Scorpions: Keine Bescherung für die Fans

Mit
2:4 verloren vor 4438 Zuschauern in der TUI-Arena die Hannover Scorpions die zweite
Heimpartie gegen die Iserlohn Roosters in dieser Saison.
Das Spiel: Die Sauerländer
hatten im ersten Durchgang mehr vom Spiel. Sie zeigten sich aktiver, gewitzter,
engagierter – ohne den Scorpions den Willen zu gewinnen absprechen zu wollen.
So hatten die Gäste gleich in der ersten Minute zwei gute Gelegenheiten in
Überzahl, als Aris Brimanis für zwei Minuten auf die Strafbank durfte. Die ersten
Duftmarken gaben die Hausherren nach vier Minuten ab. Doch weder Thomas Dolak,
noch Andy Reiss vermochten Norm Maracle zu überwinden. Auch eine 5-3
Überzahlsituation konnten die Scorpions in der 10. Minute nicht nutzen. Zu
ideenlos gestalteten sie ihr Powerplay, verließen sich immer wieder auf ihren
Scharfschützen Sascha Goc. Auch machten es die Roostern den Hannoveranern durch
ihr gutes Stellungsspiel schwer. Es kam wie es kommen musste. Just als die
Iserlohner wieder komplett waren, markierte Ex-Scorpion Brad Tapper per
Schlagschuss die verdiente Führung. Zwei Minuten später hatte Eric Schneider
den Ausgleich auf dem Schläger, doch aus eineinhalb Metern zog der Stürmer den
Puck über das Tor. Kurz vor Drittelende hatte Pat Kavanagh die große Chance,
als er nach einem Fehlpass der Niedersachsen alleine auf Alex Jung zufuhr, den
Abschluss aber auf den Keeper brachte.
Einen
Bärendienst erwies Hannovers Martin Hlinka nach 41 gespielten Sekunden im
zweiten Durchgang seiner Mannschaft. Nach einem Check gegen Robert Hock und
anschließender Attacke gegen Brad Tapper kassierte der Slowake insgesamt 37
Strafminuten am Stück. Damit agierte der IEC sieben Minuten lang in Überzahl
und nutzte diese Chance. Aus kurzer Distanz traf Pat Kavanagh (24.) durch
Jung´s Schoner zum 2:0 aus Sicht seiner Mannschaft. Auch aus der nächsten
Strafzeit für das Heimteam zogen die Iserlohner ihren Nutzen. Kavanagh legte
den Puck nach Solofahrt auf Jimmy Roy, und der traf trocken in den Winkel zum
dritten Gästetreffer (29.). Als sich in der TUI-Arena die Gemüter beruhigten,
kamen die Scorpions besser in die Partie. Herperger hatte nach 37 Minuten Pech,
als sein Abpraller über das Iserlohner Gehäuse ging. In der Folgeszene passte
Herperger dann auf Adam Mitchell, der im Nachschuss den 1:3 Anschlusstreffer
erzielte.
Böse
Vorahnungen hatten die Scorpions-Anhänger zu Beginn des Schlussdrittels. Eric
Nickulas musste auf die Strafbank, jedoch konnten die Sauerländer diese
personelle Überlegenheit nicht nutzen. Das Zach-Team bemüht das Spiel zu
drehen. Maracle hatte bei einem Reiss-Schuss (44.) Probleme. Auch die nächste
Powerplay-Situation brachte für die Scorpions keinen Treffer, im Gegenteil.
Einen schlechten Spielaufbau nutzte Michael Wolf, der nach einem
Befreiungsschlag nahm der Torschützenkönig auf, und ließ Jung bei seinem Break
keine Chance. Doch die Niedersachsen steckten nicht auf. Nur 43 Sekunden nach
dem 1:4 zog Nickulas einfach mal ab und durfte das 2:4 bejubeln. Die
Schlussphase gestaltete sich hektisch. Diverse Strafzeiten ließen kein
gepflegtes Spiel zu, auch konnten beiden Teams aus ihren Vorteilen keinen
Profit erzielen. So blieb es am Ende beim verdienten 4:2 für die Iserlohner.
Für die Scorpions bedeutete diese Niederlage einen leichten Rückschlag im Kampf
um den sechsten Tabellenplatz.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Das Iserlohn nicht nur aus der ersten Reihe besteht, haben wir
heute gemerkt. Das 1:0 spielte ihnen heute in die Karten, wir waren davor die
bessere Mannschaft. Die vielen Strafen die wir heute genommen haben, darf man
gegen Iserlohn nicht kassieren.“
Rick
Adduono (Iserlohn): „Wir wussten, dass es in Hannover ein schweres Spiel wird,
haben im ersten Drittel zu viele Chancen zugelassen. Unser Powerplay war heute
hervorragend. Die Mannschaft hat heute bei den kleinen Sachen gut gekämpft,
alle haben ihren Anteil am Sieg.“
Statistik: 0:1 (11:36)
Tapper (Traynor, Wren); 0:2 (23:54) Kavanagh (Ready) 5-4; 0:3
(28:46) Roy (Kavanagh) 5-4; 1:3 (36:14) Mitchell (Herperger) 5-4; 1:4 (48:02)
Wolf 4-5; 2:4 (48:45) Nickulas (Herperger, Mitchell)
Strafen:
Hannover 18 + 5 + 10 + 20 für Hlinka – Iserlohn 16
Schiedsrichter:
Schimm
Zuschauer:
4438
Jens
Wilke - Foto by Mendax