Scorpions gewinnen viertes Heimspiel in Folge - 6:2 gegen Kassel

Seit dem Umzug in die Preussag Arena scheinen die Hannover Scorpions zumindest
wieder zu alter Heimstärke zurückzufinden und fast jedes Heimspiel,
sofern es denn stattfindet, zu gewinnen. Der Arena-Auftaktniederlage gegen die
Frankfurt Lions folgten nur noch Siege. Vor diesem Hintergrund ist es
allerdings merkwürdig, dass die Zuschauer, die zu den ersten
Arena-Spielen noch in großer Zahl pilgerten, nun wieder wegbleiben.
Es verirrten sich gerade mal 3620 Fans am Freitagabend in die Arena, um den Scorpions
beim Abstiegskampf zuzusehen. Besondere Brisanz erhielt die Partie durch
die Ansetzung des Hauptschiedsrchters Petr Chvatal, der schon im ersten
Heimspiel gegen die Huskies im altehrwürdigen Icehouse durch einige
Fehlleistungen für chaotische Zustände auf dem Eis und im Publikum
sorgte. Doch gestern hielt er sich zurück und leitete die Partie relativ
souverän. Die Strafzeiten waren am Ende recht ausgeglichen.
Und die Scorpions zeigten zwar kein gutes, aber zur Abwechslung
wenigstens mal ein erfolgreiches Powerplay. Doch zunächst kassierte man
in der 13. Minute den 0:1 Rückstand durch Wahlberg. Nachdem die Kasseler
kurz darauf eine kleine Bankstrafe wegen zu vieler Feldspieler erhielten,
nutzen die Scorpions dies eiskalt zum Ausgleich durch Nedved (17.).
Anfang des zweiten Drittels legte Lööf ebenfalls im Powerplay das 2:1 (24.)
nach. Das vermeintliche 3:1, welches die Scorpions-Spieler schon
feierten, wurde von Chvatal nach Studium des Videobeweises nicht
gegeben. Stattdessen sorgte erneut Wahlberg im Powerplay für den 2:2
Ausgleich der Huskies (30.).
Doch diesmal war das Glück auf Seiten der Scorpions. Im direkten
Gegenzug erzielte Augusta das 3:2 (31.) und Jeff Christian traf in der
37. noch zum 4:2, womit die Partie gegen die erschreckend schwachen
Huskies eigentlich gelaufen war. Das letzte Drittel wurde dann auch nur
noch heruntergespult, bis Kassels Robert Busch, der schon während des
gesamten Spiels durch diverse kleine Nickeligkeiten und Beleidigungen
auffiel, sich mit David Haas anlegen wollte, der dieser Aufforderung nur
allzu gern nachkam. Die Prügelei, die auf dem Weg in die Kabine fast
noch fortgeführt wurde, ergab jeweils 2+2+10 Minuten wegen Unnötiger
Härte. Doch die Huskies zeigten, dass sie schlechte Verlierer waren, als
Andreas Loth kurz darauf (56.) Andrej Teljukin mit einem fiesen
Ellenbogencheck derart von den Schlittschuhen holte, dass das Blut aufs
Eis spritzte. Loth bekam dafür auch die verdiente und
gerechtfertigte Spieldauerdisziplinarstrafe und steht den
Huskies damit im nächsten Spiel nicht zur Verfügung.
Die Scorpions nutzten diese Powerplaysituation dazu, das Ergebnis durch
zwei weitere Treffer (Augusta zum 5:2 und Soccio zum 6:2) binnen 22 Sekunden in die
Höhe zu schrauben, bevor der verdiente Sieg mit der Schlusirene gefeiert
wurde.
Die Trainer waren sich auf der anschließenden Pressekonferenz einig,
dass das Spiel recht ausgeglichen war, was auch das Schussverhältnis von
29 zu 32 zeigt. Das schnelle 3:2 nach dem Ausgleich wurde von beiden als
Schlüsselszene angesehen und nach dem 4:2 war für Leidborg, der sich
besonders über den Einsatz und Kampfeswillen seiner Schützlinge freute,
die Sache entschieden. Kassels Neu-Coach McPharland bemängelte zu Recht die
Disziplinlosigkeit seiner Truppe und bescheinigte den Scorpions ein
ausgezeichnetes Powerplay an diesem Tag.
Am Rande der Bande sei noch erwähnt, dass mit Thomas Brdaric, dem
Stürmer von Hannover 96, und Nicolas Kiefer, dem Tennisprofi, auch
lokale Sportprominenz ihren Weg in die Arena gefunden hat.
Für alle Eishockey-Fans mit etwas größerem Geldbeutel, die ein paar Tage
mit ihren Eishockey-Cracks auf einem Schiff verbringen möchten, dürfte
die Eishockey-Cruise interessant sein. Jeff Christian, Lenz Funk,
Patrick Senger, David Haas, Steve Wilson, Christian Rohde von den
Scorpions sind ebenso dabei wie Tommy Jakobsen und Tore Vikingstad von
der DEG und Paul Dyck, Shayne Wright und Steffen Ziesche von den
Krefeldern. Nähere Infos erhält man ab der 1. Februarwoche unter www.eishockeycruise.de.
(S. Palaser)