Scorpions: Benefizspiel mit Hannover 96 voller Erfolg
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeIn der hannoverschen Preussag Arena konnte man am Samstagabend ein Benefizspiel der
besonderen Art verfolgen. Die Kufencracks der Hannover Scorpions
machten gemeinsame Sache mit den Fußball-Bundesligaprofis von Hannover 96, die
sich für den guten Zweck aufs Eis wagten. Ein Teil des Erlöses der
Veranstaltung kam dem Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder
zugute. Vor der großen Kulisse von 5783 interessierten Zuschauern,
darunter viele Kinder, begann das Hauptspiel des Tages mit ein wenig
Verspätung um 17:10 Uhr. Die beiden Mannschaften setzten sich wie folgt zusammen:
Team Bordeleau:
9 Matthias Lööf (Scorpions) Stürmer
10 Jiri Stajner (96) Stürmer
13 Fredi Bobic (96) Stürmer
22 Gilbert Dionne (Scorpions) Stürmer
22 Julian DeGuzman (96) Stürmer
23 Gerhard Tremmel (96) Abwehr
30 Daniel Haas (96) Abwehr
34 Michel Tapalovic (Scorpions) Torwart
35 Lorenz Funk (Scorpions) Stürmer
38 Nader Feyzi (Scorpions) Torwart
61 Stefan Herzog (96) Stürmer
71 Paulin Bordeleau (Scorpions) Stürmer
Team Rangnick:
1 Till Uhlig (Moderator Hitradio Antenne) Torwart
3 Steve Wilson (Scorpions) Abwehr
5 Kai Oswald (96) Stürmer
9 Daniel Stendel (96) Stürmer
14 Jiri Kaufmann (96) Stürmer
20 Lenny Soccio (Scorpions) Stürmer
24 Siggi Reiss (Scorpions) Stürmer
25 Wally Schreiber (Scorpions) Stürmer
30 Andrew Verner (Scorpions) Abwehr
40 Ralf Santelli (96) Stürmer
72 Jakob Karlsson (Scorpions) Abwehr
41 Mirko Slomka (96) Stürmer
Die Spielregeln wurden den Umständen angepasst. Die Länge eines Drittels
betrug 15 Minuten. Um so wenig Spielunterbrechungen wie möglich zu
bekommen, gab es weder Icing noch Abseits. Um das Verletzungsrisiko der
Profis zu minimieren (die Scorpions-Spieler spielten ohne Helm) sollte
körperlos gespielt werden. Tore zählten nur, wenn sie von den Fußballern
erzielt wurden, die Scorpions-Spieler mußten den Puck schon mit dem
Schlittschuh ins Tor bugsieren, um einen Treffer anerkannt zu bekommen.
Wie man unschwer erkennen kann, stand der Spaß an erster Stelle bei
dieser Begegnung. Auch die Strafen, die der Schiedsrichter wegen
Unsportlichkeiten und Fouls verteilte, endeten nicht auf der Strafbank,
sondern bestanden darin, den Sünder zu Liegestützen oder Sit-ups zu verdonnern.
Man merkte den Beteiligten an, dass sie Freude an der Partie hatten und
diese Freude übertrug sich auch auf die Zuschauer, die jede gelungene
Aktion ihrer Spieler bejubelten oder herzlich darüber lachten. Natürlich
hat dieses Spiel keinerlei Aussagekraft, sondern nur einen äußerst hohen
Unterhaltungswert. Ein paar Erkenntnisse konnte man dennoch mitnehmen.
Zum Einen machte Antenne Sportmoderator Till Uhlig eine sehr gute Figur
im Tor, indem er einige Glanzparaden zeigte. Auch die beiden Tschechen
Jiri Stajner und Kaufmann haben gezeigt, dass sie sich recht gut übers
Eis bewegen können und mehr Tore erzielten als in der Bundesliga.
In der 4. Minute mußte 96-Physiotherapeut Stefan Herzog mit einer
ausgekugelten Schulter vom Eis, ansonsten sind beide Teams
glücklicherweise von Verletzungen verschont geblieben. Für das erste Tor
des Spiels sorgte ironischerweise ausgerechnet der Spieler, der
normalerweise dafür zuständig ist, Tore zu verhindern - Scorpions-Goalie
"Magic" Andrew Verner beförderte den Puck mit dem Schlittschuh über die
Linie des gegnerischen Tores.
In der ersten Drittelpause spielten die Bambinis (4-6jährige) der
Hannover Indians gegen die Bambinis des ESC Wedemark. Damit bekamen die
Fans auch das immer wieder gern gesehene Derby der Lokalrivalen geboten.
