Scorpions besiegen Tigers nach hartem FightHannover - Straubing 3:2

Wer der Spieler des Tages war, wurde nach Spielende klar und deutlich von den Fans der Scorpions klar gemacht. Nationalkeeper Dimitri Pätzold hatte seinem Team mit einem Dutzend Spitzenleistungen zu einem 3:2 verholfen, das vor dem Spiel niemand erwarten konnte, aber letztendlich hochverdient war.
Begonnen hatte die Begegnung von beflügelten Gastgebern, die nach dem 3:1 gegen Nürnberg wieder an sich glaubten. Es waren gerade einmal zwanzig Sekunden gespielt, da hatten nacheinander Hoggan, Herperger und Maki die Möglichkeit zur Führung, vergaben aber im Überschwung. Die scheinbar völlig überraschten Straubinger konnten sich nur mit Rettungsaktionen über Wasser halten, kassierten zwei Strafen (Stewart, Dotzler) kurz hintereinander und das erste und einzige 5:3-Powerplay des Abends nutzte Sascha Goc (3.), als er einen Gewaltschuss von Nationalverteidiger Andy Reiss zur Führung abfälschte. Die geschockten Niederbayern fanden nur mühsam zum Spiel zurück, immer wieder angetrieben von St. Jacques und Canzanello. Der Ausgleich wäre in dieser Phase durchaus möglich gewesen, als Ex-Scorpion Rene Röthke Dimitri Pätzold per Direktschuss prüfte und wenige Minuten später Hussey abzog, aber der Scorpions-Schlussmann ließ sich nicht überwinden. Wer so locker mit seinen Möglichkeiten, muss eigentlich schon dankbar sein, dass es im eigenen Kasten nicht einschlägt. Scorpions-Right-Wing Scott King hatte diese Möglichkeit, war aber mit seinem Pfostenschuss zu präzise.
Der zweite Spielabschnitt sah eine ausgeglichene Partie, in der zuerst die Scorpions, im zweiten Teil die Straubinger die Hose an hatten. Die erste Möglichkeit hatte Patrick Buzas aber dieser fand in Tigers-Keeper Guryca seinen Meister. Die Tigers wiederum brachten kein geordnetes Aufbauspiel zu Stande, da die Gastgeber mit großem Kraftaufwand dagegen hielten und den Gästen einfach kaum Tormöglichkeiten gestatteten. Lediglich Sparre und Schönberger konnten sich durchsetzen, aber Scorpions-Schlussmann Pätzold war nicht zu überwinden. Der Bruch im Spiel der Hannoveraner war sicherlich die Strafe gegen Patrick Buzas, als der sich mit Canzanello an der Bande beharkte, aber, sehr überraschend für alle, alleine auf die Strafbank musste. Jetzt nahmen die Straubinger mit sehr rustikalen Methoden das Heft in die Hand, standen einmal sogar mit 3:1 vor Pätzold – und ließen diesen zum Helden werden.
Wie man Tore schießt, zeigten dann die Scorpions dem Tabellensiebten, der bis zu diesem Zeitpunkt seinen guten Tabellenstand nicht nachweisen konnte, bereits nach 45 Sekunden. Maki bediente von rechts Herperger und dieser lenkte in der Luft die Spielscheibe an Guryca vorbei zum 2:0 ein. Ein Klassetor! Tatenlos wollten sich die Bayern nun wirklich nicht geschlagen geben und die erste, wirklich effiziente Aktion im dritten Drittel, landete gleich zum Anschlusstor durch Daniel Sparre (44.) im heimischen Kasten. Wer jetzt jedoch gedacht hätte, dass die Straubinger die totale Offensive suchen würden, sah sich getäuscht. Die Scorpions übernahmen das Kommando und hatten Glück, dass der erste echte Fehler von Tigers-Goalie Jan Guryca, als er einen Daschner-Schuss prallen ließ, von Daniel Sulkovsky zum 3:1 ausgenutzt wurde. Jetzt warfen die Bayern alles nach vorne, während die Gastgeber auf Konter lauerten. Dotzler, Germyn, Hussey, Meunier – sie alle scheiterten mit ihren Offensivversuchen an Dimitri Pätzold. Zwei Minuten vor Schluss versuchte dann Tigers-Coach Bernhard Englbrecht mit der Herausnahme von Guryca alles, hatte auch mit dem Anschlusstor von Calvin Elfring (59.) Erfolg, aber es sollte nicht reichen. Am Ende siegten die Hannoveraner auf Grund einer tadellosen kämpferischen Leistung verdient mit 3:2 gegen Straubing Tigers, die den angebotenen Kampf viel zu spät annahmen. Straubings-Trainer Bernhard Englbrecht: „Eine schmerzhafte, völlig unnötige Niederlage.“ Scorpions-Coach Toni Krinner: „Wir konnten nur mit fünf Verteidigern (ohne Stephan Wilhelm) antreten und mussten im Spiel auf drei Blöcke wechseln. Das hat Kraft gekostet und ich bin daher besonders froh, wie die Mannschaft diese Probleme weggesteckt hat.“