Scorpions: Mit dem Herz in der Hand in die Play-Offs
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeUm 16:48 glich die TUI-Arena endgültig einem Tollhaus. Da wurde die
Hamburger Niederlage in Nürnberg bekannt gegeben und mit dem gleichzeitigen 5:2
Erfolg über die Frankfurt Lions erreichten die Hannover Scorpions den sechsten
Tabellenplatz und damit die Play-Offs auf direktem Weg.
Das Spiel: Es lag schon vor Spielbeginn diese gewisse
Spannung in der Luft, denn die Ausgangslage war klar. Bei einer Niederlage der
Hamburg Freezers in Nürnberg konnten beide Mannschaften die direkte
Qualifikation in die Play-Offs erreichen. So standen die Fans der Scorpions von
der ersten Sekunde an wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft, und auch die
Mannen von Hans Zach wollten der guten Stimmung auf den Rängen nicht
nachstehen. Gleich der erste Angriff sorgte für Gefahr. Dolak konnte in
aussichtsreicher Position den Puck vor dem Frankfurter Tor nicht unter
Kontrolle bringen, passte anschließend zu Niki Mondt und der liess die Stimmung
in der TUI-Arena zum ersten Mal explodieren. Ian Gordon im Tor der Hessen war
ohne Chance und es stand 1:0. Auf den Rängen wanderte ein Transparent mit der Aufschrift
„Wir auf den Rängen – ihr auf dem Eis“, und die Mannschaft folgte dem Willen
seiner Fans. Nach sechs Minuten eine Überzahlsituation für die Scorpions und
wer anderes als Sascha Goc sollte dies ausnutzen. Per Schlagschuss markierte
der Verteidiger des Jahres das 2:0. Danach sahen die Fans eine weiterhin
dominierende Scopions Mannschaft, jedoch konnten die Niedersachsen das Ergebnis
nicht höher schrauben. Auch gelang es den Lions, die im Laufe des ersten
Durchgangs besser in die Partie kamen, nicht, ihre wenigen Aktionen vor dem Tor
von Alex Jung in Torerfolge zu verwerten. Die grösste hatte dabei Tobias Wörle
(9.), bei einem versuchten Bauerntrick.
Machten die Gäste im ersten Drittel nicht unbedingt den
Eindruck den Umweg über die Pre-Play-Offs vermeiden zu wollen, gaben sie im
zweiten Durchgang ein komplett anderes Bild ab. Es musste in der Kabine der
Lions mächtig geraucht haben, denn mit mächtigen Druck kamen sie aus der Pause. Kelly (21.) gab den Startschuss
und auch Jeff Ulmer (23.) schafften es nicht den Anschlusstreffer zu erzielen.
Jedoch klingelte es Sekunden nach der Ulmer-Chance im Scorpions-Gehäuse.
Michael Hackert liess den mitgereisten Anhang jubeln. Aber die Scorpions
konnten sich aus der Daueroffensive der
Hessen befreien, kamen durch Dolak (27.) zur ersten nennenswerten Chance nach
dem ersten Löwen-Treffer. Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide, beide
Mannschaften agierten mit offenen Visier. In Überzahl traf Scorpions-Kapitän
Dan Lambert nach 36 Minuten mit einem Schlagschuss nur den Pfosten. Sekunden
später machte es Eric Schneider besser, nach einem Solo erzielte der Stürmer
das 3:1.
Mit einer kalten Dusche begann der letzte Abschnitt
Lions-Verteidiger Peter Podhradsky musste nach einem überflüssigem Foul auf die
Sünderbank, und die Hausherren liessen sich nicht lange bitten. Nach 31
Sekunden zappelte der Puck im Netz, nachdem Dan Lambert abgezogen hatte. Die
Antwort des Sünders folgte auf dem Fuss. Noch gefrustet durch das vierte Tor
der Scorpions, startete der Verteidiger zum Sololauf und liess Jung beim 4:2
keine Abwehrchance. Die Frankfurter mit
dem Mute der Verzweiflung, warfen alles nach vorne. Jedoch ohne Erfolg. Bei
56:03 und einer Auszeit nahm Löwen-Coach Rich Chermomaz seinen Torwart raus. Es
kam wie es beinahe kommen musste. Jason Ulmer hatte, nach einer feinen
Vorarbeit von Eric Nickulas, das Vergnügen den Schlusspunkt zu setzen. Der Rest
war Jubel ohne Ende an der Expo-Plaza.
Am Rande:...war Hans Zach natürlich hocherfreut über
das Abschneiden seiner Mannschaft. „Es kam heute auf Kleinigkeiten an. Wir
haben clever und geduldig gespielt, haben aus dem Hamburg Spiel vom Freitag
gelernt.“ Natürlich war auch der Play-Off-Gegner, die Ice Tiger aus Nürnberg,
nach dem Spiel ein Thema. „Wir sind in der Lage gegen gute Mannschaften gutes
Eishockey zu spielen. Zu den Play-Offs gehören gute Schiedsrichter, Disziplin
und keine Verletzten um eine Chance zu haben. Aber der Tüchtige wird Erfolg
haben“, so der Ex-Bundestrainer.
Statistik:
Tore:
1:0 (0:26) Mondt (Dolak); 1:1 (5:06) Goc (Bekar,
Ja. Ulmer) 5-3; 2-1 (22:51) Hackert (Lebeau, Young) 5-4; 3:1 (36:41) Schneider
(Lambert, Hisey); 4:1 (40:52) Lambert (Dolak, Tapper) 5-4; 4:2 (41:53)
Podhradsky; 5:2 (59:18) Ja. Ulmer (Nickulas) 5-6
Strafen: Hannover 16 – Frankfurt 18
Schiedsrichter: Piechaczek
Zuschauer: 7764
Jens Wilke