Scorpions besiegen harmlose DEGHannover - Düsseldorf 3:1
Die Grundvoraussetzungen ließen Schlimmes befürchten und so kam es dann auch, zumindest im ersten Drittel. Eine Düsseldorfer EG, die bei zwölf Punkten Rückstand auf den Tabellenvorletzten Wolfsburg frank und frei aufspielen konnte, und ein Tabellenachter, der der nervlichen Situation, drei Punkte gegen den Tabellenletzten reinholen zu müssen, am Anfang nicht gewachsen war. Die DEG, die weiterhin auf die etatmäßige Nummer 1 Bobby Goepfert verzichten musste, wollte ihre Nummer 2 Felix Bick schützen und baute von Anfang an eine Mauer auf, die nur schwer zu knacken war. Trotzdem waren Chancen vorhanden, wie bereits nach drei Minuten für Andreas Morczinietz oder zwei Minuten später für King und Green. In beiden Fällen zeigte sich Bick auf der Hut, obwohl man ihm seine Nervosität ansah und er relativ viele Pucks prallen ließ. Auf der anderen Seite hatte Scorpions-Nationalkeeper Dmitrij Pätzold viel zu häufig die Möglichkeit, sich auszuzeichnen, denn die hannoversche Verteidigung reagierte viel zu entspannt, ließ mehrfach die schnellen DEG-Stürmer Turnbull, Ridderwall, Bostrom und Martinsen nach Lust und Laune agieren. Besonders drastisch zeigte sich dies in den beiden Powerplay-Situationen, als es in insgesamt vier Minuten ganze vier Chancen zu verzeichnen gab, die DEG wiederum durch Ridderwall und Turnbull eine erstklassige Shorthander-Möglichkeit hatte. Dass die beiden Düsseldorfer es besser können, bewiesen sie schließlich in der 17. Minute, als Travis Turnbull der Scorpions-Defensive davon lief, bis zuletzt wartete und dann mit einem Sahnepass Carl Ridderwall (17.) bediente und dieser genau den Pltatz zwischen Pfosten und Pätzolds Schienen fand. Die Socprpions zeigten sich zwar geschockt, scheiterten jedoch in den Minuten bis zur Pause durch Alex Janzen, Blank und Green, bewiesen so Moral.
Diese Moral wurde dann bereits in der 21. Minute belohnt, als Gerrit Fauser (21.) per Rückhand, die Scheibe zum Ausgleich in die Maschen beförderte. Jetzt waren die Hausherren am Drücker, spielten das gesamte Drittel überlegen, stellenweise sogar mit fünf gegen fünf Powerplay, aber statt eines gerechtfertigten 5:1 stand es nach vierzig Minuten lediglich 2:1. Zuständig für die Führung war Sergej Janzen (33.), der es nach Blank und Hlinka versuchte und mit seinem Zirkelschuss an zwei, ihrem Torwart die Sicht verdeckenden, DEG-Verteidigern vorbei die Führung für sein Team besorgte. Wer jetzt jedoch erwartet hatte, dass der Tabellenletzte entschlossen auf den Ausgleich drücken würde, wurde enttschäustcht. Weiterhin wartete man auf die Angriffe der Hannoveraner und erst, als Sachar Blank auf die Strafbank wanderte, wandelte sich das Bild. Die DEG fing zaghaft an, die Offensive zu suchen, wurde im Powerplay einmal brutal ausgekontert und hatte Glück, dass Keeper Felix Bick gegen Gerrit Fauser mit einem absoluten Big Save das 1:3 verhindern konnte. Auf der anderen Seite musste gegen Drittelschluss Pätzold gegen Fischbuch und Rome auf der Hut sein, konnte mit starken Leistungen den Ausgleich verhindern.
Im dritten Drittel lautete nur die Frage, in wie weit die DEG den für den Ausgleich notwendigen Druck aufbauen könnte. Die Antwort muss für den rheinischen Fan hart ausfallen. Die Bemühungen war vorhanden, der Fleiß selbstverständlich auch, alleine das Ergebnis ließ deutlich zu wünschen übrig. Die Hannoveraner Verteidigung stand endlich felsenfest, ließ kaum noch was für seinen Keeper durch und wenn, dann war Pätzold der Fels in der Brandung. Lediglich zwischen der 45. Und der 50. Minute, als die Scorpions bei dem Versuch, mit langen Pässen die DEG-Defensive auszuhebeln und dabei mehr als einen Fehlversuch hinlegten, konnten Bazany, Long und Rome sich Möglichkeiten erarbeiten, die aber allesamt erfolglos blieben. Auf der anderen Seite zeigten die Scorpions ihren Fans beim Powerplay endlich einmal Effektivität. Ganze 19 Sekunden liessen sich die Hannoveraner Zeit, dann fetzte Ivan Ciernik (49.) eine schnelle Kombination mit Hlinka und Goc dem armen Bick unter die Latte. Damit war die Partie gelaufen, die wohl auch mit einem Goepfert im Kasten mit einer Niederlage für die DEG geendet hätte.
Als fairer Verlierer zeigte sich DEG-Coach Christian Brittig: „Das erste Drittel war in Ordnung. Im zweiten Drittel sind wir stark unter Druck geraten und konnten uns bei unserem Keeper Felix Bick bedanken, der sein bestes Spiel für uns gemacht hat und uns im Spiel hielt. Letztlich waren wir einer gestandenen Scorpions-Mannschaft unterlegen.“ Scorpions-Trainer Igor Pavlov: „Es war kein einfaches Spiel, weil der psychologische Druck immens war. Aufbauend auf einen starken Pätzold hat die Mannschaft ein tolles Spiel abgeliefert.“