Scorpions mit grenzenloser Leidenschaft

Wohl niemand setzte dabei nach 49 Minuten noch einen Cent auf den Titelverteidiger. Pinguin-Kapitän Vasiljevs traf zu diesem Zeitpunkt zur dritten Führung seines Teams, und somit vermeintlich endgültig ins Herz der Niedersachsen. Diese hatten kurz vorher durch Verteidiger Brimanis (46.) im Powerplay ausgleichen können und kämpften sich erneut zurück in die Partie, was nach den ersten beiden Dritteln - Milroy (17.), Hlinka (27.), Endraß (31.) trafen zuvor - nicht unbedingt danach aussah. Zu sehr schien die personelle Situation an den Scorpions zu nagen. Kapitän Sasche Goc musste mit seiner Schulterverletzung von einem Einsatz absehen, und nach bereits 13 Minuten musste Angreifer David Wolf nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig zum Duschen
Was dann in der niedersächsischen Landeshauptstadt ablief, war ein Paradebeispiel an Einsatz, Leistungsbereitschaft und schier grenzenloser Leidenschaft. Keine zwei Minuten nach dem dritten Führungstreffer war es Dolak vorbehalten, die feine Vorarbeit von Kathan zu verwerten. Die Gäste und deren zahlreich mitgereiste Anhängerschaft waren schier konstatiert, mussten mit Ansehen wie in der 58. Minute der gerade von Strafbank gekommene Maki den puckführenden Krefelder entscheidend störte. Der überragende Hlinka bediente prompt Herperger, der beim anschließenden Break den Puck zwischen den Schonern von Langkow zur erstmaligen Führung im Krefelder-Tor versenken konnte.
Dieser Treffer sollte die Vorentscheidung bedeuten. Mit letzter Kraft verteidigten die Mannen von Scorpions-Trainer Toni Krinner die knappe Führung, ehe zwei Sekunden vor dem Ende Hlinka seine wohl beste Leistung im Scorpions-Trikot mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie krönte.