Scorpions gewinnen erstes Hannover-Derby
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Zuschauer in der TUI Arena erlebten ein rassiges Hannover-Derby, in dem die
Hannover Indians 40 Minuten lang die Partie offen gestalten konnten. Dennoch
hatte am Ende der Favorit am Ende mit 4:2 die Nase vorn, und konnte das
Hinspiel um die inoffizielle Stadtmeisterschaft für sich entscheiden.
Die
Scorpions, die ohne S. Goc (Urlaub), Köttstorfer (Mittelfußbruch) und
Festerling (Leistenprobleme) antraten, hatten den besseren Start.
Indians-Keeper Mastic zeigte sich nach vier Minuten allzu lässig, ließ einen
harmlosen Schuss nach vorne abprallen, den fälligen Nachschuss verwerte
Herperger zur 1:0 Führung. Die Indians ob des Rückstandes unbeeindruckt, hatten
dennoch Glück das Brimanis (7.), Herperger (10.) und Vikingstad (12.) die
Führung für ihr Team nicht ausbauten, sondern jeweils aus aussichtsreichen
Positionen verzogen. Quasi aus dem Nichts fiel der Ausgleich für den
Zweitligaaufsteiger. Mizzi (13.) zog von kurz hinter der Mittellinie ab, sehr
zur Überraschung von Scorpions-Torsteher Szuper der beim Puckeinschlag keinerlei
Reaktion zeigte. Die knapp 4000 Indians-Fans waren aus dem Häuschen, wurden
aber nach 18 Minuten ruhiger. Mit einem Handgelenkschuss aus dem Halbfeld
erzielte Mitchell die erneute Führung für die Gastgeber.
Zum
Mittelabschnitt merkte man dem DEL-Ligisten die Strapazen vom Turnier in der
Schweiz an, sie kamen ersten gestern Abend aus dem Alpenland zurück. Die
Indians weiterhin im Vorwärtsgang und körperlich agierend, hatten durch einen
Penalty in der 23. Minute die Chance auf den erneuten Ausgleich. Jedoch ging
Del Monte´s Schussversuch kläglich in die Bande. Sieben Minuten später der mehr
als verdiente Ausgleich, als Szuper einen Abpraller nicht kontrollieren konnte
und Mizzi ohne Mühe zum erneuten Ausgleich einschob. Seinen Patzer wieder wett
machte der ungarische Keeper in der 37. Minute, als er zweimal in Folge im
allerletzen Moment grandios rettete.
Zum
Schlussabschnitt kamen die Scorpions noch einmal mit der zweiten Luft aus der
Kabine. Sie ließen die Scheibe laufen, und kamen in den Anfangsminuten zu drei
guten Chancen. Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Scorpions Wolf und
dem Indians-Verteidiger Priebsch, ging Kapitän Boos mit gutem Beispiel voran
und sorgte für die Vorentscheidung. Sein Schuss ging über Mastic´s Fanghand zum
3:2 in die Maschen. Die Scorpions in den Schlussminuten mit Vorteilen, kamen
drei Minuten vor dem Ende noch zum vierten Treffer. Cottreau zog vor das
Indians-Tor und markierte den 4:2 Endstand.
Scorpions-Trainer
Hans Zach rechnete nach eigenen Aussagen zum Schlussdrittel nicht mehr mit
einem Sieg seiner Mannschaft, war aber dennoch zufrieden. „Im letzten Drittel
hat meine Mannschaft die Scheibe laufen lassen, ein Riesenkompliment dafür an
das Team. Ich war froh das die Indians heute eine so kampfstarke Mannschaft ins
Spiel brachten, dadurch war es heute ein echter Härtetest für uns. Das war
heute ein Fest für die Fans. Die Indians-Fans erinnern mich teilweise an die
Fans von der Brehmstraße“, so der Scorpions-Trainer auf der Pressekonferenz.
Sein Gegenüber Craig Streu sah noch Verbesserungsbedarf bei seinen Spielern:
„Die Scorpions sind eine gut organisierte Mannschaft, für uns heute einen Tick
zu schnell. Sie lassen die Scheibe schnell laufen. Wir machen noch zu viele
kleine Fehler, aber wir haben noch etwas Zeit zum korrigieren.“
Jens
Wilke