Scorpions: Erneute Niederlage vor eigenem Publikum
Scorpions erlegen tapfer kämpfende Wölfe
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Mit einem 1:2 gegen die Kölner
Haie verloren die Hannover Scorpions auch ihr zweites Heimspiel in dieser
Saison. Dennoch holten die Niedersachsen einen Extrapunkt, denn die Gäste aus
dem Rheinland gewannen erst nach Penaltyschiessen.
Das Spiel:
Im ersten Durchgang bekamen die 4523 Zuschauer temporeiches,
abwechselungsreiches Eishockey zu sehen, jedoch ohne die ganz großen
Tormöglichkeiten. Beide Teams im Vorwärtsgang, trafen aber spätestens vor dem
Tor auf jeweils gut eingestellte Abwehrreihen. So dauerte es 15 Minuten ehe die
Fans in der TUI-Arena jubeln durften. Die Hausherren mit zwei Mann in Überzahl,
konnten sich im Kölner Drittel festsetzen. Der Puck kam zu Eric Schneider, der
täuschte Keeper Tavis Scott und schob zur Scorpions-Führung ein. Martin Hlinka
hatte zwei Minuten später die Chance zum zweiten Treffer, doch Scott hielt
großartig. Wie in der Vorwoche sollte das Schicksal kurz vor Drittelende die
Scorpions aufsuchen. Die Haie in Überzahl und 18 Sekunden vor der Sirene
fälschte Ivan Ciernik einen Schlagschuss unhaltbar für Alex Jung ab.
Ähnliches Bild im
Mittelabschnitt, mit der Ausnahme das die Gastgeber leichte Vorteile auf ihrer
Seite hatten. Es gab kaum Unterbrechungen, es schien als wollten beide Teams den
Zuschauern noch einen schönen Spätsommernachmittag gönnen. Aufreger im zweiten
Drittel gab es in der 35. Minute, als die Mannschaft von Hans Zach 4-5
Einschussmöglichkeiten in Folge hatten. Kölns Verteidiger Stephane Julien holte
vier Minuten später den ganz großen Hammer raus, doch sein Schuss prallte aber
von der Unterkante der Latte wieder ins Spielfeld zurück.
Die Rheinländer hatten im
letzten Drittel die größeren Spielanteile. Irgendwie immer wieder einen Schritt
schneller, machten sie den Scorpions das Leben schwer. Als Sean Tallaire zwölf
Minuten vor Schluss die größte Chance frei vor Jung vergab, kamen die
Niedersachsen wieder in die Partie. Sie bissen sich ins Spiel zurück und hatten
durch Thomas Dolak (54.) die dickste Chance, als der Stürmer frei zum Schuss
kam.
Ähnlich wie die 60 Minuten
vorher, gestaltete sich die Verlängerung. Das Spiel wogte hin und her, mit
leichten Vorteilen auf Seiten der Haie. Die mitgereisten Fans der Domstädter
hatten schon den Torschrei auf den Lippen als Marcel Müller sich nach 63 Minuten
durchtankte, doch sein Abschluss endete am Pfosten.
Genauso dramatisch wie die
Verlängerung war das anschließende Penaltyschiessen. Im ersten Durchgang waren
die die Scorpions Matt Dzieduszycki, sowie für die Haie Mats Trygg erfolgreich.
Der achte Penalty sollte der Entscheidende sein. Nachdem Mike Green für sein
Team verschoss, war es Ivan Ciernik vorbehalten die zwei Punkte für die Kölner
fix zu machen.
Die Stimmen:
Hans Zach: "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Jeder Verlierer wäre heute ein
unglücklicher Verlierer gewesen. Wir haben heute gut gekämpft, deswegen bin ich
dennoch sehr zufrieden. Genauso das wir jetzt nach vier Spielen acht Punkte
haben."
Doug Mason: "Es ist immer kein
guter Start, wenn man nach 19 Sekunden bereits ein Überzahlspiel hat. Durch die
vielen Strafen die folgten sind beide Teams nicht richtig in Schwung gekommen.
Im zweiten Drittel spielte Hannover mit mehr Intensität, während wir im letzten
Drittel besser waren und auch Chancen hatten. Am Ende haben wir die Lotterie
gewonnen."
Am Rande:
...war die Tatsache interessant, das mit Andreas Renz, Mirko Lüdemann und Tino
Boos drei Spieler auf dem Eis waren, die bislang die meisten DEL-Einsätze
absolviert haben. Auch bei den Trainer waren Dauerbrenner dabei. Hans Zach und
Doug Mason sind die momentan dienstältesten Trainer der
Deutschen-Eishockey-Liga.
Tore:
1:0 (14:56) Schneider (Dolak, Goc) 5-3
1:1 (19:42) Ciernik (Julien, Lüdemann) 4-3
1:2 (65:00) Ciernik GWS
Strafen: Hannover 14 +10 für
Schneider – Köln 16
Schiedsrichter: Piechaczek
(Ottobrunn)
Zuschauer: 4523
Jens Wilke