Scorpions: Bitteres Saisonende in der 92. Spielminute

Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeScorpions erlegen tapfer kämpfende Wölfe
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Mit

einem Treffer in der zweiten Verlängerung entschieden die Düsseldorf Metro

Stars die entscheidende Partie um den Einzug in die Play-Offs gegen die

Hannover Scorpions. Es war eine Partie die es im deutschen Eishockey selten

gab, und keinen Verlierer verdient gehabt hätte.

Das Spiel: Wenn es im Fußball

sogenannte „geile Tore“ gibt, so darf man die abgelaufenen 92 Minuten getrost

ein „geiles Stück Eishockey“ nennen. Beide Teams boten den Fans in der TUI-Arena

gerade im ersten Durchgang furioses Eishockey, mit feinstem Coast-to-Coast-Eishockey.

Die Gäste vom Rhein erwischten den besseren Start, hatten mit zwei

Schlagschüssen die ersten Chancen. Danach kamen die Scorpions, dank zweier

Überzahlspiele, zu den ersten Möglichkeiten. Beide Mannschaften agierten mit

offenem Visier, ließen den Zuschauern und sich selbst keine Zeit zum Durchatmen.

Bald-Scorpions-Akteur Klaus Kathan (8.) scheiterte mit der nächsten großen

Chance im Nachschuss, ehe Mike Green und Eric Schneider für die Scorpions bei

personeller Überlegenheit nur eine Minute später in jeweils aussichtsreichten

Positionen scheiterten. Den Fans der Gastgeber stockte in der 14. Minute der

Atem, als Jamie Wright allein auf Alex Jung zufuhr, im Abschluss aber den

Scorpions-Keeper anschoss. Fast im Gegenzug scheiterte Tino Boos auf der

anderen Seite.

Nicht

minder spektakulär gestaltete sich der Mittelabschnitt. Beide Mannschaften

ließen es zwar etwas langsamer angehen, was aber nichts an der Intensität und

Spannung in dieser entscheidenden Partie änderte. Jason Pinizzotto setzte nach

26 Minuten die erste Duftmarke für sein Team. Sein Schuss verfehlte knapp das

Tor der Scorps. Adam Mitchell scheiterte bei einem Konter vier Minuten später,

während es sein Teamkollege Rainer Köttsdorfer es eine Minute später besser

machte. Bei angezeigter Strafe für die Metro Stars brachte der gelernte

Verteidiger den Puck im Düsseldorfer Tor unter. Nach Videobeweis fand die

Führung durch die beiden Hauptschiedsrichter die Anerkennung. Die Rheinländer

zeigten sich keineswegs geschockt, sie gaben nur zwei Minuten später die Antwort.

Bei Überzahl und glänzender Vorarbeit durch Daniel Kreutzer und Tore Vikingstad,

fand Kathan am kurzen Pfosten die Lücke und markierte den Ausgleich. Jamie

Storr (34.) rettete seiner Mannschaft das Remis, als er bei einem Schuss von

Schneider glänzend reagierte.    

Im

vermeintlichen letzten Drittel das gleiche Bild. Beide Teams schenkten sich

nichts, zogen ihre begeisterten Fans in den Bann. Wright (43.) verfehlte nur

knapp mit seinem Schlagschuss, wie auch Tore Vikingstad in der 51. Minute. Jung

lag schon geschlagen am Boden, der Düsseldorfer Stürmer hob den Puck über das

Tor. Im Anschluss rettete Jung im letzten Moment beim Schlagschuss von

Korbinian Holzer. Dramatik pur bot die Schlussphase. Mitchell (57.) hatte Pech,

als Andrew Hedlung seinen Schuss von der Torlinie kratzte. Nickulas brachte es

eine Minute später nicht fertig, den Puck im leeren Tor unterzubringen.

Mit

einem Mann mehr auf dem Eis ging für die Scorpions in die Verlängerung. Marian

Bazany bekam mit der Sirene zwei Strafminuten. Die Hausherren bauten enormen

Druck auf, konnten aber diesen Vorteil nicht nutzen. Nur langsam konnten sich

die Düsseldorfer von dieser Umklammerung lösen. Die Fans standen auf ihren

Sitzen, und bekamen noch eine weitere Zugabe. Nach 80 Minuten stand es immer

noch 1:1 Unentschieden. Beim Gang in die Kabinen bekamen sich Sascha Goc und

Hedlung in die Haare. Die Folge waren sechs Strafminuten für den Hannoveraner,

deren vier für den Düsseldorfer. Nach der anschließenden Überzahl für die

Gäste, hatte Adam Mitchell zweimal den Matchball in de Hand. Erst verzog er

freistehen (83.), fünf Minuten später zeigte Storr einen Big Save, als er

Mitchell´s Schuss aus dem Winkel fischte. So sollte nach 92 Minuten die

Entscheidung fallen. Konfusion vor dem Scorpions-Gehäuse, irgendwie brachte

Brandon Reid den Schläger an den Puck, und vom Innenpfosten ging der Puck zur Entscheidung

über die Linie.

Stimmen: Hans Zach

(Hannover): „Es war ein sehr gutes Spiel. Kampfintensiv und Diszipliniert.

Keiner hat es verdient gehabt zu verlieren. Hut ab vor meiner Mannschaft, das

sie so eine Leistung abgeliefert haben. Sowas muss uns stärker machen, wir

schauen vorwärts.“
Lance

Nethery (Düsseldorf): „Wir haben ein Riesenspiel von beiden Teams gesehen.

Jeder hatte es verdient zu gewinnen. Wir hatten am Ende das Quäntchen mehr Glück.

Es war hervorragende Werbung für das Eishockey. Respekt vor Hans´ Mannschaft.

Ich hätte hier auch als Verlieren sitzen können.

Statistik: 1:0 (30:11)

Köttsdorfer (Mondt, Hlinka) 6-5; 1:1 (32:19) Kathan (Van Impe, Vikingstad)

5-4; 1:2 (91:44) Reid (Pinnizzotto, Panzer)
Strafen:

Hannover 26 – Düsseldorf 20 + 10 für Storr
Schiedsrichter:

Aumüller, Jabuklov
Zuschauer:

4187

Jens

Wilke


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