Scorpions besiegen Panther im ersten Finalspiel verdient mit 3:1
Der erste Schritt ist getan. Die Hannover Scorpions gewannen das erste Finalspiel vor 7596 Zuschauern durch ein sehr starkes erstes Drittel verdient mit 3:1 und führen in der Best-of-five-Serie mit 1:0.
Pünktlich begann das erste Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft zwischen den schwarz-rot gewandeten heimischen Scorpions und den hellgrauen Panthern aus Augsburg. Der Beginn stand ganz unter dem Eindruck zweier sich respektierender Teams, die kontrolliert aus der Defensive heraus agierten. Dann in der vierten Minute die erste große Möglichkeit für Hannovers Adam Mitchell, als er Endras im Augsburger Tor schon ausgespielt hatte, aber zu weit abgedrängt den Puck nicht mehr im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Eine Minute später hatte Wolf eine Schussmöglichkeit, verzog aber. Jetzt schwamm Augsburg kurzfristig, Hannover zog ein Powerplay auf, vergab aber. Augsburg wirkte seltsam gehemmt, ließ sich deutlich in die Defensive drücken. Gegen Mitte des ersten Drittels musste Beechey auf die Strafbank und jetzt bekam Endras und seine Defensive richtig was zu tun. Nacheinander verpassten Reiss und Dolak. Die Schwaben versuchten weiter ihr Glück mit Kontern und Connor prüfte Scott derart, dass dieser in sein Tor fiel, der Puck aber draußen blieb. In der Folge Hannover zwar optisch im Vorwärtsgang, die Gäste machten jedoch ihrem Namensgeber alle Ehre: Strikte Defensive und auf Konter lauernd. In der 18. Minute schien die heimische Führung nur noch eine Frage der Zeit, als Dolak und Vikingstad die Schwaben-Abwehr schwindlig spielten und drei Torchancen in 40 Sekunden kreierten, aber mit Pech an einem überirdisch haltenden Endras scheiterten. Kurz vor Drittelende noch einmal Aufatmen bei den Gästen, als Mitchell frei vor dem leeren Augsburger Tor stand, den Schläger aber. Unglaublicher Drittelstand - 0:0 bei offiziell 14:7 Torschüssen.
Das zweite Drittel begann wie das Erste geendet hatte. Die Gastgeber offensiv, die Gäste ließen die Bemühungen abprallen und versuchten jetzt auch ein bisschen mitzuspielen. Allerdings sah das Ganze unkonzentriert aus, und so hatten die Scorpions-Defender um Brimanis und N. Goc keine Mühe, brenzlige Situationen vor Scott zu vermeiden. Trotzdem sah jetzt Augsburg deutlich besser aus. Es wurde früher vorgecheckt und da das erste Drittel den Scorpions viel Kraft gekostet hatte, sah es jetzt optisch alles ausgeglichen aus. Aufregung dann in der 28. Minute vor Scotts Kasten, als Engelhardt (29.) frei zum Schuss kam aber deutlich verzog. In der Folgezeit blieb es spannend, als die Scorpions ein Überzahlspiel trotz hochkarätiger Chancen nicht ausnutzen konnten, aber im Gegenzug auch Glück hatten, als Olver (32.) zweimal am exzellent reagierenden Scott im Konter scheiterte. In der 35. Minute dann ein Aufstöhnen bei beiden Mannschaften, als Olver den Pfosten traf, und wenig später auch Rochefort knapp die Gästeführung verpasste. Es war deutlich - das erste Tor wäre eine Vorentscheidung und es fiel wie bestellt. Dzieduszycki kam aus kurzer Entfernung frei zum Schuss und überwand Endras nach 38 Minuten.
Das Abschlussdrittel sah zu Beginn einen stürmischen Gast. Beechey und Connor zwangen Scott zu absoluter Konzentration. Jetzt hatte sich das Bild geändert. Augsburg spielte mutig nach vorne und die Gastgeber setzten auf Konter. Als Wolf für die erste Scorpions-Strafe sorgte, spielten sich zwar turbulente Szenen vor Scott ab, aber dieser hielt sein Gehäuse rein. Im Gegenzug Kathan mit Riesenchance aber Big Save von Endras. Genau zur Drittelmitte dann das 2:0. Mondt passte in die Mitte, Hlinka hält die Kelle hin und hatte im Abschluss Glück. Jetzt warfen die Panther alles nach vorne und hatten Fortuna auf ihrer Seite. Connor kommt nach Alleingang sogar noch zum Schuss und tunnelt den unglücklich aussehenden Scott. Jetzt versuchten die Gäste alles, und unter Führung des immer noch spritzig wirkenden Olver setzten sich die Augsburger im hannoverschen Drittel fest. 100 Sekunden vor Schluss nahm AEV-Coach Mitchell seinen Keeper vom Eis, aber diese Maßnahme reichte nicht. Mit Cleverness überstanden die Scorpions die Phase und konnten durch Herperger per Empty-Net-Goal zum 3:1 Endstand ein netzen.
Stimmen: Hans Zach (Hannover): „Wir waren gut vorbereitet auf die Panther und auf das Spiel. Das Spiel hatte ein unglaublich hartes und hohes Tempo in dieser späten Saisonphase. Beide Mannschaften kämpften unglaublich.“
Larry Mitchell (Augsburg): „Hannover hat druckvoll begonnen, wir hatten alle Hände voll zu tun gehabt, da hatten wir Endras und Glück. Es war ein hochklassiges Spiel zweier starker Mannschaften. Hannover hat zwei Abwehrfehler von uns ausgenutzt. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist. Es war ein verdienter Sieg für Hannover."
Statistik: 1:0 (17:26) Dzieduszycki (Herperger, Mitchell); 2:0 (50:15) Hlinka (Mondt, Brimanis); 2:1 (52:16) James (Kohl, Endras); 3:1 (59:53) Herperger (Boos, Brimanis)
Strafminuten: Hannover 2 – Augsburg 8 + 10
Schiedsrichter: Piechaczek, Jablukov
Zuschauer: 7596
Manfred Schneider - Foto by www.MendaxPress.de