Scorpions: Erleichterung nach dem 3:1 Sieg gegen Iserlohn

Nach dem 3:1 Erfolg über die Iserlohn Roosters haben die
Hannover Scorpions es in der eigenen Hand, die direkte Qualifikation für die
kommende Play-Off-Runde zu schaffen.
Das Spiel: Die Erleichterung bei den Protagonisten
der Hannover Scorpions war ihnen nach dem Spiel anzusehen. Auf dem Eis hüpfte
die Mannschaft gemeinsam mit ihren Fans, die selbiges auf den Rängen taten, die
Verantwortlichen um Marco Stichnoth und Hans Zach strahlten um die Wette. Nach
den vorausgegangen 60 Minuten hatten sie auch allen Grund dazu. Denn alltäglich
sind Heimsiege bei den Scorpions , bei 13 Heimniederlagen, in dieser Saison
nicht.
Dennoch begannen die Hausherren vor den 8370 Zuschauern
druckvoll. Nach 30 Sekunden schafften innerhalb kürzester Zeit Eric Schneider,
Brad Tapper und Dan Lambert es nicht, den Puck im Iserlohner Tor
unterzubringen. Es war im ersten Durchgang einer der wenigen Aufreger vor
beiden Toren, denn beide Mannschaften boten den Fans über die gesamte Spielzeit
zwar eine ungemein spannende Partie, aber gerade im Anfangsdrittel ein
zerfahrenes Spiel. Die erste Iserlohner Duftmarke setzte Mark Greig (8.), bei
der Alex Jung im Scorpions Tor einige Mühe hatte. Dennoch folgerichtig und
verdient die Führung für die Niedersachsen. In der 16. Minute verwertete
Andreas Morczinietz einen Abpralle im Fallen zum 1:0. Doch die Gäste-Antwort
folgte kurz vor der Pausensirene. Robert Hock zeigte seinem Ex-Trainer und
seinen alten Kameraden was ihn so gefährlich macht. Mit einem atemberaubenden
Solo und der anschließenden Kaltschnäuzig versenkte er den Puck im Gehäuse von
Jung. Nicht wenige sprachen von einem der schönsten Tore, das die TUI-Arena je
gesehen hat.
Im Mittelabschnitt wurde den Fans eine Steigerung geboten.
Die Scorpions weiterhin im Vorwärtsgang, hatten bis zur 30. Minute 2-3 Chancen
zur erneuten Führung, ehe zur „Halbzeit“ die Roosters besser ins Spiel kamen.
Auch dank einiger Strafzeiten gegen die Hannoveraner drängten sie ihren Gegner ins eigene Drittel,
schafften es aber nicht aus ihrer leichten Überlegenheit Kapital zu schlagen.
Die Zach´schen Jungs bedienten sich in dieser Phase des Spiels ihrer
erfolgreichen Auswärtstaktik, versuchten über eine sichere Deckung und Kontern
zum Torerfolg zu kommen. Mit Erfolg. 37 Minuten waren absolviert, da lief Eric
Schneider einen dieser Konter, passte zu Jason Ulmer und jener traf zum 2:1.
Im letzten Drittel ein kaum verändertes Bild. Die
Sauerländer weiter mit dem Bestreben den Ausgleich zu erzielen, waren aber nicht
in der Lage die Deckung der Scorpions zu knacken. Ein weiterer Konter gegen die
Gäste brachte demzufolge auch die Entscheidung. Nach einer schönen Vorarbeit
von Brad Tapper hatte erneut Ulmer (50.) keine Mühe den dritten Treffer seiner
Mannschaft zu erzielen. In der restlichen Spielzeit hatte Morczinietz drei
Minuten später die Chance zum 4:1, doch er traf das leere Tor nicht. Auch als
Iserlohns-Coach Geoff Ward seinen Keeper Dimitrij Kotschnew nach 58 Minuten vom
Eis nahm, gelang beiden Teams kein weiterer Treffer.
Am Rande: Hans Zach war natürlich nach dem Spiel
zufrieden, auch ob der Umstände mit denen seine Mannschaft unter der Woche zu
Kämpfen hatte. Eine Grippewelle grasierte in der Kabine, und auch dank zweier
Sperren für Eric Nickulas und Todd Simpson ging sein Team ersatzgeschwächt in
die freitägliche Partie. „Ich bin froh über die drei Punkte. Es war ein hartes
Stück Arbeit. Man hat uns angemerkt, das 5-6 Spieler unter der Woche nicht
mittrainieren konnten, sie krank waren. Dennoch haben wir hart gearbeitet, gut
gekämpft und sind über einen Kraftakt zum Sieg gelangt“, sprach Zach auf der
Pressekonferenz, warnte aber gleichzeitig davor die nächsten Heimspiele gegen
Berlin, Hamburg und Frankfurt als Selbstgänger anzusehen. „Gegen alle vier Mannschaften
(Anm.: incl. Iserlohn) haben wir daheim nur fünf Punkte geholt. Man muss die
Kirche im Dorf lassen und auf dem Boden bleiben. Es ist zu Haus schwieriger zu
spielen, man muss einen kühlen Kopf bewahren.“
Statistik: 1:0 (15:30) Morczinietz (Robitaille,
Hisey) 4-4; 1:1 (19:45) Hock (Tiley, Greig); 2:1 (36:22) Ulmer (Schneider,
Lambert); 3:1 (49:59) Ulmer (Hlinka, Tapper)
Strafen: Hannover 12 – Iserlohn 14
Schiedsrichter: Deubert
Zuschauer: 8370
Jens Wilke