Scorpions enttäuschen ihre Fans

Mit dem 2:5 in der gestrigen Partie gegen die Mannheimer
Adler erlitten die Hannover Scorpions im Kampf um Platz sechs einen Rückschlag
und konnten in keinster Weise an die Leistung vom Spiel gegen Düsseldorf
anknüpfen.
Das Spiel: So
ungewohnt der Spieltermin an einem Mittwochabend war, so bescheiden war auch das
Geschehen auf dem Eis. Spekulierte man bei den Scorpions insgeheim mit einem
Kraftverlust durch das gestrige Pokalspiel der Adler in Bremerhaven, so hatte man
sich getäuscht. Von Beginn an bestimmten die Badener die Partie, und auch das
zeitige Führungstor spielte dem Team von Greg Poss in die Karten. 76 Sekunden
waren absolviert da zappelte der Puck zum ersten Mal im Gehäuse von
Scorpions-Keeper Alex Jung. Adler-Kapitän Rene´ Corbet nutzte eine Konfusion in
der Verteidigung der Hausherren, und lochte ohne jede Mühe zum 1:0 aus Sicht
seiner Mannschaft ein. Schiedsrichter Daniel Piechaczek erkannte nach Studium
der Videoaufzeichnung den Treffer an. Der Unparteiische schien Gefallen am
Videoschauen gefunden zu haben. Einen weiteren Mannheimer Treffer verweigerte
der Referee nach intensivem Schauens der Aufzeichnungen die Anerkennung (6.).
Zwar hatten die Landeshauptstädter durch Derek Bekar (8.) oder auch durch
Thomas Dolak (18.) Chancen zum Ausgleich, doch machten die Scorpions nicht
unbedingt den Eindruck heute das Spiel gewinnen zu können. Erneut Corbet
schraubte in der 19. Minute die Mannheimer Führung auf 2:0, doch die Hausherren
blieben im Spiel. Im Gegenzug setzte sich Andreas Morczinietz durch und lupfte
den Puck unter die Latte zum Anschlusstreffer.
Auch im zweiten Drittel ging die Multimediashow des Herrn
Piechaczek weiter. Rene´ Röthke schoss in der 26. Minute das vermeintliche 2:2,
jedoch verweigerte der Mann vom Ammersee auch hier dem Torjubel die
Bestätigung. Danach agierten wieder die Gäste. Christoph Ullmann konnte Jung
drei Minuten später nicht überwinden, sein Teamkollege Ronny Arendt machte es
besser. Just als eine Strafzeit Jason Ulmer ablief erzielte der Mannheimer
Angreifer den dritten Treffer für die Adler (30.). Bezeichnend für die
Angriffsbemühungen der Hannoveraner war die Szene in der 36. Minute.
Adler-Torwart Ilpo Kauhanen lag bereits geschlagen auf dem Eis, Eric Nickulas
durfte sich die Ecke aussuchen, entschied sich jedoch dafür den Puck direkt auf
den Deutsch-Finnen zu zielen. Auch der neue Liebling der Scorpions-Anhänger
Andy Reiss scheiterte mit seinem Versuch zwei Minuten vor der Pausensirene.
Hoffnungsvoll, aus Sicht der Gastgeber, begann die
Anfangsphase des letzten Drittels. Bemüht den Anschluss zu finden, wurden die Scorpions
belohnt. Nachdem der Puck durch die ganze Mannheimer Defensiv rutschte, stand
Eric Schneider goldrichtig und erzielte das 2:3 (45.). Doch sollte die
aufkommende Hoffnung im Scorpions-Lager nicht lange währen. Vier Minuten nach
dem Anschlusstreffer war es erneut Arendt der mit einem Schlagschuss das 2:4
erzielte. Als in der 52. Minute Pascal Trepanier auch noch den fünften
Mannheimer markierte, war die Stimmung in der Arena endgültig auf dem
Nullpunkt. Laut wurde es nur noch bei einer handfesten Rauferei Sekunden vor
der Schluss-Sirene. Todd Simpson war mit einem Kniecheck von Tomas Martinec
überhaupt nicht einverstanden und ließ seinem Unmut am Übeltäter freien Lauf.
Am Rande: Auf der
anschließenden Pressekonferenz gratulierte Scorpions-Trainer Hans Zach den
Adlern zum Sieg: „Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen, sie haben gezeigt
warum sie Tabellenführer sind. Sie waren die spielbestimmende Mannschaft und
technisch sehr stark.“ Adler-Coach Greg Poss war ob des zweiten Sieges
innerhalb von 24 Stunden natürlich zufrieden: „Wir hatten gestern in
Bremerhaven ein hartes Spiel. Ich war positiv überrascht wie wir heute begonnen
haben und das erste Drittel dominiert haben.“
Statistik:
0:1
(1:16) Corbet (Methot, Jaspers); 0:2 (18:13) Corbet (Jaspers, Methot); 1:2
(18:23) Morczinietz (Simpson, Pyka); 1:3 (29:25) Arendt (Sloan, Robinson); 2:3
(44:24) Schneider (Dolak, Goc) 5-4; 2:4 (48:38) Arendt (Girard, Martinec); 2:5
(51:13) Trepanier (Ancicka, Shantz) 5-4
Strafen: Hannover 18 + 10 für Simpson – Mannheim 26 + 10 für Martinec
Schiedsrichter: Piechaczek
Zuschauer: 6266
Jens Wilke