Scorpions besiegen DEG vor toller Kulisse mit 3:2

6626 Zuschauer verirrten sich am Sonntagnachmittag in die Preussag Arena, um die Hannover
Scorpions im Abstiegskampf zu unterstützen und sorgten damit für den
bisherigen Saisonrekord. Das Publikum bekam jedoch zunächst eine starke DEG zu
sehen, die in der 5. Minute auch verdient in Führung ging. Nach der
Hälfte des ersten Drittels konnten die Scorpions froh sein, dass es
immer noch nur 0:1 stand. Man darf dabei allerdings nicht vergessen,
dass die Hausherren schon seit einigen Spielen nur über fünf Verteidiger
verfügen.
In der 18. fiel dann doch der glückliche Ausgleich durch Kapitän Lenny
Soccio, nach Vorlagen von Lööf und Youngster-Talent Björn Bombis, der
sich nun schon verdient in die erste Reihe gespielt hat. Mit diesem
Erfolgserlebnis im Rücken gingen die Scorpions in die Kabine und kamen
äußerst motiviert und spritzig wieder aus selbiger heraus. Nach nur 50
Sekunden im zweiten Drittel erzielte der Ex-Düsseldorfer Lenz Funk, der letzte Woche gegen die
Freezers seine Torflaute beendete, mit seinem zweiten Saisontreffer das 2:1
für die Scorpions. Danach entwickelte sich ein munteres Spielchen, bei
dem die Scorpione leichte Oberhand hatten, was die Chancen anging,
jedoch ihre Vorteile nicht in Treffer ummünzen konnten.
Zu Beginn des letzten Drittels hatten die Scorpions erneut Gelegenheit,
im Powerplay nachzulegen, doch nachdem man in diesem Spiel schon mehrere
Überzahlspiele in den Sand setzte, gelang Matthias Lööf endlich das
erlösende Powerplaytor (44.) Die Stimmung in der gut gefüllten Preussag Arena kochte über und die
Welle lief ein ums andere Mal ums Rund. Doch keine fünf Minuten später gab
es mit dem 3:2 Anschlusstreffer von Pat Mikesch einen kleinen Dämpfer.
Die verbleibende Spielzeit war noch lang genug und man war in dieser
Saison ja schon einiges gewohnt, doch diesmal gab es ein Happy End. Zwei
Minuten vor Schluss nahm die DEG nach einer Auszeit Trefilov zugunsten
eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch auch das verhinderte die
Düsseldorfer Niederlage nicht mehr. Die Zusschauer, die schon fünf Minuten
vor Schluss nichts mehr in ihren Sitzen hielt, klatschten und jubelten
die Scorpions mit einer Gänsehautstimmung zum Sieg.
Die Pressekonferenz war dann auch kurz und schmerzlos. DEG-Coach
Michael Komma fand, es war "ein enges Spiel, bei dem beide Teams
körperlich nicht auf höchstem Niveau agierten. Bei beiden sind viele
Spieler angeschlagen und wir waren einfach nicht so spritzig und
läuferisch schnell wie sonst." Gunnar Leidborg war "einfach nur froh über die fünf Punkte an diesem
Wochenende und sehr zufrieden mit meinem Team". Da Iserlohn zuhause gegen Hamburg verloren hat, beträgt der Abstand zum
12. Platz nur noch zwei Punkte und am Freitag steigt in Iserlohn dann das erste
kleine "Endspiel", bei dem die Scorpions mit einem Sieg erstmals seit
vielen Spieltagen die Abstiegsränge verlassen könnten, bei einer
Niederlage aber auch die Erfolge der letzten Tage wieder zunichte machen
können. Es bleibt also spannend. (S. Palaser)