Scorpions-Krise verschärft sich nach 1:4 gegen Roosters
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeDie Hannover Scorpions können einfach nicht mehr gewinnen. War man noch relativ
gut in die Saison gestartet, liegen nach nunmehr neun Niederlagen in
Folge die Nerven blank. Auch beim gestrigen Sechs-Punkte-Spiel gegen
den direkten Tabellennachbarn Iserlohn wiederholte sich das gleiche Szenario, wie in den letzten Begegnungen. Die Scorpions starteten furios,
nutzten zur Abwechslung sogar ein Powerplay zur frühen Führung durch
David Haas, erspielten sich danach gute Chancen im Dutzend, vermochten aber
keine davon zu nutzen. Statt dessen kassierten sie kurz nach Ablauf einer
Strafzeit für Thomas Dolak den Ausgleich in der 26. Minute. Damit war
jegliches Selbstvertrauen, das der Führungstreffer gegeben haben mag
wieder verpufft und die Mannschaft geriet zunehmend ins schwimmen. Nach
einem dummen Foul musste Verteidiger Steve Wilson dann in der 33. auf die
Strafbank und die Roosters nutzen dieses Powerplay zur umgehenden
Führung (34.). Damit war das zweite Drittel für die Scorpions auch
beendet.
Im letzten Drittel zeigten sie jedoch, dass sie ihren Willen
zum Sieg noch nicht verloren hatten und berannten den Kasten von
Gästekeeper Fountain unentwegt. 22 Torschüsse der Scorpions auf das
Iserlohner Gehäuse allein im letzten Drittel sprechen Bände. Doch der
Puck wollte einfach nicht, wie schon so oft in dieser Saison, ins Netz!
Beste Chancen wurden reihenweise vergeben. So traf man mehrfach das
leere Tor nicht und Christian scheiterte am Pfosten. Ob es nun Pech,
Unglück oder schlicht Unvermögen ist, steht in den Sternen, eins ist
jedoch unübersehbar: Die Niederlagenserie nagt an den Nerven der
Mannschaft, die nicht mehr das kleinste Quäntchen Selbstvetrauen besitzt.
Jedenfalls waren ihre Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt, sondern man
kassierte in der 54. Minute durch einen glücklichen Konter der
Iserlohner auch noch das vollkommen unverdiente 1:3, dem eine Sekunde
vor Schluss, nachdem Leidborg Kauhanen vom Eis genommen hatte, zu allem
Überfluss auch noch das Empty-Net-Goal zum 1:4 folgte, was den
Iserlohner Sieg definitiv um zwei Tore zu hoch ausfallen ließ.
So gab Iserlohns Coach Doug Mason, der eine rundum sympathische Person
ist, auch unumwunden zu, dass seine Mannschaft heute kein gutes Spiel
gemacht und nur mit viel Glück die drei Punkte gewonnen hat. Er hatte
auch Mitleid mit den Scorpions und wünschte ihnen viel Erfolg für die
zukünftigen Spiele! Leidborg taten seine Spieler leid: "Wir haben alles versucht und gut
gekämpft! Wir haben aber momentan kein Selbstvertrauen und Iserlohn hat
seine wenigen Chancen genutzt."
Dies war nun die neunte Niederlage in Folge und es gibt keinen Grund, auf
Besserung zu hoffen, da man am Donnerstag bei den hervorragend
spielenden Frankfurtern (live auf Premiere) und kommenden Sonntag zuhause
gegen den langjährigen Angstgegner Augsburg antreten muss. Da drohen die
Niederlagen 10 und 11, wenn kein Wunder geschieht und das Glück wieder
zum einzigen niedersächsischen DEL-Team zurückkehrt.