstad (21.) scheiterte, doch konnte sie in der Folgezeit die
Partie offener gestalten. Lohn war der Anschlusstreffer in der 32. Minute. Die
Defensive der Hausherren zeigte sich einen Moment unkonzentriert, als Quinn
Hancock, frei vor dem Tor angespielt, in den Winkel traf. Die
Landeshauptstädter reagierten auf den Gegentreffer glänzend. Keine Minute
später gelang Klaus Kathan das dritte Tor für seine Scorpions, die aber knapp
zwei Minuten vor der Pausensirene mit ansehen mussten, wie Ex-Scorpion Robert
Hock am kurzen Pfosten stehend den erneuten Anschluss herstellen konnte.
Deutete
sich im zweiten Drittel bereits ein leichtes Übergewicht der Iserlohner an, so
wurde dies in den letzten 20 Minuten auch am Ergebnis deutlich. Nachdem Scorpions-Stürmer
Mitchell (43.) freistehend vergab, konnten die Gäste drei Minuten später
erstmals ausgleichen. Torjäger Michael Wolf traf aus dem Gewühl heraus. Der
Druck in Richtung Youri Ziffzer im Scorpions-Gehäuse wurde größer, so dass fast
folgerichtig die Führung für die Roosters fiel. Mit einem Schuss aus dem
Halbfeld war es Jon Insana vorbehalten, in der 53. Minute die von den
mitgereisten Iserlohner Anhang umjubelte erstmalige Führung zu markieren. Wer
dachte die Hausherren würden sich nun ihrem Schicksal ergeben, der sah sich
getäuscht. Zugunsten eines sechsten Feldspielers verließ Ziffzer in den letzten
zwei Minuten das Eis, und die Maßnahme von Trainer Zach sollte von Erfolg
gekrönt sein. Mit einem satten Schlagschuss traf Sascha Goc (59.) zum
Ausgleich.
In
einer spannenden Verlängerung, in der Dolak nach 63 Minuten wohl zu überrascht
eine Riesenchance vergab, hatten die Mannen von Trainer Uli Liebsch 38 Sekunden
vor dem drohende Penaltyschießen in Person von Hock, der mit einem Bauerntrick
Ziffzer überwinden konnte, den Matchwinner in ihren Reihen.
Scorpions-Coach
Zach sprach, ob der verlorenen zwei Punkte seines Teams, deutliche Worte: „Sascha
Goc hat uns einen Punkt gerettet. Wir haben unprofessionell dem Gegner
Geschenke gemacht. Da brauchen wir nicht anfangen von den Play-off´s zu
träumen. Da fehlt uns einiges an Qualität, ausgenommen unsere Ausländer.“ Sein
Gegenüber war froh über die Leistungssteigerung seiner Mannen in der zweiten
Hälfte: „Es war ein spannenden und interessantes Spiel. Hannover war in den
ersten 30 Minuten die in allen Bereichen bessere Mannschaft. Aber wir haben
nicht aufgegeben und haben gekämpft.“
Statistik: 1:0 (4:07)
Mitchell (Dzieduszycki) 5-4; 2:0 (14:50) Cottreau (Boos) 4-5; 2:1 (31:24)
Hancock (Hock, Wolf); 3:1 (32:18) Kathan (Vikingstad, Dolak); 3:2 (37:36) Hock
(Ardelan, Wilford) 4-4; 3:3 (45:37) Wolf (Christensen, Wilford) 5-4; 3:4
(52:11) Insana (Hock, Christensen); 4:4 (58:36) S. Goc (Dolak, Boos) 6-5; 4:5
(64:22) Hock (Wolf, Wilford)
Strafminuten:
Hannover 14 – Iserlohn 12 + 10 für Schneider
Schiedsrichter:
Bauer (Nürnberg)
Zuschauer:
3327
Jens
Wilke - Foto: MendaxPress