Scorpions: Immer wieder Vikingstad
Die
Hannover Scorpions sind nach dem 5:4 Erfolg nach Verlängerung über die
Frankfurt Lions vorläufig Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga.
Das Spiel: Im ersten
Abschnitt brauchten sich beide Torhüter nicht über mangelnde Arbeit beklagen.
Beide Mannschaften boten den knapp 3800 Zuschauern in der TUI-Arena eine
offensiv geführte Begegnung, in der die Frankfurter den Torreigen eröffneten.
In Überzahl stocherte Pat Kavanagh (6.), einen von Alex Jung nicht
festgehaltenen Puck, zur Führung rein. Die Scorpions zeigten sich
unbeeindruckt, verloren nicht ihre Linie und kamen nach zwölf Minuten zum
verdienten Ausgleich. Just als eine Strafzeit von Michael Bresagk beendet war,
ging der Backhander von Tomas Dolak in
die Maschen des von Ian Gordon gehüteten Frankfurter Gehäuses. Sekunden zuvor
hielt Gordon zweimal bravourös seinen Kasten sauber. Wie auch in der 15. Minute
als Vikingstad vollkommen freistehend scheiterte. Dennoch musste der
Lions-Keeper zwei Minuten später hinter sich greifen. Trotz Behinderung passte
Adam Mitchell an den langen Pfosten, wo Oscar Ackeström nur noch seinen
Schläger zur erstmaligen Führung hinhalten brauchte.

Vorgezogen
werden musste die erste Drittelpause. Lance Ward zerschoss die Plexiglasscheibe
hinter dem Scorpions-Tor, so dass Hauptschiedsrichter Christian Oswald beide
Teams nach 18 Minuten in die Kabinen schickte. Dies bekam den Hessen besser.
Derek Hahn nutzte eine Unaufmerksamkeit der Scorpions-Defensive, traf aus
kurzer Distanz zum Ausgleich. Die Lions weiter am Drücker, scheiterten aber in
Person von Chris Taylorm (24.), der den Puck nicht am glänzend reagierenden
Jung vorbei bringen konnte. Nur eine Minute später die erneute Führung der
Hausherren. Vikingstad´s Bauerntrick fand nach Videobeweis die Anerkennung. Das
Spiel weiter mit hohem Tempo. Erneut rettete Jung (26.), als er fast schon
geschlagen die Chance von Jeff Heerema zunichte machte. Jedoch machte er fünf
Minute eine unglückliche Figur, als er einen Schuss Heerema durch die Schoner
zum 3:3 rutschen ließ.

Hektischer
gestaltete sich der Schlussabschnitt. Beide Teams mussten den harten Vorwochen
Tribut zollen, die Kräfte ließen nach. Die Folge waren Ungenauigkeiten, diverse
Strafen auf beiden Seiten. Es dauerte bis zur 51. Minute ehe die Fans der
Hannover Scorpions wieder jubeln durften. Einen Schuss von Tino Boos konnte
Gordon nicht kontrollieren, Tore Vikingstad war zur Stelle und bugsierte den
zum 4:3 unter das Tordach. Frankfurt antwortete mit zum Teil wütenden
Angriffen, mit Erfolg. Drei Minuten nach dem Führungstreffer der Gastgeber war
Heerema zur Stelle, traf aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Es blieb bis zur
Schlusssirene, trotz einer Frankfurter Daueroffensive in den letzten beiden
Spielminuten, beim 4:4.

In
die fällige Verlängerung starteten die Scorpions mit einem Überzahlspiel (Young
wegen Beinstellen), und sie nutzten die sich bietende Chance. Geduldig legten
sie sich die Frankfurter Defensive zurecht, spielten ein konzentriertes
Powerplay, und wer anderes als der im Moment überragende Vikingstad nutzte
einen erneuten Abpraller von Gordon zum Siegtreffer.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Es war wie Freitag in Nürnberg ein Spiel mit vielen Toren. Wir waren noch müde vom
Freitagspiel, und nicht frisch genug gewesen. Trotzdem waren wir froh das
Frankfurt am Ende die Strafe kassiert hat.“
Rich
Chernomaz (Frankfurt): „Es war viel Leidenschaft im Spiel. Beide Teams haben
viele Fehler gemacht, wir haben viele berechtigte Strafen bekommen. Nur die am
Ende war es nicht. Der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden.“
Statistik: 0:1 (5:38)
Kavanagh (Hahn, Kopitz) 5-4; 1:1 (11:39) Dolak (Kathan, Vikingstad); 2:1
(16:29) Ackeström (Mitchell, Köttsdorfer); 2:2 (18:08) Hahn (Kavanagh, Gawlik)
5-4; 3:2 (24:55) Vikingstad (Dolak, Kathan); 3:3 (31:43) Heerema (Young, Biron)
5-4; 4:3 (50:07) Vikingstad (Dolka, Reiß) 4-3; 4:4 (54:02) Heerema (Bresagk, Taylor);
5:4 (61:19) Vkingstad (Lambert, Kathan) 4-3
Strafminuten:
Hannover 14 – Frankfurt 18 + Spieldauer für Chernomaz
Schiedsrichter:
Oswald (Bad Wörishofen)
Zuschauer:
3786
Jens
Wilke - Fotos by MendaxPress