Scorpions lassen die DEG nicht vom TabellenendeHannover - Düsseldorf 3:1

Was für ein Unterschied! Vor vier Wochen war wenige Minuten nach Spielende die Heimstätte der Scorpions bereits gähnend leer, jetzt, nach dem hochverdienten 3:1 über die Düsseldorfer EG warteten die Fans nach Spielende auf ihre Lieblinge und feierten diese. Das Warum ist schnell erklärt. Scorpions-Trainer Igor Pavlovs hat es hinbekommen, aus einer namenlosen Mannschaft eine eingeschworene Truppe zu meißeln, bei der jeder für jeden kämpft, Fehler gemacht werden dürfen und die konditionell wohl zu den Stärksten der Liga zählt.
Wichtigster Akteur jedoch war wiederum Keeper Dmitri Pätzold. Der Zerberus im Scorpions-Kasten zeigte es noch einmal allen, dass auch die Verpflichtung von NHL-Torhüter Thomas Greiss ihm nervlich nicht viel anhaben kann. Mit stoischer Ruhe brachte er die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung, vor allem im ersten Drittel, und hielt sein Team im Spiel. Die stärkste Szene hatte Pätzold in der 16. Minute, als er im Fastspagat gegen Ridderwall und Turnbull retten konnte und exakt im Gegenzug Ivan Ciernik (16.)von Andre Reiß direkt angespielt und dieser den Puck an Goepfert vorbei in den linken Torwinkel donnerte. Zu diesem Zeitpunkt ein etwas glückliches 1:0.
Dieser Schock wirkte bei den Rheinländern, die nur mühevoll wieder ins Spiel fanden. Schuld daran waren die Hausherren, die mit Leidenschaft und Engagement den Gästen den Schneid abkauften und hätte DEG-Goalie Robert Goepfert nicht einen guten Tag gehabt, es hätte schnell 3:0 oder 5:0 heißen können. So mussten die Fans bis zur 32. Minute warten. Scorpions-Defender Thomas Wilhelm zimmerte die Scheibe von der blauen Linie in die Maschen, hatte aber auch ein bisschen Glück, weil Goepfert wohl die Sicht leicht verdeckt war. Jetzt machte die DEG ihren Fahrtenschwimmer und ging unter. 67 Sekunden später durfte David Sulkovsky (33.), im Slot prächtig von Ciernik und Herperger freigespielt, den Puck an Goepfert ungehindert vorbei schieben. Die Körpersprache der DEG-Cracks nach dem dritten Gegentor sprach Bände. Da hatte dann Glücksgöttin Fortuna sogar ein Einsehen und schenkte den Düsseldorfern das Ehrentor, als Bernhard Ebner (40.) mit einem Glücksschuss das erste Tor der Gelb-Roten erzielte.
Trotz aller rheinischer Bemühungen blieb es bei dem Tor, da man den physisch stabilen Hausherren nicht beikommen konnte. Lediglich die erste Sturmreihe mit dem fleißigen Carl Ridderwall sowie Justin Bostrom und Travis Turnbull versprühte so etwas wie Gefährlichkeit und das war eindeutig zu wenig. Damit es spannend wurde, nahm DEG-Coach Christian Brittig fast vier Minuten vor dem Ende seinen Goalie vom Eis, aber seine jetzt kraftlosen Jungs mussten nach einigen vorgegebenen Chancen sogar froh sein, dass Regan und Shvidki das leere gegnerische Tor verfehlten. Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig. DEG-Coach Christian Brittig: „Ein verdienter Sieg einer brandgefährlichen hannoverschen Mannschaft.“ Scorpions-Trainer Igor Pavlovs machte es kurz und knackig: „Ich bin auf mein Team stolz. Klasse war Dmitri Pätzold, aber vermutlich wird am Sonntag Thomas Greiss im Tor stehen.“