Scorpions beenden Torflaute - 3:1 gegen Metro Stars
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeNach drei Heimspielen ohne Torerfolg und somit auch ohne Sieg sollte
ausgerechnet gegen die DEG Metro Stars der freie Fall gestoppt werden.
Trotz der schwarzen Serie von fünf Niederlagen in Folge strömten die Massen
unverdrossen ins Icehouse und sorgten mit 3437 Zuschauern nicht nur für
eine ausgezeichnete Stimmung, sondern auch für den bisherigen
Saisonrekord!
Man konnte schon während der Woche die positive Anspannung im Umfeld der
Scorpions spüren und so ahnte wohl auch das Publikum, dass gegen die DEG
ein Erfolg wahrscheinlich ist. Die Partie war auch von der ersten Minute an spannend und bot gute
Spielszenen und Tormöglichkeiten für beide Seiten. Bei aufkommendem
Nebel sorgte Fredrik Öberg nach einer schnellen Kombination mit Teljukin
für den ersten Treffer für die Scorpions im Icehouse seit über 180
Minuten und ließ Trefilov keine Chance.
Das ohnehin schon begeisterte Publikum kam nun erst recht in
Feierstimmung, während das Spiel munter weiterlief. Die Gäste kamen nach
der Drittelpause giftiger aus der Kabine und die Scorpions konnten sich
bei dem stark haltenden Keeper Kauhanen und einer gehörigen Portion
Glück bedanken, dass sie nicht den Ausgleich kassierten oder gar
zurücklagen. In der 33. fiel dann der Ausgleich der DEG, den der
Schiedsrichter allerdings erst nach Videobeweis anerkannte, da der von
Tory ins obere Eck geschossene Puck sofort wieder ins Spielfeld
zurückprallte und bei flüchtigem Hinsehen nicht sofort als Treffer
erkannt wurde.
Doch die Scorpions ließen sich davon diesmal nicht beeindrucken und
erzielten postwendend nur 23 Sekunden später das 2:1 durch Jeff
Christian, der diesmal in der ersten Reihe neben Soccio und Haas
spielte. Lööf mußte während des Spiels verletzt ausscheiden.
Den Rest der Partie verbrachten die Scorpions damit, den knappen
Vorsprung vor den wütenden Angriffen der Düsseldorfer zu verteidigen. In
der 39. gab es Chaos vor Kauhanens Kasten, nach welchem der Puck im Tor
lag und die DEG schon ihren vermeintlichen Ausgleichstreffer bejubelte.
Doch freute man sich zu früh, da der Puck mit zu hohem Stock in
Baseballmanier ins Tor geschlagen wurde, was eine Regelwidrigkeit
darstellt. Somit konnte der Treffer nicht anerkannt werden.
Die Scorpions beschränkten sich auch im Schlussdrittel aufs Verteidigen
und gelegentliche Konter. Akerblom kam in der 47. sogar zu einer klaren
Breakchance, scheiterte aber an Trefilov.
Die Chancen der Düsseldorfer wurden reihenweise von dem glänzend
aufgelegtem Kauhanen zunichte gemacht, so dass die Metro Stars am Ende
der Partie alles riskierten und Trefilov zugunsten eines sechsten
Feldspielers vom Eis nahmen.
Der Mut wurde nicht belohnt, stattdessen trafen die Scorpions durch
Dolak zehn Sekunden vor Ende der Partie ins leere Netz, womit der zweite
Heimsieg der Saison endgültig in trockenen Tüchern war. Der Rest war
Jubel!
Bei der anschließenden Pressekonferenz waren die beiden Trainer, die
sich herzlich umarmten, auch einer Meinung. Michael Komma: "Außer vom
Ergebnis bin ich mit meiner Mannschaft zufrieden. Das ist das zweite
Spiel, in dem wir optimal gespielt und dennoch keine Punkte geholt
haben. Heute fehlte uns das nötige Glück!"
Das konnte Scorpions-Teamchef Olle Öst nur bestätigen, nicht nur wegen
der Torschußbilanz (Scorpions: 19, DEG: 29), die klar für die Gäste
sprach.
"Ich sehe das genauso wie Herr Komma. Uns ging es am letzten Wochenende
ähnlich. Da haben wir gegen Hamburg und in Berlin auch gute Spiele
abgeliefert und trotzdem keinen Punkt geholt. Da hat uns das Glück
gefehlt, das wir heute endlich mal hatten. Die DEG war uns überlegen,
aber mit vollem Einsatz, Disziplin und vor allem dank dem Mann mit den
1.000 Händen (Ilpo Kauhanen) konnten wir die Punkte hier behalten."
Der freie Fall der Scorpions wurde damit aufgehalten, aber von der
legendären Festung Icehouse ist man immer noch ein gutes Stück entfernt.
Um den Anschluss an die Playoffplätze wiederherzustellen, müssen die
Wedemärker aber am Sonntag in Mannheim und kommenden Freitag gegen die
Nürnberg Ice Tigers nachlegen. (sp)