Scorpions besiegen Eisbären dank "Steinmauer"

Gleich der erste Abschnitt bot den 4974 stimmungsvollen Fans ein rassiges Spiel. Die Hausherren von Beginn an mit Druck, übten auch dank eines guten Powerplayspiels (2.) enorme Torgefahr aus, doch der von Zepp gehütete Berliner Kasten blieb vorerst sauber. Wolf hatte nach sechs Minuten nach einer wahren Energieleistung die Führung auf der Kelle, doch der Scorpions-Youngster hatte Pech im Abschluss. Er und seine Teamkollegen machten es DEL-Debütanten Steinhauer im Tor zunächst leicht, hielten die Eisbären durch taktisches Geschick und starker Defensive vom eigenen Tor fern. Der 18-jährige Steinhauer reagierte in der achten Minute zweimal gegen Walser prächtig, entschärften so die ersten Berliner Möglichkeiten. Die Partie gestaltete sich in der Folgezeit ausgeglichen und spannend, und hatte zum Drittelende die letzten Höhepunkte im ersten Durchgang. Erst traf Scorpions-Verteidiger Brimanis (17.) nur den Pfosten, nur eine Minute später Goc mit einem Pfund von der blauen Linie an Zepp scheiterte.
Die mehr als überfälligen Tore fielen im Mittelabschnitt. Nach nur 13 gespielten Sekunden traf Mulock mit einem platzierten Schuss zur Gästeführung, die nicht lange Bestand haben sollte. Drei Minuten später war es Scorpions-Topscorer Mitchell, der aus spitzem Winkel den Ausgleich markierte. Jener Mitchell war es auch, der sich zur Mitte der Spielzeit für den nächsten Treffer verantwortlich fühlte. Gedankenschnell nutzte der Kanadier eine kurze Unaufmerksamkeit von Nationalkeeper Zepp, der den Puck liegen ließ, zur erstmaligen und umjubelten Führung. Das Spiel weiterhin auf hohem Niveau, mit vielen Torszenen, wobei die Mannen von Trainer Krinner dabei die meisten ungenutzt ließen. Bei eigener Überzahl in der 38. Minuten gab es zwei mehr als dicke Möglichkeiten den Vorsprung auszubauen, jedoch vergebens. Die Eisbären dagegen 25 Sekunden vor der zweiten Pause mit dem Ausgleich. Nachdem eine Minute zuvor Steinhauer glänzend gegen A. Weiß parierte, war der Nachwuchs-Goalie beim Schuss von Walser in den Winkel machtlos.
Das Spiel blieb auch in den letzten 20 Minuten spannend. Beide Teams mit guten Chancen, boten weiterhin ansprechendes Eishockey. Ein Powerplay brachte die erneute Führung für die Leinestädter. Mondt wurde freistehend in der 45. Minute wunderbar bedient, und hatte beim Abschluss keine Mühe den Puck im Berliner Tor unterzubringen. Die Berliner anschließend mit enormem Druck in Richtung des von Steinhauer gehüteten Tor, der mit jeder Chance der Hauptstädter förmlich über sich hinaus wuchs. Chance um Chance vereitelte der gebürtige Rosenheimer, und behielt auch in der hektischen Schlussphase die Ruhe und rettete mit dieser famosen Leistung seinen Scorpions den verdienten Sieg gegen den Ex-Meister.
Statistik: 0:1 (20:13) Mulock (Sharrow, Rankel); 1:1 (23:20) Mitchell (Herperger, Brimanis) 5-4; 2:1 (29:29) Mitchell (Mondt, Herperger); 2:2 (39:35) Walser (Rankel, Hördler); 3:2 (44:02) Mondt (Mitchell, Herperger) 5-4
Strafminuten: Hannover 4 – Berlin 10
Schiedsrichter: Schütz (Moers)
Zuschauer: 4974