Scorpions mit Moral zum SiegHannover - Ingolstadt 4:3

Die anwesenden 4.311 Fans waren begeistert. Das bereits entschiedene Match war gedreht worden und die Scorpions durften sich im Jubelbad der Anhänger wohl fühlen. Was war geschehen? Bereits im ersten Drittel hatten die Gastgeber deutlich gemacht, dass sie am liebsten an das 6:2 gegen den EHC Red Bull München andocken würden und die peinliche Pleite vom Freitag in Iserlohn am liebsten vergessen würden. Da aber auch die bayrischen Gäste nicht untätig waren, kam ein rasantes Match heraus. Trotzdem waren echte Torchancen rar. Gawlik, Periard und Greilinger hätten für die Bayern das 0:1 besorgen müssen, scheiterten jedoch an den eigenen Nerven bzw. am wiederum glänzend reagierenden Dmitri Pätzold im Kasten der Hannover Scorpions. Aber auch die Hausherren (Green, Regan, Daschner) hätten treffen können, ja müssen, aber für sie galt im Zweikampf mit dem Ingolstädter Tausendsassa Ian Gordon das Gleiche.
Als es nach 30 Minuten immer noch 0:0 stand, glaubte wohl niemand im Stadion, dass in den nächsten dreißig Minute noch sieben Tore fallen würden, aber so war es. Andreas Morczinietz durchschlug mit seinem 1:0 den berühmten gordischen Knoten, als er einen Schlagschuss von Maris Jass entscheidend abfälschte. Wer jedoch auf eine Fortsetzung des München-Spieles aus hannoverscher Sicht gehofft hatte, lag nun vollends falsch. Die Ingolstädter zogen nun das Tempo an und hatten sofort das Glück auf ihrer Seite. Innerhalb von nur 147 Sekunden traf zuerst NHL-Import Alexander Sulzer(37.)zum 1:1 und dann, und das sogar innerhalb von rekordverdächtigen 13 Sekunden, Derek Hahn (39.) und Sean O‘ Connor (39.) Bei den letzten beiden Toren, besonders aber beim 1:2 hatte ausgerechnet die große Scorpions-Stütze Dmitri Pätzold keine absolut glückliche Figur abgegeben. Das 1:3 war sicherlich schon eine kleine Vorentscheidung, aber was in den letzten zwanzig Minuten dann in der TUI-Arena abging, das war schon beeindruckend. Mit schierer Kampfkraft zwangen die Scorpions die Panther in die Defensive und diese machten prompt Fehler. Einer davon endete mit dem Anschlusstor von Eric Regan (44.). Jetzt stand die Defensive des ERCI komplett unter Druck und als Gerrit Fauser (47.) gar den Ausgleich besorgte, da stand die Halle Kopf. Die Bayern versuchten zwar noch einmal den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und hatten auch Pech, als Greilinger in den Puck an Pätzold vorbei an den Pfosten zirkelte, aber im Endeffekt war jetzt nur die Frage, wann das entscheidende 4:3 fallen würde. In der 55. Minute war es dann soweit. Sascha Goc zog mal wieder von der blauen Linie ab, Morten Green fälschte die Scheibe ab und Ian Gordon sowie der ERC Ingolstadt war besiegt.
Fazit: Die Scorpions zeigten sich den Fans, wie diese sie sehen wollen. Wenn am Mittwoch gegen die Eisbären Berlin nachgelegt wird, dann winkt das Mittelfeld. Die Ingolstädter werden gelernt haben, dass angeschlagene Gegner die Gefährlichsten sind. Am Mittwoch geht es wieder nach Niedersachsen, diesmal nach Wolfsburg. Dort gilt es, das Gelernte umzusetzen.