Scorpions: In Unterzahl zum Sieg

Mit einem am Ende verdienten 2:1 gegen die Pinguine aus
Krefeld gewannen die Hannover Scorpions am heutigen Nachmittag, trotz
personeller Probleme, ihr zweites Heimspiel in dieser Saison.
Das Spiel: Die Scorpions taten sich schwer in die
Partie zu kommen. Ersatzgeschwächt - ohne Dan Lambert, Stephane Robitaille,
Tino Boss und Sascha Goc - und bedingt durch eine frühe Strafzeit für Eric
Nickulas, standen die Hausherren schon zu frühem Zeitpunkt in dieser Begegnung
unter Druck. Dennoch konnten die Seidenstädter aus ihrer Überlegenheit anfangs
keinen Profit erzielen. Ryan Ramsay hatte, just als die Strafe für die
Hannoveraner ablief, nach vier Minuten die erste Chance. Die Niedersachsen
bemüht das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, hatten nach sieben Minuten durch
Chris Herperger die erste Gelegenheit. Auch konnten die Hausherren eine
Überzahlsituation in der 14. Minute nicht nutzen, kamen bei dieser Strafzeit
nicht einmal zum Schuss. Richtig in Bedrängnis gerieten die Hannoveraner in der
19. Minute, als sie mit zwei Mann in Unterzahl waren. Doch der KEV konnte diese
personelle Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Eine Führung für die Pinguine
wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen.
Die Gäste gingen mit einem Mann mehr auf dem Eis in das
zweite Drittel und konnte nach 18 gespielten Sekunden zum ersten Mal jubeln.
Einen Schuss von Richard Pavlikovsky konnte Jan Alinc unhaltbar für
Scorpions-Torwart Alexander Jung abfälschen. Der Misere im Defensivbereich der
Skorpione nicht genug, musste Danny Pyka (22.) nach einem unglücklichen hohen
Stock gegen Brian Maloney mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine.
Niki Mondt rückte wie in den Vorwochen in die Defensive und es lief von diesem
Zeitpunkt an besser für die Hausherren. Auch bedingt durch einige Strafen für
die Krefelder kamen die Scorpions nun zu Torchancen. Matt Dzieduszycki (28.)
verzog in aussichtsreicher Position, Thomas Dolak (31.) traf gar nur die Latte.
Die Bemühungen der Hannoveraner sollten trotzdem belohnt werden. In eigener
Überzahl zog Dzieduszycki ab, Reto Pavoni schien nicht ganz auf dem Posten, und
der Puck schlug zum nicht unverdienten Ausgleich für die Scorpions ein.
Der Schlussabschnitt war ein Spiegelbild der ersten beiden
Drittel. Beide Teams mit diversen Überzahlsituationen, schafften es aber nicht
das entscheidende Tor zu markieren. Zu ungenau, zu überhastet endeten die
Versuche beider Teams im Powerplay. Andreas Morczinietz (50.) hatte mit einem
Nachschuss die Führung auf dem Schläger, doch er verzog aus spitzem Winkel.
Eine Doppelchance der beiden Cousins Sachar Blank für Hannover, und im direkten
Gegenzug durch Boris Blank für den KEV brachte nach 53 Minuten nicht die
Entscheidung. In einer Situation als niemand, auf Seiten der Hannoveraner,
damit gerechnet hatte fiel die Entscheidung. Die Scorpions in doppelter
Unterzahl hatten einen Eric Nickulas, der in der 55. Minute der Krefelder
Defensive den Puck wegspitzelte, und im Konter auf das Tor von Pavoni zulief.
Er guckte anschließend den KEV-Keeper in beeindruckender Manier aus, und hob
mit der Rückhand den Puck unter das Tordach. Die 4365 Zuschauer gerieten in
Verzückung und mussten bis zum Ende mit ihrer Mannschaft zittern, die in einer
kämpferisch überragenden Leistung den Vorsprung nach Hause brachten und damit
den zweiten Heimsieg perfekt machten.
Stimmen: Hans Zach: „Unglaublich wie meine Mannschaft
heute gekämpft hat. Wir hatten das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite. Auch
müssen wir uns mit personellen Situation arrangieren.“
Jiri Ehrenberger: „Wir haben den Sieg nicht in der Hand
gehabt. Hannover war immer gefährlich. Das Spiel war geprägt von Überzahl und
Unterzahl, umso bitterer das es für uns in Überzahl in die andere Richtung
lief. Das müssen wir akzeptieren. Wir hatten keine gute Effektiviät heute.“
Statistik: 0:1 (20:18) Alinc (Pavlikovsky, Milo) 5-4;
1:1 (31:24) Dzieduszycki (Schneider) 5-4; 2:1 (54:37) Nickulas (Köppchen,
Herperger) 3-5
Strafen: Hannover 20 + 5 + 20 für Pyka – Krefeld 18
Schiedsrichter: Looker
Zuschauer: 4365
Jens Wilke