Scorpions mit achter Heimniederlage

Mit 3:4 nach Penaltyschiessen unterlagen am heutigen Nachmittag die
Hannover Scorpions den Lions aus Frankfurt, und müssen sich zum zweiten Mal an
diesem Wochenende mit nur einem Punkt zufrieden geben.
Das Spiel: Den beiden Mannschaften merkte man an, dass
sie Wiedergutmachung ihre Freitagsniederlagen betreiben wollten. Entsprechend
engagiert gingen sie zu Werke. Die erste Chance im Spiel hatten die Gäste in
Person von Simon Danner. Allein ging dieser auf Alex Jung zu, doch sein Schuss
prallte vom Schoner des Scorpions-Keepers ab. Danach die Scorpions in Aktion.
Schneider (6.) mit einem Solo, leider fand sein Pass in der Mitte keinen
Abnehmer. Die Folgezeit ergab sich zwar ein flottes Spiel, dennoch ohne die
ganz zwingenden Chancen. In der 15. Minute wurde ein Schuss von Dan Lambert
gefährlich abgefälscht und eine Minute später war es soweit. Die Hausherren in
Überzahl, Robitaillles Schuss prallte gegen den Pfosten, Heimkehrer Brad Tapper
stand goldrichtig, nahm den Abstauber dankend zur Führung an.
Abschnitt zwei bot den 5141 Zuschauern in der TUI-Arena mehr
Highlights, das Niveau wurde allerdings nicht besser. Zum Leidwesen der
Scorpions hatten die Lions wohl in der Pause mehr Zielwasser im Pausentee
gehabt. In der 25. Minute zog Michael Hackert aus der Halbdistanz ab, und
dieser Optimistisch gemeinte Versuch fand den Weg ins Tor zum Ausgleich. Das
beflügelte die Hessen. Vier Minuten später der nächste Nackenschlag für die
Niedersachsen. Chris Taylor vollendete zur Führung, bei der Jung im Tor nicht
glücklich aussah. Sekunden zuvor hatte Frankfurts Steve Kelly seinen letzten
Auftrittam heutigen Nachmittag. Nach einer einseitig geführten Prügelei mit
Niki Mondt, durfte Kelly zum Duschen und Mondt mit einer Packung Eis, zum
Kühlen der Schwellungen im Gesicht, auf die Strafbank. Diese Strafenverteilung
monierte Lions-Coch Chernomaz zwar nach der Partie, doch gerade die Löwen
dürfen sich heute nicht über die Leistung von Hauptschiedsrichter Deubert
beklagen. Dieser verteilte recht einseitig Strafen zu Ungunsten der
Hannoveraner. Und wenn dann mal ein Frankfurter bestraft wurde, nutzten das die
Scorpions aus. Wie beim Ausgleich nach 35 Minuten. Einen Schuss von
Nationalverteidiger Sascha Goc konnte Gordon nicht festhalten, den Abpraller
verwertete Derek Bekar. Es schien so, als hätte das Spiel der Frankfurter durch
die Strafe für Kelly einen Bruch erlitten. Beweis war die Führung vor der
Pausensirene für das Zach-Team. Dieses hatte noch den Schwung aus einem
vorangegangenen Überzahlspiel, Simpson passte mit der Rückhand auf Nickulas der
ohne Mühe ins leere Tor traf.
Das letzte Drittel war dann die One-Man-Show des Herrn Deubert. Er
schaffte es mit der bereits erwähnten einseitigen Regelauslegung die Fans in
der TUI-Arena zum Rasen zu bringen, an ein schönes Spiel war nicht mehr zu
denken. So war es dann auch wieder Hackert, der für seine Mannschaft
erfolgreich war. In Überzahl vollendete der Stürmer nach 48 Minuten. Zwar
hatten die Scorpions durch Robitaille (52.), Morczinietz (54.) und Bekar (55.)
die Chance zur Entscheidung und einem positiven Ausgang, doch Pech und auch
Unvermögen standen den drei Punkten im Weg.
Die anschließende Verlängerung begann mit einer Schrecksekunde aus
Sicht der Hannoveraner. Dwayne Norris zog ab und vom Innenpfosten prallte der
Puck zurück ins Feld. In der letzten Minute hatte Schlegel noch die Chance zum
Treffer, doch sein Schlagschuss fand nicht den Weg in´s Tor. Und wie am Freitag
musste das Penaltyschiessen für die Entscheidung sorgen und parallel dazu zogen
auch hier die Hausherren den Kürzeren. Jason Ulmer und Robitaille trafen für
die Scorpions. Für Frankfurt waren Hackert und Norris treffsicher, ehe
Podhradsky mit dem letzten Penalty für die Entscheidung sorgte.
Am Rande: Hans Zach zeigte sich nach der zweiten knappen
Niederlage an diesem Wochenende auf der anschließenden Pressekonferenz
sichtlich angefressen: „Leider haben wir im dritten Heimspiel in Folge Punkte
verloren. Wir sind nicht in der Lage im letzten Drittel kompakt zu spielen.“
Zur Leistung von Schiri Deubert zeigte er sich sprachlos. Rich Chernomaz war
zufrieden mit den zwei Punkten: „Beide Teams haben stark gespielt. Vielleicht
war Hannover aufgrund des Spiels am Freitag nicht ganz so frisch.“
Statistik: 1:0 (15:33) Tapper (Robitaille) 5-4; 1:1
(24:29) Hackert (Norris, Danner); 1:2 (28:43) Taylor (Peacock, Ulmer) 4-3; 2:2
(34:43) Bekar (Goc, Schneider) 5-4; 3:2 (38:51) Nickulas (Simpson, Ulmer); 3:3
(48:00) Hackert (Norris, Reichel) 5-4; 3:4 (65:00) Podhradsky (GWS)
Strafen: Hannover 14 – Frankfurt 16 + 5 + 20 für Kelly
Schiedsrichter: Deubert
Zuschauer: 5141
Jens Wilke