Scorpions: 4:3 Sieg nach 1:3 Rückstand

Nach
einer Aufholjagd bleiben die Hannover Scorpions weiter im Rennen um die direkte
Play-Off-Qualifikation. Vor 4099 Zuschauern gewannen die Niedersachsen nach
Verlängerung mit 4:3 gegen die Frankfurt Lions.
Das Spiel: Es begann erfolgsversprechend
für die Mannschaft von Hans Zach. Äußerte sich der Ex-Bundestrainer heute gegenüber
den hannoverschen Medien, dass seine Mannschaft ob der Verletzten außer Form
sei, so schien es, als wollte die Mannschaft ihrem Trainer Lügen strafen. 83
Sekunden waren absolviert, da schlug der Puck zum ersten Mal im Gehäuse von Ian
Gordon ein. Nach einem Fehlpass der Löwen in der neutralen Zone war es Tino
Boos, der nach Vorlage von Eric Schneider die Führung markierte. In der
Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, allerdings auf nicht
ganz so hohem Niveau. Viele Fehlpässe und Unkonzentriertheiten prägten die
Partie. Der Pokalfinalist zeigte sich von dem Rückstand unbeeindruckt, suchte
immer wieder den Weg nach vorne, konnte aber die diversen Schussmöglichkeiten
nicht nutzen. In der 11. Minute hatte Sascha Goc das 2:0 für sein Team auf dem
Schläger. Doch verfehlte sein Schlagschuss nur denkbar knapp sein Ziel, als der
Puck aus Gordon´s Fanghand wieder herausrutschte. Chris Taylor verpasste nach
16. Minute den Ausgleich, als er einen Pass vor das Tor von Alex Jung nicht
verwerten konnte. Dennoch sollten die Hessen im ersten Durchgang noch zu ihrem
Erfolgserlebnis kommen. In Überzahl und aus Gewühl heraus, staubte Jason Young zwei
Sekunden vor der Pausensirene zum 1:1 Ausgleich ab.
Noch
geschockt vom Ausgleich präsentierten sich die Gastgeber in den ersten zehn
Minuten des Mittelabschnitts desolat. Frankfurt dominierte nach Belieben, hatte
durch Young in der 22. Minute die Chance zum 2:1, doch der Stürmer scheiterte
zweimal hintereinander an Jung. Die Führung für die Hessen fiel dennoch fast zwangsläufig.
Von der Strafbank kommend leitete Jay Henderson drei Minuten später einen 3 auf
1 Konter ein. Layne Ulmer bediente Ilia Vorobiev, der Hannovers Keeper
austanzte und den Puck unters Dach lupfte. Einen Blackout hatte Jung in der 30.
Minute. Einen von Young einfach nur nach Vorne gespielten Puck, legte sich der
gebürtige Düsseldorfer zum 1:3 ins eigene Tor. In der Folgezeit ließen es die
Lions etwas gemächlicher angehen, was die Scorpions wieder zurück in die Partie
brachte. Hlinka (37.) erkämpfte sich an der Bande den Puck, bediente Rainer
Köttsdorfer, der mit seinem zweiten Saisontreffer den 2:3 Anschlusstreffer
markierte. Der etatmäßige Verteidiger rückte im Laufe des zweiten Drittels für
den verletzten Eric Nickulas (Adduktorenzerrung) in den Angriff, und machte
seine Sache dort mehr als gut.
Dieser
Treffer hatte die Scorpions-Geister zum letzten Drittel geweckt. Wie verwandelt
kamen die Niedersachsen aus der Kabine, setzten ihren Kontrahenten mächtig
unter Druck. Sascha Goc (42.) scheiterte mit einem Lattenkracher, wie Thomas Dolak
(47.), dessen Schuss Gordon gerade noch parieren konnte. Nur Sekunden nach
dieser Gelegenheit durfte Dolak dann jubeln. Der Puck kam wie ein Bumerang zurück
in das Frankfurter Drittel und energisch drosch der Scorpions-Angreifer den
Puck zum Ausgleich in die Maschen. Unnötige Strafen brachten die Scorpions in
der 52. Minute noch einmal in Bedrängnis. Erst durfte Adam Mitchell auf das
Sünderbänkchen, ihm folgte knapp eine
halbe Minute später Patrick Köppchen. Löwen-Coach Rich Chernomaz nahm eine
Auszeit, versuchte seine Mannschaft noch einmal einzustellen. Es brachte
nichts. Trotz totaler Offensive beider Mannschaften zum Schluss blieb es nach
60 Minuten beim Remis. Das gleiche Bild zeigten beide Teams in der
Verlängerung, in der die Gastgeber in Person von Martin Hlinka das glücklichere
Händchen hatte. Nach toller Einzelleistung traf er mit einem Rückhandschuss zur
4:3 Entscheidung, die für die Hannoveraner aufgrund der Leistungssteigerung
nach dem 1:3 Rückstand nicht einmal unverdient war.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Alex Jung hat uns heute im Spiel gehalten. Wir waren zu Beginn
sehr nervös, haben nicht organisiert gespielt. Mit der Umstellung im Sturm
konnten wir das Spiel drehen. Wir hoffen das es so weitergeht.“
Rich
Chernomaz (Frankfurt): „Die zwei Punkte waren für Hannover verdient. Wir haben
im ersten und letzten Drittel sehr schlecht gespielt. Jung hatte nach unserem
3:1 einige gute Saves. Beim zweiten Scorpions Tor haben wir einen großen Fehler
gemacht.“
Statistik: 1:0 (1:23) Boos
(Schneider, Mitchell); 1:1 (19:58) Young (Ulmer, Regehr) 5-4; 1:2 (24:42)
Vorobiev (L. Ulmer, Hernderson); 1:3 (29:49) Young (Taylor, Ulmer); 2:3 (36:28)
Köttsdorfer (Hlinka, S. Goc); 3:3 (46:33) Dolak (Schneider, Dzieduszycki) 5-4;
4:3 (62:42) Hlinka (S. Goc, Köttsdorfer)
Strafen:
Hannover 8 – Frankfurt 12
Schiedsrichter:
Aumüller
Zuschauer:
4099
Jens
Wilke