Diesmal ging der Sieg an die Wedemärker, da Stefan Tippel in der 7.
Minute das einzige und damit spielentscheidende Tor für den ESC erzielte.
Das zweite Drittel der Hauptbegegnung verlief auf beiden Seiten
torreich. In der zweiten Drittelpause präsentierten sich Hannovers
Sledgehockeyspieler und das letzte Drittel des Hauptspiels sorgte für
ein Unentschieden zwischen den Teams, so dass die Zuschauer auch noch ein
Penaltyschiessen geboten bekamen. Mirko Slomka traf als einziger von
allen Schützen und brachte das Rangnick-Team auf die Siegerstrasse.
Danach gab es noch Mannschaftsfotos und die Zuschauer verliessen
gut gelaunt und vorzüglich unterhalten die Preussag Arena. Letztendlich
konnte diese Kooperation der beiden hannoverschen Spitzenklubs als
voller Erfolg gewertet werden. Denn neben dem Main Event gab es noch
Gewinnspiele, gut besuchte Autogrammstunden der Spieler und Livebands,
um den Gästen familienfreundliche Unterhaltung zu bieten.
Die Kinderkrebshilfe kann sich über einen fünfstelligen Betrag freuen,
denn von jeder verkauften Eintrittskarte gingen 96 Cent an die
Krebshilfe. Diese 96 Cent wurden von der Arena zu einem Euro
aufgerundet, so dass allein aus den Zuschauereinnahmen 5783 Euro
zusammenkamen. Die TUI stockte den Betrag noch auf 10.000 Euro auf und
dazu kommen noch gesammelte Spenden (jeder 96-Spieler zahlte auch
mindestens 50 Euro) und der Erlös der Trikotversteigerung.
Alles in allem eine gelungene Benefizaktion, die allen Beteiligten viel
Spass bereitet hat und es bleibt zu hoffen, dass man in absehbarer Zeit
eine Revanche/Neuauflage in der AWD-Arena auf dem grünen Rasen zu sehen
bekommt, da die Eishockeyspieler dort nicht so benachteiligt wären wie
die 96er auf dem Eis, denn so mancher Fußballer hatte seine liebe Mühe
sich auf dem Eis zu halten (u. a. DeGuzman), während man wohl erwarten
kann, dass gestandene Eishockeyspieler in der Lage sein werden, gegen
das runde Leder zu treten. Für 96 geht jetzt aber erstmal die
Vorbereitung auf den Abstiegskampf los, der am 25. Januar mit dem
Heimspiel/Nordderby gegen den HSV beginnt. Die Scorpions haben bis
Freitag erstmal Spielpause, also genug Zeit, um Rückkehrer George
Zajankala, der heute aus Chicago eingetroffen ist, ins Team zu
integrieren und sich auf das Sechs-Punkte-Spiel bei den Iserlohner
Roosters vorzubereiten. Ansonsten werden die Scorpionsverantwortlichen
morgen und Dienstag mit Spannung die Spiele der direkten Konkurrenten im
Kampf um Platz 8 (Kassel und Hamburg) verfolgen und hoffen, dass die
Ergebnisse zu ihren Gunsten ausfallen.(Steve Palaser)
Tore:
1:0 (7:35) Verner (Soccio/Karlsson)
2:0 (15:16) Jiri Kaufmann
2:1 (16:01) Jiri Stajner
2:2 (16:34) Ralf Santelli
2:3 (18:14) Fredi Bobic
3:3 (21:02) Kai Oswald
4:3 (23:04) Jiri Kaufmann (Verner, Schreiber)
4:4 (24:37) Jiri Stajner
5:4 (26:49) Kai Oswald (Verner, Schreiber)
5:5 (27:28) Jiri Stajner (Bordeleau)
6:5 (28:52) Kai Oswald (Schreiber)
6:6 (33:15) Ralf Santelli (Stajner, Dionne)
6:7 (33:50) Daniel Haas (Funk, Lööf)
6:8 (34:44) Fredi Bobic
7:8 (35:33) Jiri Kaufmann
8:8 (37:29) Mirko Slomka (Schreiber)
8:9 (38:35) Jiri Stajner
8:10 (39:22) Ralf Santelli
9:10 (40:18) Jiri Kaufmann
10:10 (42:08) Kai Oswald (Wilson, Karlsson)
10:11 (42:49) Daniel Stendel
11:11 (43:09) Fredi Bobic