Scorpions: Erstmals ohne Heimpunkt
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeIn einer äußerst packenden Partie unterlagen die Hannover Scorpions am Sonntagnachmittag den Eisbären aus Berlin denkbar knapp mit 1:2, und blieben damit erstmals in dieser Saison ohne Heimpunkt.
Das Spiel: Das Spiel begann mit einem Offensivfeuerwerk der Hauptstädter. Von der ersten Sekunde an schnürten sie die Scorpions in deren eigenen Drittel ein, hatten in den ersten drei Minuten fünf Chancen der hochkarätigsten Kategorie. Die Führung für die Eisbären wäre mehr als verdient gewesen, doch Alex Jung im Tor und das Glück retteten vorerst für die Niedersachsen. Als diese das erste Mal vor Zepp´s Gehäuse auftauchten zeigten auch die Hannover ihre Offensivqualitäten. Brimanis stocherte den Puck ins Tor, doch Hauptschiedsrichter Roland Aumüller konnte beim anschließenden Videostudium nicht erkennen das der Puck die Torlinie überquert hatte. Die Partie nun von diesem Zeitpunkt ausgeglichener, beide Teams mit hohem Tempo und auch mit Möglichkeiten zum Torerfolg. Wie auch nach 15 Minuten, als Andreas Morczinietz einen Abpraller von Rob Zepp nicht nutzen konnten. Sein Schuss wurde im letzten Moment von einem Berliner Schläger abgefälscht. In der 18. Minute wurde die Drittelpause vorgezogen. Aumüller prallte an der Bande mit einem Scorpions-Akteur zusammen, und musste daraufhin behandelt werden.
Zu Beginn des zweiten Drittels der nächste Aufreger. Christoph Gawlik checkte Stephane Robitaille an der Bande (23.). Der Scorpions-Verteidiger musste rausgetragen werden. Für Gawlik war dennoch die Partie beendet, er bekam eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Hausherren danach fast sieben Minuten in Überzahl, agierten aber zu überhastet. Sie schafften es zu selten sich im Berliner Drittel festzusetzen. Man merkte das Fehlen der zwei Offensivsäulen, denn auch Sascha Goc fehlte den Scorpions. Goc musste bereits im ersten Durchgang verletzt in die Kabine zurück. Die Berliner ihrerseits fuhren immer wieder gefährliche Konter, so wie Stefan Ustorf in der 26. Minute. Nach einem feinen Solo konnte er erst im letzten Moment entscheidend gestört werden. Danach der Ex-Meister in personeller Überlegenheit, und schlug zu. Felski´s Schuss konnte Jung nicht festhalten, so stand Jens Baxmann goldrichtig und vollendete zur Führung für sein Team. Die Scorpions keineswegs geschockt. Morczinietz mit der Gelegenheit im Konter, wurde nur zwei Minuten nach der Berliner Führung Penaltyreif gefoult. Den folgenden Penalty vergab aber, der ansonsten sehr auffällige, Thomas Dolak kläglich. Jener Dolak war es auch, der in der 36. Minute Chris Herperger mustergültig bediente. Herperger hatte anschließend keine Mühe hatte den Puck im Winkel des Berliner Gehäuse unterzubringen.
So ausgeglichen wie der Mittelabschnitt verlief auch das dritte Drittel. Die Gäste, mit dem größeren Druck aus der Kabine gekommen, hatten nach 42 Minuten das Glück auf ihrer Seite. Jung ließ einen Schuss von Ustorf abprallen und Nathan Robinson lochte zur erneuten Führung für sein Team ein. Nur 30 Sekunden später die Chance für das Zach-Team zum Ausgleich. Jonas Lanier lief plötzlich alleine auf das Berliner Tor zu, doch er verzog bei seinem Versuch. Die Hausherren versuchten alles, kämpften, rannten - jedoch ohne Erfolg. Auch als Hans Zach seinen Keeper 67 Sekunden vor Schluss rausnahm, sollte der Ausgleich nicht gelingen. Die Eisbären standen gut in der Defensive und ließen am Ende nichts mehr anbrennen.
Stimmen: Hans Zach: „Es war heute ein unglücklicher Tag für uns. Es begann mit dem nicht gegebenen Tor, was jetzt aber kein Vorwurf an den Schiedsrichter sein soll, und wir hatten es nach den Ausfällen von Goc und Robitaille schwer. Dennoch hat die Mannschaft super gekämpft, alles versucht. Wir hoffen die beiden in der nächsten Woche zur Verfügung zu haben. Morgen werden wir sehen, wie schwer die Knieverletzungen bei den beiden sind.“
Don Jackson: „Wir mussten heute hart kämpfen. Hannover war im letzten Drittel sehr gut und hatte auch gute Chancen zum Torerfolg.“
Tore:
0:1 (31:37) Baxmann (Felski, Robinson) 5-4; 1:1 (35:56) Herperger (Dolak, Schneider); 1:2 (41:11) Robinson (Felski)
Strafen: Hannover 10 – Berlin 14 + 5 +20 für Gawlik
Schiedsrichter: Aumüller, R.
Zuschauer: 4795
Jens Wilke